Parade Dudelsackklänge erfüllten die Stadt

Homburg · Die muntere Parade der schottischen Musiker gehört inzwischen zu den großen Attraktionen in der Innenstadt.

 Wie in den Jahren zuvor, präsentierte sich die Parade der Winter-School des Glasgower College of Piping durch Homburg als wahres Meer aus Dudelsäcken. Die Veranstaltung entwickelt sich zu einem wahren Publikumsliebling, die Zuhörer waren begeistert.

Wie in den Jahren zuvor, präsentierte sich die Parade der Winter-School des Glasgower College of Piping durch Homburg als wahres Meer aus Dudelsäcken. Die Veranstaltung entwickelt sich zu einem wahren Publikumsliebling, die Zuhörer waren begeistert.

Foto: Thorsten Wolf

Den Blick pfeilgrade nach vorne gerichtet, die Haltung und der Gang makellos, die Uniform ebenso schneeweiß wie die seiner beiden Kameraden: Als die Schülerinnen und Schüler der Winter-School des College of Piping aus Glasgow am Mittwochnachmittag beeindruckend formiert wie in den vergangenen Jahren auf den historischen Homburger Marktplatz marschierten, da war es nicht der typische Drum Major im Schotten-Kilt, der die Formation anführte. Diese Ehre wurde in diesem Jahr First Sergeant Salmen Al Mouquimi von der königlich Omanische Marine zuteil.

Vom Oman nach Homburg? Nach dem Ende der großen Parade durch die Homburger Innenstadt klärte der Omanische Soldat die Geschichte hinter dieser Geschichte gut gelaunt und in feinem Englisch auf, übersetzt von Drum Major Thomas Richard Lorenz: „Wir haben aktuell einen Zwölf-Wochen-Kurs in Glasgow, um mit anderen Drum Majorn zusammenzuarbeiten und Erfahrung zu sammeln. In der jetzt fünften Woche sind wir aus Glasgow mit hierher gekommen und heute sind wir hier mit dabei“. Und augenscheinlich haben die drei omanischen Soldaten seit dem Start der Winter-School in Homburg am vergangenen Sonntag nicht nur ihre Fähigkeiten als Drum Major verfeinert, sondern auch ihre Deutsch-Kenntnisse. So anwortete Salmen Al Mouquimi auf die Frage, wie es ihm bisher in Homburg gefalle, in bestem Deutsch und mit einem Lachen: „Sehr schön!“

Eben „sehr schön“ wäre dann auch die passende und stimmige Kurzbeschreibung für den dudelsack- und drumgeprägten Mittwochnachmittag in der Homburger Innenstadt. Das Wetter präsentierte sich lange vor dem echten Frühlingsanfang mit Bestnoten bei Temperatur und Himmelsbläue. Fast schon folgerichtig waren es in diesem Jahr dann auch so viele Zuschauer und Zuhörer wie noch nie in der mehrjährigen Geschichte der Parade der Winter-School durch die Innenstadt – von der Jugendherberge als Schulungsort über die Eisenbahnstraße, Talstraße, St. Michael-Straße auf den historischen Marktplatz. Diesmal, nachdem sie im vergangenen Jahr verletzungsbedingt hatte pausieren müssen, mittendrin statt nur dabei: Kirstin Fürst, verantworlich für die Pressearbeit der Winter-School.

Sie musste, als wahrlich einziger Wermutstropen, eingestehen, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr etwas kleiner ausgefallen war als üblich. „Wir haben in diesem Jahr einen sehr kleinen Kursus. Das mag am Termin liegen, keine Ahnung, wir wissen es nicht. Manchmal sind es eben mehr, manchmal sind es weniger.“ Mit dem Verlauf der Winter-School sei man aber trotzdem sehr zufrieden, bestätige Fürst. „Am Sonntag kamen die Lehrer und Schüler an, bislang läuft alles prima, so wie wir uns das vorgestellt haben.“

Auch werde es, wie Fürst nach Ende der Parade klar machte, nie langweilig in Homburg zu spielen und zu unterrichten – mit der Parade als großem Highlight der einwöchigen Ausbildung. „Es ist jedesmal anders. Und es gibt natürlich auch immer wieder bekannte Gesichter, auf die man sich freut. Wir haben Stamm-Schüler, die jedes Jahr hier sind. Und natürlich haben wir in jedem Jahr auch wieder neue Leute mit dabei.“ Auch im Lehrer-Kollegium gebe es immer mal wieder ein paar Änderungen. „Von daher erwarten uns jedes Jahr wieder neue Überraschungen, neue Herausforderungen. Und es macht uns einfach einen riesigen Spaß!“ Mit dem Gedanken, die Winter-School des College an einen anderen Ort, vielleicht in eine größere Stadt zu verlegen, spiele man nicht.

„Zum einen, weil die Jugendherberge für uns die optimalem Vorraussetzungen hat. Wir haben einen wunderschönen Konzertraum im Atrium, wir haben tolle Schlafräume, wie haben wunderbare Gruppen-Räume zum Üben, und das Personal ist toll. Zum anderen ist Homburg eine schöne Stadt, wir fühlen uns hier sehr willkommen. Und wir freuen uns, wenn die Leute hier sind und uns zuhören, wenn wir durch die Straßen ziehen.“

Nicht nur die Schülerinnen, Schüler und Lehrer hatten da am Mittwochnachmittag erneut viel Grund zur Freude, auch die Zuschauer machten aus ihrer Begeisterung mit viel Applaus keinen Hehl.

Auf dem Marktplatz und entlang des Paradeweges säumten sie zu Hunderten den Weg. Und mit Sicherheit bekam der eine oder andere auch wieder Gänsehaut, als der Klassiker „Scotland the Brave“ über den historischen Marktplatz schallte.

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