Die bunte Welt der Musicals

Homburg. Da kann man wohl nur sagen "Pech gehabt": Wer am Samstagabend, aus welchen Gründen auch immer, das Musical-Konzert des jungen Chors Da Capo aus Münchwies am Homburger Johanneum verpasst hat, der wird sich wohl in Zukunft erzählen lassen müssen, wie gut der Abend wirklich war. Wobei "gut" deutlich zu kurz gesprungen wäre

Homburg. Da kann man wohl nur sagen "Pech gehabt": Wer am Samstagabend, aus welchen Gründen auch immer, das Musical-Konzert des jungen Chors Da Capo aus Münchwies am Homburger Johanneum verpasst hat, der wird sich wohl in Zukunft erzählen lassen müssen, wie gut der Abend wirklich war. Wobei "gut" deutlich zu kurz gesprungen wäre. Nimmt man den Applaus der mehr als 570 Gäste als Gradmesser, dann wären wohl "hervorragend", "ausgezeichnet" oder auch "kaum besser zu machen" weitaus treffendere Urteile.Vor ausverkauftem Haus präsentierten Chorleiterin Pia-Maria Herrmann, sie hatte als Lehrerin ein Heimspiel am Johanneum, und die Sängerinnen und Sänger des Chors musikalisch und szenisch eine beeindruckende Leistung. Auf dem Spielplan: Alles was in der Musical-Szene Rang und Namen hat: "My fair Lady", "Der König der Löwen", "Mamma Mia", "Die Schöne und das Biest" und vieles mehr - die Liste las sich wie ein "Who is Who" des Musiktheaters. Dabei beschränkte sich Da Capo nicht schlicht darauf, nur zu singen. Szenische Umsetzungen, von den Solisten ebenso wie vom gesamten Chor, gaben dem Abend ausgesprochene Plastizität.

Pia-Maria Herrmann selbst zeigte sich in der Pause bestens gelaunt, "gleichwohl ich schon ein bisschen aufgeregt war. Immerhin spielen wir hier vor meiner Schule." Doch die Aufregung setzte Herrmann, oft mit einem deutlichen Lachen im Gesicht, sowohl als Chorleiterin und Pianistin als auch als Solistin auf der Bühne, in positive Energie um. Und die übertrug sich sichtbar auf den nicht minder gut aufgelegten Chor. "Mit diesem Erfolg hab ich so nicht gerechnet", gestand Herrmann in der Pause mit Blick auf die große Zahl der Gäste in der Aula des Johanneums. "Bei unserer Premiere in Neunkirchen war es auch schon voll, aber da reden wir von 390 Gästen." Eben dieses Konzert in Neunkirchen und die dort große Resonanz war dann auch der Impuls, die Musicalshow ein zweites Mal aufzuführen.

Angesprochen auf den aufwendigen Spagat zwischen dem Singen an sich und der aufwendigen Gestaltung der Bühnenshow, verdeutlichte Herrmann die großen Herausforderungen, die das Ensemble zu meistern hatte. "Wir mussten schon sehr viel üben. Aber wir haben viele kreative Köpfe in unserem Chor, die sich Tanzchoreografien überlegt haben und Ähnliches mehr. So hat das sehr gut geklappt." Würde Pia-Maria Herrmann ein solches Projekt noch einmal starten? "Auf jeden Fall. Es macht einfach unheimlich viel Spaß und Freude. Und wenn man sieht, wie das Publikum mitgeht, dann ist das der größte Lohn."

Auch Helmut Seiwert, der derzeit das Johanneum leitet, und sein Stellvertreter Martin Fuchs zeigten sich in der Pause vom Auftritt des jungen Chors Da Capo sichtlich angetan. "Das ist ein ganz toller Abend." Leider aber auch einer, der so nie wieder stattfinden wird. Pia-Maria Herrmann: "Dieses Programm ist ein wirklicher Kraftakt für unseren recht kleinen Verein. Deswegen wird es diese Show wohl kein drittes Mal geben."

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