Die Glocken läuten bald wieder

Erbach. Die Glocken der katholischen Pfarrei Maria vom Frieden sind wieder da. Nachdem vor gut einem Jahr vier der fünf Glocken aus dem Glockenstuhl des in die Jahre gekommenen Kirchturms ausgebaut und ausgelagert worden waren, kehrten sie Dienstagmorgen auf den Kirchturm der Pfarrkirche zurück

Erbach. Die Glocken der katholischen Pfarrei Maria vom Frieden sind wieder da. Nachdem vor gut einem Jahr vier der fünf Glocken aus dem Glockenstuhl des in die Jahre gekommenen Kirchturms ausgebaut und ausgelagert worden waren, kehrten sie Dienstagmorgen auf den Kirchturm der Pfarrkirche zurück. Ein riesiger Autokran brachte neben den Glocken auch Montagematerial zum Bau des Glockenstuhls in den 22 Meter hohen Turm. Nach dem Aufbau des Glockenstuhls können die Glocken in den kommenden drei Wochen aufgehängt und neu justiert werden. Zahlreiche Schaulustige, unter ihnen auch viele Kinder aus der Kita Maria vom Frieden, verfolgten staunend, wie das knapp zehn Tonnen schwere Material für den Glockenstuhl sowie die vier Glocken nacheinander in den Turm gehievt wurden. Unter der Aufsicht von Glockenfachmonteur Gunter Gläser, Mitarbeiter der Glockengießerei Bachert aus Karlsruhe, wurden die hölzernen Glockenjoche und Klöppel sowie das dazu gehörige Material in den Turm verbracht. "Der Glockenstuhl besteht aus Eichenholz, das fünf Jahre abgelagert war", erklärte Gläser. Darüber hinaus könne das Holz einen Großteil der Schwingungen abfangen. Als erste Glocke wurde die 520 Kilogramm schwere Heilige Bernadette Soubirous nach oben gebracht. Anschließend folgten die 600 Kilogramm schwere Glocke St. Josef, die 810 Kilogramm schwere Heilige Maria sowie die 1,4 Tonnen schwere und mit einem Durchmesser von 1,3 Meter große Christusglocke. Die mit 2,8 Tonnen schwerste und mit einem Durchmesser von 1,6 Meter größte Glocke musste damals im Turm bleiben. "Die hätten wir nicht herausbekommen, ohne einen der Betonpfeiler herausbrechen und damit die Statik verändern zu müssen", gab der für die Bauarbeiten zuständige Architekt Klaus Daub als Begründung an. Die vier Glocken, die 1960 von der Saarlouiser Glockengießerei hergestellt wurden, waren seit einem Jahr bei der Firma Hindenberger aus Erbach zwischengelagert. Den Einbau der Glocken und des Glockenstuhls bezeichnete Gläser als "eine enge Geschichte". So sei es nicht einfach, im engen Kirchturm die einzelnen Holzbalken zu positionieren. Eigentlich sollten die Sanierungsarbeiten schon seit Monaten beendet sein, so Pfarrer Axel Brecht. Doch es gab immer wieder Verzögerungen, so dass die Glockenbaufirma den Montagetermin mehrfach verschieben musste. Neben den Betonpfeilern mussten auch der Glockenstuhl sowie der Posaunenengel erneuert werden. Die Bauarbeiten am Kirchturm sind jetzt fast vollendet, das neue Kupferdach gedeckt und auch der Posaunenengel ist gesetzt (wir berichteten).

Auf einen Blick Die feierliche Indienstnahme des Geläuts begeht die katholische Pfarrgemeinde Maria vom Frieden im Rahmen eines Gottesdienstes an Allerheiligen, 1. November, elf Uhr, in der Pfarrkirche. Die Kosten für die Instandsetzung der Sanierungsarbeiten beliefen sich ursprünglich auf annähernd 350 000 Euro. Durch die aufwändige Betonsanierung rechnet Architekt Klaus Daub mit Mehrkosten bis zu 50 000 Euro. Die Diözese übernimmt 75 Prozent der Kosten. Zusammen mit den Restschulden aus der Dachsanierung muss die Pfarrei noch rund 100 000 Euro selbst aufbringen. re

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