Französische Gäste Die La Bauler sind wieder da

Homburg · Der Schüleraustausch mit der Partnerstadt und dem Saarpfalz-Gymansium hat eine lange Tradition. Jedes Jahr in der Adventszeit kommen Kinder und Jugendliche von der bretonischen Partnerschule nach Homburg.

 Als Teil der 39-köpfigen Schülergruppe aus La Baule werden auch Alice (links) und Lorelei bin zum kommenden Dienstag in Homburg unterwegs sein und die deutsche Gastfreundschaft erleben.

Als Teil der 39-köpfigen Schülergruppe aus La Baule werden auch Alice (links) und Lorelei bin zum kommenden Dienstag in Homburg unterwegs sein und die deutsche Gastfreundschaft erleben.

Foto: Thorsten Wolf

Die Deutsch-Französische Freundschaft steht im Saarland zumindest mal politisch hoch im Kurs: Das Land hat eine eigene Frankreichstrategie, als Teil dieser Pläne soll Französisch bis 2043 als zweite Amts- und Verkehrssprache etabliert werden. Doch es ist, wie es immer ist: Funktionieren wird der enge Schulterschluss der beiden Nachbarländer nur dann, wenn vor allem die Menschen zusammenrücken. Vor diesem Hintergrund haben da vor allem Städtepartnerschaften eine große Bedeutung, sind sie es doch, die eben die Menschen auf Augenhöhe zusammenbringen sollen. In Homburg pflegt man da – mal mehr, mal weniger intensiv von den beiden Partnern betrieben – eine Beziehung mit La Baule an der französischen Atlantik-Küste.

Ganz aktuell wird diese Partnerschaft vom Homburger Saarpfalz-Gymnasium mit Leben gefüllt, seit Mittwoch sind 39 Schülerinnen und Schüler der „Cité scolaire Grand Air“ aus La Baule-Escoublac zu Gast an der Schule, unter ihnen auch Alice und Lorelei. Beide sind zum zweiten Mal in Homburg. Und bei beiden ist es der Wunsch, ihre Partnerschülerinnen wiederzusehen, der sie erneut hierher führt. „Und ich möchte auch neue Leute kennenlernen“, freut sich Lorelei. Bei ihrem ersten Aufenthalt habe ihr, erzählt Alice am Mittwoch am Rande der offiziellen Begrüßung der Gäste in der großen Aula des Saarpfalz-Gymnasiums, der Homburger Nikolausmarkt ganz besonders gefallen. Und auf was freuen sich die beiden in den kommenden Tagen bis zur Abreise am kommenden Dienstag noch? Alice: „Auf den Besuch in Mainz.“

Für die 13-jährige Schülerin stehe dann, wie ihre Lehrerin Ursula Arnould-Weiß erläutert, im kommenden Jahr noch ein spezielles Austausch-Programm an, „dann wird Alice zwei Monate hier in Homburg sein und auch hier in die Schule gehen“. Wer sich das Treiben in der Aula anschaut, der muss keine Angst haben um das deutsch-französische Miteinander der Jugend. An den Tischen, auf dem ganz im Zeichen des Nikolaustages gemeinsam gefrühstückt wird, wird kreuz und quer erzählt, gelacht. Das korrespondiert mit der Einschätzung von Simone Lukas, Lehrerin am Saarpfalz-Gymnasium und in Personalunion auch Partnerschaftsbeauftragte der Stadt, dass es auf deutscher Seite kein Problem gebe, Jugendliche für einen Austausch zu gewinnen.

„Ich habe unheimlich viele Anmeldungen und hab jetzt noch 20 Schülerinnen und Schüler auf einer Warteliste stehen.“ Auf französischer Seite, das gesteht Ursula Arnould-Weiß ein, sei es zwar kein Problem, Schüler, die Deutsch lernen, für einen Besuch in Homburg zu gewinnen.

Allerdings sei eben die Zahl derer, die sich für Deutsch als Fach entschieden, recht klein. „Deutsch ist bei uns zweite Fremdsprache.“ Als solche müsse sie mit Spanisch konkurrieren „und viele glauben immer noch, dass das einfacher zu lernen sei als Deutsch. Aber das Interesse an dieser Sprache ist schon da“. Als Teil der offiziellen Begrüßung des Besuchs aus La Baule wenden sich an diesem Morgen auch Schulleiter Jürgen Mathieu und Homburgs Bürgermeister Klaus Roth an die nun für einige Tage binationale Schülergruppe. Gut gelaunt ist sich Mathieu, auch vor dem Hintergrund, dass einige Schülerinnen und Schüler nun schon zum zweiten Mal in Homburg seien, dass mit so entstandenen Freundschaften die Partnerschaft tatsächlich gelebt werde. „Und ich bin überzeugt davon, dass ihr viel von Austausch mitnehmen werdet. Und tragt diese Freundschaft weiter.“

Klaus Roth seinerseits betont in seiner Begrüßung die große Bedeutung eines solchen Austauschs – und das konkret auch mit Blick auf die Vernetzung Homburgs mit dem französischen Reifenhersteller Michelin, der in den Stadt ein großes Werk hat. „Mit einem solchen Austausch kann man nicht früh genug anfangen. Deswegen finde ich es großartig, dass junge Leute die Möglichkeit haben, die Menschen aus dem Nachbarland kennenzulernen, und die Sprache zu lernen – und sich mit Gleichaltrigen austauschen zu können.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort