Die Mitarbeiter von morgen

Homburg · Seit Jahren klagt die deutsche Wirtschaft unter Fachkräftemangel. In wenigen Jahren gibt es Nachschub aus Homburg. Am Montag fiel der Startschuss für die Ausbildung von 49 jungen Menschen im Ausbildungszentrum.

 Für 49 Jugendliche hat am Montagmorgen beim Ausbildungszentrum Homburg (AZH) mit dem Start des neuen Lehrjahres der Ernst des Berufslebens begonnen. Foto: Thorsten Wolf

Für 49 Jugendliche hat am Montagmorgen beim Ausbildungszentrum Homburg (AZH) mit dem Start des neuen Lehrjahres der Ernst des Berufslebens begonnen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Für 49 Jugendliche hat am Montag, pünktlich um acht Uhr, beim Ausbildungszentrum Homburg (AZH) die gewerbliche Ausbildung und damit das Berufsleben begonnen (wir berichteten). Zum Hintergrund: Das Ausbildungszentrum Homburg , seit März 2013 in den Erbacher Rohrwiesen zu Hause, ist Dienstleister im System der sogenannten Verbundausbildung. Dies bedeutet, dass der Ausbildungsspezialist im Zusammenwirken mit Unternehmen wie Schaeffler Technologies in Homburg , der Brück GmbH aus Ensheim oder auch der Schlote Saar GmbH in Saarbrücken für grundlegende Teile der Ausbildung von Lehrlingen dieser Betriebe verantwortlich ist - vergleichbar mit einer betriebsgebundenen Ausbildungswerkstatt. Dieses System soll den Unternehmen die Ausbildung von eigenem Nachwuchs ermöglichen, die selbst gar keine oder nur eine eingeschränkte Ausbildungsmöglichkeit haben. Die Unternehmen sind in diesem Verbund für die innerbetriebliche Ausbildung verantwortlich. Beim AZH können unter anderem Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker oder auch Mechatroniker ausgebildet werden.

Norbert Seiler, Geschäftsführer des Ausbildungszentrums Homburg , betonte am Montagmorgen die Bedeutung einer fundierten Ausbildung, zum einen für den weiteren Lebensweg junger Menschen, zum anderen für die nach wie vor angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt , Stichwort: Fachkräftemangel . In diesem Zusammenhang konnte Seiler vermelden, dass mit diesem Lehrjahresbeginn sechs weitere Betriebe zum ersten Mal als neue Partner auf das AZH zurückgreifen.

Auch Homburgs Bürgermeister Klaus Roth betonte die Bedeutung einer geregelten Ausbildung. "Wir haben hier in Homburg 30 000 Arbeitsplätze bei 41 000 Einwohnern. Darauf sind wir stolz." Und in Richtung der 49 neuen Auszubildenden: "Sie sind die Mitarbeiter von morgen." Roth nehme die Einschätzung ernst, dass die "Rohstoffe" Deutschlands in den Köpfen junger Menschen steckten. "Wir brauchen Sie morgen für die Facharbeiter-Stellen, die durch die demographische Entwicklung frei werden." Das eben diese Entwicklung dazu führe, dass es bald mehr Stellen als Bewerber gebe, sei für die jungen Menschen eine große Chance. "Sie haben jetzt die Möglichkeit, eine gute Ausbildung zu absolvieren. Und die ist Grundlage für ein freies, selbstbestimmtes Leben." Mit diesen Worten verband Roth auch seinen Dank an die Unternehmen, die den jungen Menschen eine Ausbildung ermöglichten.

Für Landrat Clemens Lindemann richtete dessen Nachfolger Theophil Gallo als erster Kreisbeigeordneter das Wort an die zukünftigen Facharbeiter . Und auch Gallo betonte den großen Wert einer fundierten ersten Ausbildung - müsse man sich doch als Saarpfalz-Kreis auf dem sogenannten zweiten Arbeitsmarkt um die kümmern, die eben eine solche Ausbildung oft nicht hätten.

Zum Thema:

Auf einen Blick Unter Verbundausbildung (auch Ausbildungspartnerschaft) versteht man die Zusammenarbeit einzelner Betriebe und Ausbildungszentren (diese in der Funktion einer Lehrwerkstatt) in der Ausbildung. Die Partner des Verbunds ergänzen sich bei der Berufsausbildung gegenseitig, wenn der eigentliche Ausbildungsbetrieb Ausbildungsinhalte aufgrund seiner Geschäftsprozesse nicht vermitteln kann. red

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