Der zweitälteste Ringer Deutschlands

Erbach · Mit 58 Jahren kämpft der Erstliga-erfahrene Jürgen Hub in der Oberliga immer noch gegen Gegner, die seine Söhne oder gar Enkel sein könnten. Mehr noch: Für die KSG Erbach hat der zweitälteste aktive Ringer in Deutschland diese Saison sechs von sieben Saisonkämpfen gewonnen.

 Der 58-jährige Jürgen Hub von der KSG Erbach (oben) hat, wie hier gegen den 52-jährigen Heusweiler Armin Breit, fast alle seine Saisonkämpfe gewonnen. Foto: Hagen

Der 58-jährige Jürgen Hub von der KSG Erbach (oben) hat, wie hier gegen den 52-jährigen Heusweiler Armin Breit, fast alle seine Saisonkämpfe gewonnen. Foto: Hagen

Foto: Hagen

Drahtig, athletisch und vollkommen durchtrainiert steht Jürgen Hub Woche für Woche für den Ringer-Oberligisten KSG Erbach auf der Matte. Der bereits 58-Jährige aus Dellfeld und damit zweitälteste aktive Ringer in Deutschland punktet fleißig für seinen Verein. Sechs von bisher sieben Kämpfen für die KSG in dieser Saison entschied der Routinier für sich. "Ringen macht einfach Spaß. Und so lange ich noch erfolgreich auch gegen viel jüngere Ringer bestehen kann, mache ich weiter", erklärt der gelernte Industriekaufmann.

Im Alter von zwölf Jahren begann Hub relativ spät 1970 beim AC Dellfeld mit dem Ringen. Später rang er für die ASV Pirmasens sogar in der 1. und 2. Bundesliga. Über den AC Dellfeld, den AC Thaleischweiler, die ASV Pirmasens ging es zurück nach Dellfeld. Von hier wechselte er 2009 wieder zur ASV Pirmasens, für die er 2015 seinen letzten Kampf bestritt. Danach war erst mal Pause.

Ob im Freistil oder im griechisch-römischen Stil holte er auch als Einzelstarter viele Titel und Medaillen auf Landesebene bei der Jugend. Bei den Aktiven wurde er drei Mal Landesmeister von Rheinland/Pfalz im Greco-Stil in der Klasse bis 48 und 52 Kilogramm. 2010 wurde Hub Deutscher Seniorenmeister im Greco bis 58 Kilogramm. Bei der WM in Belgien im gleichen Jahr holte er sich in dieser Gewichtsklasse und Stilart Bronze. Vier Jahre später war er bei der DM Zweiter.

2015 entschloss sich der Ringer-Oldie, seine lange Karriere zu beenden. "Der Ringkampf forderte schon viel Tribut und viele Verletzungen", erinnert sich der 58-Jährige und berichtet von ausgekugelten Schultergelenken, Rippenbrüchen und auch von einem Kreuzbandriss. "Man wird ja auch nicht jünger", meint Hub schmunzelnd. Doch nach einem Jahr Pause fragte ihn der KSG-Vorsitzende Harald Widmann, ob er in der Klasse bis 61 Kilogramm Greco ringen kann. Er sagte spontan zu. "Nach dieser Saison ist aber endgültig Schluss", kündigt Hub an.

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