Jubiläum Die Whisky Boys feiern 50-jähriges Bestehen

Einöd · Die Whisky Boys das sind Werner Pirmann und Peter Skorupka. „De Whisky“ und es „Pitche“ sind ein besonderes Musik-Duo.

 Werner Pirmann aus Einöd kennen alle nur als „de Whisky“. Das alte Foto zeigt die Whisky Boys bei einem Auftritt vor 50 Jahren.

Werner Pirmann aus Einöd kennen alle nur als „de Whisky“. Das alte Foto zeigt die Whisky Boys bei einem Auftritt vor 50 Jahren.

Foto: sebastian dingler

Eine Goldene Hochzeit - das kommt schon mal vor, dass Paare seit 50 Jahren verheiratet sind. In der Musik ist das eher selten. Die Whisky Boys, das Duo aus Werner „Whisky“ Pirmann am Schlagzeug und Peter „Pitche“ Skorupka am Keyboard können dieses Jahr das außergewöhnliche Jubiläum feiern. Wobei man sagen muss, dass die Ehe zwischendurch auch mal geschieden war, doch dazu später. Die Geschichte  fing im Grunde lange vor der Gründung der Band an, nämlich 1957, als Pirmann seinen Spitznamen verpasst bekam. „In der Berufsschule ging es um die Berechnung des Alkohols im Blut, da hieß es: Der Schnaps ergibt so viel Promille, das Bier so viel. Ich habe nur rausgerufen: Ja, und der Whiskey? Da haben sich alle kaputtgelacht, aber wir hatten einen richtig strengen Berufsschullehrer, der hat mir ordentlich die Backe verhau’“, erzählt der Schlagzeuger. Seitdem ist er für jeden landauf und landab nur noch „de Whisky“. Zum Schlagzeug kam er über seinen Bruder, der eines hatte. Darauf habe er dann gespielt, obwohl er zunächst lieber Gitarre lernen wollte. Den ersten Auftritt absolvierte „de Whisky“ im Dezember 1960 im Homburger Café Maas.

Danach folgten viele Engagements mit verschiedenen Kapellen in den damaligen Tanzlokalen Pulver und Sturm, Zum Storchen, Zur Linde oder im Turnerheim Erbach. Dann lernte Pirmann Peter Skorupka kennen und trat mit ihm und dem Erbacher Gitarristen Jürgen Lembert am 17. Mai 1967 in Bexbach bei einem Musikwettbewerb auf. Nicht nur, dass das Trio diesen gewann - es bekam dort auch seinen Namen. „Die Jury hat damals gesagt, nennt Euch doch die ‚Whisky Boys‘“, erzählt Pirmann. Auch wenn Lembert die Band schon bald verließ, blieb es bei dem Namen. Im Gasthaus Stolz in Erbach machten sie jeden Freitag, Samstag und Sonntag Tanzmusik. Dann aber ging Skorupka in die weite Welt: „Ich wollte meinen Jugendtraum von einem Leben als Berufsmusiker wahrmachen.“ Seine Engagements führten ihn nach Österreich, Norwegen oder in die Schweiz. Als seinen persönlichen Höhepunkt bezeichnet er sein Wirken als Entertainer auf dem Luxusliner MS Europa, auf dem er drei Jahre lang die Welt bereiste. Derweil war „de Whisky“ nicht untätig: Auch er verdingte sich als Berufsmusiker und hatte Engagements in Norddeutschland und Paris: „Da war ich drei Monate in einem Hotel direkt neben dem Lido. Wir konnten aber nie reingehen, weil wir immer selbst bis ein Uhr Musik gemacht haben.“ Ende der 1970er hatte Pirmann genug von der Tingelei und begann einen festen Job bei John Deere in Zweibrücken. Die Musik betrieb er nebenher weiter. „Da habe ich manchmal bis um vier Uhr morgens Musik gemacht an der Fasnacht, dann ist mein Schätzchen gekommen und hat mich abgeholt, damit ich um sechs wieder auf der Arbeit bin.“ Schließlich wurde auch „Pitche“ Skorupka „reisemüde“, wie er sagt, und kehrte ins Saarland zurück. Somit kamen 1997 die Whisky Boys wieder zusammen und spielen seither überall, wo Tanz- und Stimmungsmusik angesagt ist. Geprobt wird nur einmal im Monat, dann aber exzessiv von halb elf bis abends, so Pirmann. Denn: „Wer nicht probt, bleibt auf dem alten Stand, sieht dann alt aus.“ So haben die Whisky Boy unter ihren 300 Titeln im Repertoire auch Songs von heute, etwa von Andrea Berg oder Santiano. Jetzt am Samstag, wenn das Jubiläum gefeiert wird, „spielen wir uralte Schinken“, also viel von Freddy Quinn oder Titel wie „Cindy, oh Cindy“. Tags darauf wird „de Whisky“ 74 Jahre alt. Und darauf einen Whiskey? Nein, sagt er: „Das Zeug hab ich noch nie im Leben getrunken!“

 Die Jubiläumsfeier der Whisky Boys beginnt am Samstag,  19. August, 18 Uhr, Beeder Hasenheim. Das Duo spendiert  100 Liter Bier und 60  Piccolo.

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