Der Feldhase hat Stress

Homburg · Nur der Feldhase ist ein echter Hase. Das Wildkaninchen ist aus Spanien eingewandert und weist ganz andere Verhaltensweisen auf. Es kann sich allerdings besser an die heutige Umwelt anpassen als der Hase, der es zunehmend schwerer hat.

. Hasen sind fruchtbar und mehren sich. Denkt man. Allerdings nur, wenn ihnen ihr Umfeld passt. Doch das ist schon länger nicht mehr der Fall. "Der Lebensraum für den Feldhasen schrumpft. Er braucht Feldränder, Wiesen mit kurzem Gras, eine offene Landschaft, zum Beispiel wie im Bliesgau," erklärt der Freilandforscher Christoph Bernd aus Bexbach.

Durchschnittlich elf Hasen hocken derzeit pro Quadratkilometer in ihren Sassen auf Deutschlands Feldern und Wiesen, teilt der Deutsche Jagdverband (DJV) mit. Das bedeutet, dass in Deutschland derzeit rund drei bis 3,5 Millionen Feldhasen leben. Grob gerechnet ergibt dies, dass über die Ostertage ein Feldhase rund 25 Bundesbürger mit Eiern versorgen müsste.

Im kalten Winter von 2013 sah es für den Feldhasen nicht gut aus. Da konnte der Hasen-Nachwuchs die Sterblichkeit nicht ausgleichen. Zwar ist Meister Lampe überall in Deutschland heimisch, seine Zahl schwankt jedoch je nach Region. Die meisten Langohren pro Quadratkilometer leben im Raum Hamburg, die wenigsten in den ostdeutschen Bundesländern. Im Saarpfalz-Kreis trifft man den Feldhasen noch häufig im Bliesgau oder am Höcherberg an. "Gepflegte Streuobstwiesen sind ideal. Wald mögen die Hasen nicht. Es sei denn, sie finden einen Platz am Waldrand, der ihnen zusagt," sagt Bernd.

Jedes Jahr im März und April erreicht die Paarungszeit (Rammelzeit) ihren Höhepunkt, der Kampf ums Weibchen beginnt. Die Rammler jagen und schlagen einander, oft sogar aufrecht, was aber nur in der Paarungszeit vorkommt, denn üblicherweise bleiben Feldhasen gut getarnt am Boden. Nur junge und altersschwache Hasen werden leichte Beute, sie werden von Füchsen oder Greifvögeln gefressen, erläutert Christoph Bernd. In freier Wildbahn werden Hasen etwa vier Jahre alt.

Der Feldhase gehört im übrigen zu einer anderen Gattung als das Wildkaninchen . Während der Feldhase ein einheimisches Tier ist, stammt das Kaninchen ursprünglich aus Spanien und wurde durch die Römer und später nochmal im Mittelalter bei uns angesiedelt. Das Kaninchen ist kleiner als der Feldhase, hat kürzere Ohren und Hinterbeine, gräbt unterirdische Höhlen und zieht dort seine Jungen auf.

Der Feldhase lebt hingegen auf Feld und Wiese und kann bis zu 80 Kilometer pro Stunde laufen. Wenn er Eier schleppen muss, wird er natürlich etwas langsamer.

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