Kooperation mit Römerpark Die Taverne hat einen neuen Betreiber

Homburg · Der Europäische Kulturpark und das Christliche Jugenddorf haben die gastronomische Bewirtschaftung vertraglich besiegelt. Demnach soll ab 1. Juni das CJD mit Sitz in Homburg die Taverne mit maximal zehn Mitarbeitern betreiben.

 Voraussichtlich ab diesen Sommer wird das Christliche Jugenddorf mit Sitz in Homburg die Taverne des Europäischen Kulturparks in Reinheim als Integrationsbetrieb bewirtschaften.

Voraussichtlich ab diesen Sommer wird das Christliche Jugenddorf mit Sitz in Homburg die Taverne des Europäischen Kulturparks in Reinheim als Integrationsbetrieb bewirtschaften.

Foto: Eike Dubois

Bei der gastronomischen Bewirtschaftunng des Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim (EKP) gehen der Saarpfalz-Kreis als Träger der Anlage und das Christliche Jugenddorf (CJD) mit Sitz in Homburg nun den Weg gemeinsam: Am Mittwoch unterzeichneten Landrat Theophil Gallo und CJD-Geschäftsführer Norbert Litschko einen entsprechenden Kooperationsvertrag. Der legt fest, dass das CJD nun für den Betrieb der „Taverne“ des EKP verantwortlich ist.

Theophil Gallo zeigte sich sichtlich begeistert von der nun getroffenen Vereinbarung. Dabei ordnete Gallo die neue Koopertion in den Demografie-Pakt und das Integrationskonzept des Kreises ein – als interinstituionale Zusammenarbeit. „Da bin ich sehr stolz drauf, denn da steckt viel Arbeit drin“, so Gallo.

Um was geht es nun konkret? Voraussichtlich ab dem 1. Juni dieses Jahr wird das CJD mit einem Team von maximal zehn Mitarbeitern die Taverne bewirtschaften und den im Saisonschnitt 40 000 Besuchern ein angemessenes und zielgruppen-optimiertes gastronomisches Angebot bieten. In einem Verhältnis von 60 zu 40 Prozent soll dabei Fachpersonal gemeinsam mit gehandicapten Menschen, Langzeitarbeitslosen und Flüchtlingen Seite an Seite arbeiten. Dabei handele es sich, wie Norbert Litschko betont, nicht um einen CJD-Ausbildungsbetrieb, sondern um einen Integrationsbetrieb, auch als „gesellschaftler Auftrag“. Getragen wird das Engagement strukturell von der Integrationsabteilung des CJD, die unter dem Namen „Event- und Dienstleistungsagentur Saarpfalz“ firmiert, gegründet im vergangenen Jahr.

Litschko: „Diese Integrationsabteilung soll ein wenig wachsen. Wir haben dann ein Handlungsfeld gesucht, mit dem wir uns auch noch besser im Saarpfalz-Kreis verorten können.“ Da sei dann Stefan Munz, der Geschäftsführer des EKP, ans Jugenddorf mit der Anfrage herangetreten, ob man sich dort vorstellen könne, die Taverne in Reinheim zu betreiben. „Wir haben uns entschlossen, dies zu tun. Und wir freuen uns auf die Aufage“, so Litschko. Man sei sich beim Jugenddorf aber klar darüber, dass dies angesichts der Besucherzahlen eine „Riesenaufgabe“ sei.

Was am Mittwochmorgen im Zuge der Pressekonferenz seitens der Beteiligten und Verantwortlichen auch deutlich wurde: Für den Kulturpark geht es um wesentlich mehr als um „ein Würstchen und ‘ne Cola“ bei der Versorgung der Besucher. Tatsächlich, und das machten sowohl Gallo als auch Stefan Munz und Andreas Stinsky als Museumsleiter des EKP, deutlich, gehe es darum, den Kulturpark als „Ort auf der Grenze“ und als einen der touristischen Höhepunkte im südlichen Saarpfalz-Kreis aufzuwerten. Deswegen setze man im Bereich des kulinarischen Angebots auch auf die Verwendung von regionalen Produkten. Andreas Stinsky zum touristischen Mehrwert der Kooperation: „Wir haben mit dem Konzept des CJD wirklich eine ideale Schnittstelle zwischen Biosphäre, regionalen Produkte und einer Kultureinrichtung mit einem grenzüberschreitenden Charakter. Das hätte eine ‚normale‘ Gastronomie mit einem 08/15-Angebot nicht hinbekommen, denn: Wenn ich irgendwo hinfahre, dann will ich die Region auch schmecken. Deswegen wurde mit diesem Konzept ein ganz toller, touristischer Mehrwert geschaffen.“

 CJD-Geschäftsführer Norbert Litschko (links) und Landrat Theophil Gallo unterzeichneten am Mittwoch die Kooperationsvereinbarung.

CJD-Geschäftsführer Norbert Litschko (links) und Landrat Theophil Gallo unterzeichneten am Mittwoch die Kooperationsvereinbarung.

Foto: Thorsten Wolf

Stefan Munz verdeutlichte zudem, dass es mit der neuen Kooperation gelungen sei, nach zwei Pachtverhältnissen mit klassischen privaten Betreibern nun eine Partnerschaft mit langfristiger Perspektive zu schaffen. „Wir müssen schauen, dass sich das gastronomische Angebot langfristig etabliert.“ Dies habe sich mit den bisherigen und üblichen Pachtverträgen als schwierig erwiesen, „und das soll jetzt keine Wertung sein“, stellte Munz klar. „Deswegen wollten wir das Ganze auf andere Beine stellen und langfristig anlegen.“ Von Vorteil ist für den Saarpfalz-Kreis, dass das Jugenddorf nicht an finanziellem Gewinn orientiert ist. Vielmehr gehe es um mittelbare Wirtschaftlichkeit. „Natürlich muss sich das Ganze aber rechnen“, unterstrich Litschko.

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