Die Mensa wird zum Kunstatelier

Homburg · Seit 16 Jahren zeigt sich das Uniklinikum regelmäßig von seiner kreativen Seite. Dr. Kurt Becker organisiert alljährlich „Kunst in der Mensa“. Und der Dekan des Uniklinikums, Professor Michael Menger, griff bei der Vernissage selbst zu Farbe und Pinsel.

 Professor Michael Menger erschuf Kunst unter den Augen der Vernissage-Gäste. Foto: Thorsten Wolf

Professor Michael Menger erschuf Kunst unter den Augen der Vernissage-Gäste. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

"Kunst in der Mensa", unter Kennern kurz KIDM, gehört zu den echten Institutionen am Homburger Uni-Campus. Seit 16 Jahren präsentieren Angehörige des Uniklinikums, gleich welcher Profession, das, was sie an Kunst abseits der täglichen Arbeit erschaffen. So etwa Amei Buttler mit ihrer Installation. An einem Drahtgeflecht in Tropfenform hat sie unzählige weiße Tampons montiert, aus der Mitte heraus beleuchtet von einer Glühbirne. Warum das? "In einer Reportage habe ich gesehen, wie weltweit Frauen aufgrund ihrer Menstruation Restriktionen ausgesetzt sind", beschrieb die Medizinstudentin Buttler den Hintergrund ihrer Arbeit. Und die sorgte anlässlich der Vernissage von "Kunst in der Mensa 2016" für einigen Gesprächsstoff. Steht Buttler mit ihrem Werk für das ewig Neue der KIDM, die in diesem Jahr rund 60 Künstler zeigt, so repräsentiert das Engagement von Professor Michael Menger, Dekan der Medizinischen Fakultät, das Beständige. Wie in vielen Jahren zuvor setzte sich Menger an eine Staffelei, gönnte sich ein Gläschen Wein und schuf unter den Augen der Vernissage-Gäste ein Gemälde. Und Menger wäre nicht Menger, wenn er sich nicht von der aktuellen Situation in Deutschland hätte inspirieren lassen: Unter dem Titel "Wir schaffen das" skizzierte er im Profil Menschen verschiedener Hautfarben - und packte gleich noch einen grasgrünen Marsmenschen mit dazu.

Bei Buttler und Menger fand sich auch in diesem Jahr Dr. Kurt Becker als Organisator der Ausstellungsreihe. Für Becker könnte es der vorletzte Einsatz für die Kunst auf dem Campus gewesen sein, im kommenden Jahr geht er in den Ruhestand. Das lässt ihm zwar noch Möglichkeit, auch die 17. KIDM zu organisieren - darüber hinaus sieht er für sich derzeit aber keine Basis für ein weiteres Engagement. "Um diese Ausstellung zu organisieren, braucht man den direkten Kontakt zu den Studenten. Der ist aber dann eben weg."

Die "Kunst in der Mensa" ist bis zum 12. Februar im Mensa-Gebäude der Medizinischen Fakultät zu sehen.

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