Der zweite Abschnitt der Inneren Medizin in Homburg geht voran Der Hubschrauber kommt bald

Homburg · Der zweite Bauabschnitt des Großgebäudes Innere Medizin am Uniklinikum wird noch ehrgeiziger als der erste, denn es kommen noch Labore, Hörsäle und eine nagelneue Unfallchirurgie hinzu. Der Landeplatz auf dem Dach ist fertig.

 Dies soll ein Hörsaal für die Innere Medizin werden, die abschüssige Konstuktion ist bereits zu erkennen, aber bis darin die üblichen Klappstühle montiert werden können, vergehen noch Monate.

Dies soll ein Hörsaal für die Innere Medizin werden, die abschüssige Konstuktion ist bereits zu erkennen, aber bis darin die üblichen Klappstühle montiert werden können, vergehen noch Monate.

Foto: Christine Maack

„Wenn wir nicht das Steuer herumgerissen hätten, wären wir jetzt mit dem Uniklinikum am Ende“, sagt Ulrich Kerle, der kaufmännische Direktor des Großkrankenhauses im Homburger Wald. Die Patientenzimmer seien veraltet, die Bausubstanz marode gewesen, „wenn ich schon die schief hängenden Jalousien in dem alten Bettenhaus gesehen habe,  wusste ich, dass das so nicht weitergehen konnte“.

Wenn Ulrich Kerle heute aus seinem Fenster im Direktionsgebäude schaut, sieht er vorne eine Parkanlage mit einem Jugendstilgebäude, und im Hintergrund blitzt eine nagelneue Fassade in grün-weiß hervor, es ist der Neubau der  Inneren Medizin, I-med genannt.

Nun, das Bettenhaus wurde 2011 abgerissen, auf dem Gelände entstand die I-med, die aber bisher nur zur Hälfte fertiggestellt ist, der  zweite Teil wird gerade angebaut. Von außen sieht der zweite Bauabschnitt mit seiner charakteristischen weiß-grünen Fensterfassade schon ziemlich  fertig aus, aber innen gibt es noch eine Menge zu tun. „Wir rechnen in genau einem Jahr damit, dass auch innen alles fertig ist“, schätzt Kerle, und auch Jörg Freidinger, Bauingenieur und Leiter der Neubauprojekte auf dem Gelände des Uniklinikums, sieht dies als realistisches Ziel an: „Es gibt zwar noch viel zu tun, aber nach dem jetzigen Fortgang der Arbeiten könnte ein Eröffnung Anfang August 2018 klappen.“

Der zweite Abschnitt der I-med ist ein noch ehrgeizigeres Projekt als der bereits bestehende Teil, denn erst im zweiten Abschnitt werden all jene Dinge verwirklicht, auf die nicht nur Patienten, sondern vor allem Mitarbeiter und Studenten gewartet haben: zwei neue Hörsäle für Innere Medizin, die dringend benötigt werden, dazu Labore, Forschungseinrichtungen und mehrere Untersuchungszimmer mit modernsten Geräten.

Das besondere Herzstück des Neubaus wird die Unfallchirurgie sein – mit einem Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach. Vom Dach aus geht es direkt in einem speziellen Aufzug hinunter in die großzügig gestalteten Schockräume, wo die angelieferten Patienten innerhalb von wenigen Sekunden versorgt werden. „Das ist eine Einrichtung, die ihresgleichen sucht“, sagt Ulrich Kerle nicht ohne Stolz. Derzeit ist die Hubschrauber-Landeplattform mit ihrem Durchmesser von 36 Metern noch komplett abgedeckt, „damit niemand auf die Idee kommt, hier anzufliegen“, betont Freidinger. Am 1. September soll der Betrieb starten, der Leiter der Flugretter des ADAC wird hier den ersten Hubschrauber-Flug absolvieren.

Doch was nützen die schönsten Zimmer, die besten Labore und die modernste Unfallchirurgie, wenn die Logistik nicht stimmt? „Wir haben hinter dem Gebäude auf der unteren Ebene endlich einen richtig großzügig geplanten Versorgungshof bekommen“, sagt Michael Zimmer, der administrative Leiter des Bereichs Innere Medizin,  „hier wird das ganze Material angeliefert, das so ein Großgebäude braucht,  und hier wird auch der Abtransport geregelt. Ohne diesen großen Logistik-Bereich würde die Innere Medizin stillstehen.“

 Von außen betrachtet sieht das zweite Gebäude der I-med schon fast fertig aus. Aber innen gibt es noch viel zu tun, bis alles perfekt ist. 

Von außen betrachtet sieht das zweite Gebäude der I-med schon fast fertig aus. Aber innen gibt es noch viel zu tun, bis alles perfekt ist. 

Foto: Christine Maack
 Michael Zimmer, administrativer Leiter Innere Medizin, Ulrich Kerle, kaufmännischer Direktor des Uniklinikums, Jörg Freidinger, Leiter Neubauprojekte (v.l).

Michael Zimmer, administrativer Leiter Innere Medizin, Ulrich Kerle, kaufmännischer Direktor des Uniklinikums, Jörg Freidinger, Leiter Neubauprojekte (v.l).

Foto: Christine Maack

 Im August nächsten Jahres werden also die Abteilungen Magen-Darm-, Nieren- und Lungenheilkunde  einziehen. Was mit den dann leer stehenden Gebäuden passiert, ist noch ungewiss. „Erst mal machen wir das Naheligende fertig“, sagt Ulrich Kerle, „dann kümmern wir uns um den Rest.“ Wenn alles fertig ist, sind 150 Millionen Euro verbaut.  Ohne diese Investition,  sagt Kerle, wäre das Universtätsklinikum des Saarlandes nicht mehr wettbewerbsfähig gewesen. Zumal andere Uniklinikumsstandorte in Deutschland derzeit auch kräftig investieren.

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