In Turnhallen und öffentlichen Gebäuden wird es kälter So will die Stadt Homburg Energie sparen

Homburg · Wie derzeit fast überall, war auch die Energiekrise ein großes Thema bei der Sitzung des Homburger Stadtrates am Donnerstagabend. Dafür wurden drei Anträge und eine Unterrichtung zusammengefasst.

 In Homburg wird es in öffentlichen Gebäuden und in Turnhallen kälter.

In Homburg wird es in öffentlichen Gebäuden und in Turnhallen kälter.

Foto: dpa/Ole Spata

Zum einen berichteten Daniela Colling und Stephan Bentz von der Stadtverwaltung über die Ergebnisse des Arbeitskreises Energie, dem sie angehören. Der berate seit Juli, und zunächst einmal sei sichergestellt, dass „wir die verpflichtenden Maßnahmen erfüllen“. Im Rathaus – hier ist es bereits geschehen – und den übrigen öffentlichen Gebäuden werde die Temperatur von 21 auf 19 Grad Celsius heruntergeregelt, das gelte aber nicht für die Schulen. Zum Hintergrund: Festgelegt ist dies in der Energiesparverordnung des Bundes.

In Turnhallen sogar noch kälter

In Turnhallen soll sogar auf 17 Grad Celsius reduziert werden, eine weitere Überprüfung laufe. Mit einer Absenkung der Temperatur um ein Grad Celsius „sparen wir sechs Prozent Energie“, gab sie zu bedenken. Barbara Spaniol (Linke) merkte an, dass es schwierig werde, wo es um Kinder gehe, dann müsse auch mal ein Grad höher möglich sein.

Weitere Maßnahmen der Stadt laut Benz und Colling: Die Außenbeleuchtung der städtischen Gebäude soll abgeschaltet werden, die Brunnen würden früher stillgelegt: Zudem überlege man, ob die Straßenbeleuchtung, die bereits fast komplett auf LED umgerüstet worden sei, zu bestimmten Uhrzeiten dunkel bleiben könne, da müssten aber noch rechtliche Fragen geklärt werden. Auch die Weihnachtsbeleuchtung sei komplett auf LED umgestellt.

Was passiert mit der Weihnachtsbeleuchtung?

Zur Weihnachtsbeleuchtung hatte Axel Ulmcke (FWG) eine Anmerkung, wenn diese gewollt sei, müsse der Auftrag, diese aufzuhängen, zügig erteilt werden, der Techniker müsse sich vorbereiten. Das Thema ist aber, so die Info der Stadt, in den Haupt- und Finanzausschuss Ende des Monats verschoben worden, wo sich die Fraktionen wohl grundsätzlich darüber unterhalten wollen. Damit steht also noch nicht fest, ob oder in welchem Umfang es in Homburg eine Weihnachtsbeleuchtung geben wird.

Ralf Weber, Geschäftsführer der Homburger Parkhaus- und Stadtbusgesellschaft (HPS), stellte auf Antrag der AfD die Situation der Stadtwerke dar – und wie sich dies auf die von der HPS finanzierten Projekte auswirkt. Einige Grundzüge aus seinen Ausführungen: Die Liquidität des Unternehmens sei gewährleistet. Allerdings gelte: Die anstehenden Preiserhöhungen würden viele Kunden nicht stemmen können, das werde sich auch bei den Stadtwerken auswirken. Ansonsten gebe es bei den politischen Entscheidungen viele Unwägbarkeiten.

Situation kann sich schnell ändern

Eric Gouverneur sagte, er sei dankbar, dass die bisherige Geschäftsführung der Stadtwerke sehr weitsichtig geplant habe – mit langfristigen Lieferverträgen. Natürlich wisse keiner, was nächstes Jahr ist. Da müsse man abwarten, was die Politik macht. Und Michael Rippel (CDU) merkte an: Noch sei die Situation bei den Stadtwerken gut, diese könnten aber schnell in eine Schieflage geraten. „Wenn es den Stadtwerken gut gehe, dann geht es der HPS gut, und wenn es der HPS gut geht, dann auch der Stadt.“

Kombibad könnte Millionen-Zuschuss brauchen

Ralf Weber berichtete, dass er sich für die HPS derzeit permanent mit Hochrechnungen und Schätzungen beschäftige. Beim Stadtbus schlage etwa die Erhöhung der Dieselpreise kräftig zu Buche. Er berichtete auch über das Kombibad. Das Gebäude sei neu und energetisch sehr optimiert, an Öffnungszeiten und Eintrittspreisen werde nicht gedreht, auch an die Sauna werde man nicht rangehen, das hänge mit dem Blockheizkraftwerk zusammen. Bei den Temperaturen habe man bereits heruntergeregelt. Wenn sich aber die Energiepreise tatsächlich vervierfachten, dann müsse die Stadt mit einer Zuzahlung von einer Million Euro rechnen. In den Vor-Corona-Jahren lag man bei etwa bei 400 000 Euro.

Einstimmig beschlossen wurde ein Antrag der SPD-Fraktion. Damit wird die Verwaltung beauftragt, gemeinsam mit dem saarländischen Städte- und Gemeindetag und der Landesregierung kurzfristige Lösungen für die Vereine in Homburg hinsichtlich stark ansteigender Energiekosten zu erarbeiten und als niedrigschwelligen Sonderzuschuss zu gewähren.
< Weiterer Bericht folgt

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