Die eigenen Talente entdecken

Homburg. Drei Tage in der Woche chillen, quatschen, fotografieren, löten, bohren, sägen, kochen, lernen oder chatten. Das bietet das Atelier für Mädchen und junge Frauen auch am neuen Standort, Bahnhofplatz 1 in Homburg. Heller, größer, freundlicher und in zentraler Lage am Bahnhof gelegen auch besser erreichbar - so präsentiert sich das Atelier

 Die Teilnehmerinnen aus dem Atelier für Mädchen und junge Frauen präsentieren stolz den Kalender für 2010, den sie selbst gestaltet haben. Foto: Bernhard Reichhart

Die Teilnehmerinnen aus dem Atelier für Mädchen und junge Frauen präsentieren stolz den Kalender für 2010, den sie selbst gestaltet haben. Foto: Bernhard Reichhart

Homburg. Drei Tage in der Woche chillen, quatschen, fotografieren, löten, bohren, sägen, kochen, lernen oder chatten. Das bietet das Atelier für Mädchen und junge Frauen auch am neuen Standort, Bahnhofplatz 1 in Homburg. Heller, größer, freundlicher und in zentraler Lage am Bahnhof gelegen auch besser erreichbar - so präsentiert sich das Atelier. Bei der offiziellen Vorstellung der neuen Räume und des neuen Mädchenkalenders 2010 habe man gleich ein Doppelereignis zu feiern, erklärte Awo-Direktor Peter Barrois vom Sozialpädagogischen Netzwerk (SPN). Finanziert wird das Atelier von Stadt und Kreis mit jeweils 20 000 Euro sowie dem Europäischen Sozialfonds (ESF) mit 40 000 Euro. Darüber hinaus beteiligen sich Kreis und Awo an den Mietkosten. Seit Jahren sei das Atelier eine feste Institution, in der Mädchen und junge Frauen Unterstützung fänden, so Barrois. Bürgermeister Klaus Roth wies auf die sinnvolle und wichtige Arbeit hin, welche hier gerade für Mädchen mit Migrationshintergrund geleistet werde. "Das Geld ist hier gut angelegt", betonte Roth angesichts der vielen Angebote. Für den Jugendbeigeordneten Rüdiger Schneidewind stellt das Mädchenatelier nicht nur einen offenen Treff dar. In den letzten Jahren habe man hier Mädchen erreicht, die "sonst nicht von zu Hause weg dürfen und ihnen Perspektiven gegeben", meinte Schneidewind und wies auf die gute Zusammenarbeit der Wohlfahrtsverbände hin. Landrat Clemens Lindemann bezeichnete das Mädchenatelier als "ein echtes Integrationsprojekt", das Mädchen und jungen Frauen eine bessere Zukunft gibt. 85 Prozent der Mädchen im Alter von sechs bis 24 Jahren, die sich derzeit im Mädchenatelier treffen, haben einen Migrationshintergrund. Sie kämen aus neun verschiedenen Ländern, teilte Projektleiterin Heike Albrecht mit. Insgesamt 1500 Kontakte habe man seit der Eröffnung des Mädchenateliers geknüpft, so Albrecht. Der Montag stehe ganz im Zeichen der Kleineren im Alter von sechs bis zehn Jahren. Donnerstags und freitags gebe es für Mädchen ab elf Jahren die Gelegenheit, in kreativen Workshops oder in EDV-Kursen alles zu tun, was sie weiter bringe. Für die etwas älteren Mädchen biete man die Möglichkeiten, in verschiedene Berufsfelder hineinzuschnuppern. Vor allem Berufsorientierung, Bewerbungsgespräche sowie die Suche nach einem Praktikumsplatz hätten eine große Steigerung erfahren, so die Projektleiterin. Die vierte Auflage des 130 Seiten starken Mädchenkalenders spiegelt die Persönlichkeiten der Mädchen im Atelier wider und vermittelt welche Gedanken, Ängste, aber auch Talente und Freude in der Mädchen- und Frauenwelt existieren.

Auf einen BlickDas Atelier für Mädchen und junge Frauen hat seinen Sitz in Homburg, Bahnhofplatz 1, zweite Etage. Projektleiterin ist Heike Albrecht. Unterstützt wird sie von Medienpädagogin Brigitte Tauch und der pädagogischen Fachkraft Anne-Kathrin Wiehn. Die Mädchensprechstunde findet montags von 14 bis 15.30 Uhr, donnerstags und freitags von 13 bis 14 Uhr statt. Infos unter Telefon (0 68 41) 9 93 67-35 oder -36, E-Mail: maedchenatelierhom@web.de oder www.awo-saarland.de re

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort