Der Mensch hinter dem Werk

Homburg. Während der Jahresausstellung Homburger Künstler, welche noch bis einschließlich Sonntag, 24. Oktober, unter dem Titel "Zeit für Experimente" in der Galerie im Kulturzentrum Saalbau zu sehen ist, fand am vergangenen Mittwoch eine Sonderveranstaltung statt

Homburg. Während der Jahresausstellung Homburger Künstler, welche noch bis einschließlich Sonntag, 24. Oktober, unter dem Titel "Zeit für Experimente" in der Galerie im Kulturzentrum Saalbau zu sehen ist, fand am vergangenen Mittwoch eine Sonderveranstaltung statt. Unter dem Motto "Aperitif mit Kunst-Häppchen" hatten interessierte Kunstfreunde Gelegenheit, sich von einigen der beteiligten 30 Künstlerinnen und Künstlern deren Werke erläutern zu lassen. Gezeigt werden neben Fotografien, Bildern verschiedener Techniken auch Installationen, Plastiken, Keramik, Quilt-Kunst bis hin zur Karikatur. Ziel des Aperitifs mit Kunst-Häppchen sei es, erklärte Francoise Mathis-Sandmaier, Kunstinteressierten die Möglichkeit zu geben, "in lockerer Runde den Mensch zum Werk kennen zu lernen, mit ihm ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen". Während das Hemingways die Aperitifs zu bereitete, servierten die Künstler dem Publikum kleine Kunst-Häppchen in Form von Erläuterungen. Unter ihnen war auch die experimentierfreudige Kunst-Quilterin Pia Welsch, welche mit ihrem expressiven Schrift-Zeichen-Bild nicht nur mit einer neuen Interpretation des Ovals überrascht. Seit 2004 drehen sich ihre Arbeiten um das Oval in all seinen Variationen. Aus der Kunst Patchwork der 60er Jahre in den USA sei Art Quilt in den 80er Jahren als eigenständige Kunstform nach Europa geschwappt, so Welsch, welche den Quilt als Bettdecke bei den Amish People in den USA kennen gelernt hat. "Es ist der Stoff, der mich fasziniert". Das größte Quilt-Festival der Welt findet 2011 in Birmingham statt, zu dem auch Pia Welsch eingeladen ist. Unsicherheit optischer Art stellt sich bei Norbert Weber angesichts seiner mächtigen, Meteorithaft einschlagenden "Eruption" ein. Gewaltig ist hier die schwindelerregende Sinnestäuschung des digital bearbeiteten Motives. "Das Bild ist matt, flach, mit Schattenfuge gerahmt und dargestellt wie Malerei", erläuterte Weber, welches aus einem nur fünf Zentimeter großen Original entstand. "Mein Bestreben ist es, nur Realität darzustellen", beschrieb er diese medial raffinierte Grenzüberschreitung. Verwandlung ist das Thema bei Johannes Rebmann. Mit seinen mehrteiligen "Minoischen Metamorphosen" wagt er sich nicht nur in die für ihn neue bildnerische Ausdrucksmöglichkeit vor, sondern mitten hinein in eine facettenreiche Neuinterpretation Mythen beladener Versatzstücke. Es ist ihm gelungen, in einer Art serieller Bildgeschichte mit minoischen Darstellern modernste Technik mit der ältesten Kultur auf europäischen Boden untereinander zu verbinden. "Bei den bearbeiteten Bildern handelt es sich ausschließlich um eigene Fotografien, die ich auf einer Studienreise in diesem Jahr in Knossos und im Archäologischen Nationalmuseum Heraklion aufgenommen habe", betonte Rebmann.

Auf einen BlickWährend der Sonderveranstaltung "Aperitif mit Kunst-Häppchen" erläuterten Kunstschaffende der Jahresausstellung Homburger Künstler dem Publikum ihre Werke. Geöffnet ist die Jahresausstellung Homburger Künstler noch bis einschließlich 24. Oktober mittwochs bis freitags von elf bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr. re

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