Trockenheit im Wald Der Wald ist noch grün und frisch
Homburg · Es hat im Frühjahr so viel geregnet, dass der Unterboden des Waldes genügend Nässe gespeichert hat, sagt Revierförster Michael Pfaff. Der Wald um Homburg leidet nicht an Trockenheit. Im Gegensatz zu anderen Regionen.
In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hat es seit Ende April nicht mehr richtig geregnet. Die Kiefernwälder sind staubtrocken und können sich beim geringsten Funken entzünden. Wie ist die Lage in Homburg? Hier war es ja auch sehr lange trocken und warm. Doch Revierförster Michael Pfaff gibt Entwarnung: „Es hat hier im frühen Frühjahr so viel geregnet, dass der Unterboden noch genügend Nässe gespeichert hat, der Wald um Homburg leidet nicht an der Trockenheit“.
Für Spaziergänger mag es auf den ersten Blick vielleicht so aussehen, „aber dabei handelt es sich nur um eine dünne Erdschicht an der Oberfläche, die bei warmer Luft sofort austrocknet“. Deshalb habe man als Spaziergänger leicht das Gefühl, dass auf dem Boden alles staubig und trocken sei, „aber das hat nur den Anschein, bisher haben wir in den Wäldern im Saarpfalz-Kreis keine Probleme mit Trockenheit“.
Die Buche als wichtigste Baumart der natürlichen Waldgesellschaften der Tief- und der Berglagen erträgt Trockenheit nur bedingt, und die Fichte ist für trockene bis sehr trockene Standorte ungeeignet, zumal sie ohnehin aus nördlicheren, also kühleren und feuchteren Regionen stammt, und mit dem Klimawandel nicht gut zurecht ommt. Die Fichte verspricht nur bei ziemlich frischem Boden gutes Gedeihen.
Trotz der noch vorhandenen Feuchtigkeit in den saarpfälzischen Wäldern, dürfe man nicht leichtsinnig sein und im Wald glimmende Zigarettenstummel wegwerfen, so Pfaff. Vor allem die leicht entzündliche Samen würden sich dabei sofort entflammen und das Feuer weitertragen. Die früher noch häufig anzutreffenden Wald-Grillplätze sind allesamt beseitigt worden, „diese Grillplätze bargen ein großes Risiko“. Man konnte als Förster nie sicher sein, „ob nach der Grillparty das Feuer ordnungsgemäß ausgemacht worden ist“.
Am besten ginge das mit einer Feuerpatsche. Es handelt sich dabei um ein einfaches Gerät, das an einen Fächerbesen erinnert. Damit lassen sich Bodenbrände und Grillplatzfeuer ausschlagen, bevor sie sich ausdehnen können. Allerdings muss mit Wasser nachgelöscht werden, damit Brandnester im Waldboden das Feuer nicht wieder entzünden. Aber wer macht das schon so gründlich? Förster Pfaff betont, es sei allemal besser, „wenn die Leute zu Hause grillen und zu Hause rauchen“, denn für diese Tätigkeiten sei der Wald definitiv nicht da.
Was die meisten Spaziergänger nicht wissen: Rauchen ist im Wald grundsächlich verboten. Jedes offene Feuer stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Kommt es deswegen zu einem Brand, handelt es sich um eine Straftat. Immer wieder wird auch davor gewarnt, Flaschen im Wald liegenzulassen. Das Sonnenlicht, das sich darin bündelt, könnte einen Brand auslösen.
Damit sich Gräser oder Blätter entzünden, braucht es eine Temperatur weit über 200 Grad. Mit einem Brennglas lässt sich eine solche Temperatur erzielen. Mit einer Scherbe ist das nahezu unmöglich. Den Brennglaseffekt verweisen Experten deshalbn ins Land der Märchen. Und wie steht es um die Borkenkäfer? Deren Entwicklung hänge stark vom Wetter in den nächsten Wochen ab, so Pfaff. Die erste Generation Borkenkäfer sei schon ausgeflogen, die zweite und dritte Generation habe sich aber noch nicht verbreitet. „Bisher sieht man noch wenig Befall.“ Bleibt es aber weiterhin so trocken und warm, könne es durchaus eine Plage gegen Ende des Sommers geben.
Das Problem bei andauernd warmer Witterung sei, dass die Bäume ohnehin weniger Saft in den Stämmen führten — und der würde dann noch von den Käfern ausgesaugt werden. Aber noch sei er optimistisch, betont Revierförster Michael Pfaff.