Imkerei im Rathaus Der erste Stadt-Honig ist schon geerntet

Homburg · (red) Schon seit einigen Jahren schlagen Imker Alarm, denn die Bienen sind bedroht - durch Krankheiten und durch einseitige Landwirtschaft. Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts sammelten die Honigbienen einen Großteil ihrer Nahrung auch aus den Wildkräutern, die in den Getreidefeldern wuchsen. Die industrielle Landwirtschaft hat sämtliche Beikräuter als Unkraut von den Anbauflächen verbannt, selbst deren Samen sind im Ackerboden kaum noch zu finden. Die Kulturlandschaft und auch die privaten Gärten sind insgesamt geprägt von kurz gehaltenen Rasenflächen und leicht zu pflegenden Grünanlagen.

 Eine Biene krabbelt,  übersät von Blütenstaub, auf einer Sonnenblume herum. Ein Anblick, der immer seltener wird. 

Eine Biene krabbelt,  übersät von Blütenstaub, auf einer Sonnenblume herum. Ein Anblick, der immer seltener wird. 

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

(red) Wie viele Vereine, litten auch die Imkervereine noch bis vor einigen Jahren an Nachwuchssorgen. Die älteren Mitglieder starben, neue waren nicht ins Sicht. Doch das ändert sich, wie man erfreulicherweise am Imkerverein Homburg sehen kann, dem ältesten seiner Art im Saarland. Hier ist es gelungen, wieder auf 70 Mitglieder und 400 Bienenvölker zu kommen. Um auf die Probleme der Bienen hinzuweisen und auch, um die Menschen dafür zu sensibilisieren, wenigstens im Garten für Blütenvielfalt zu sorgen, wurde im Juni in der Kreisverwaltung des Saarpfalz-Kreises ein Bienenstock aufgestellt und somit eine Art Stadtimkerei geschaffen. Damit will der Saarpfalz-Kreis zeigen, dass auch in einer Stadt Imkerei möglich ist, die Bienen auch dort wertvolle Bestäubungsarbeit leisten können und dass die Imkerei auch von jedem interessierten Bürger betrieben werden kann. Nun wurde die erste Ernte eingefahren, anderhalb Kilo Stadthonig. Der übrigens ganz rein ist und unbedenklich gegessen werden kann.

Schon seit einigen Jahren schlagen Imker Alarm, denn die Bienen sind bedroht - durch Krankheiten und durch einseitige Landwirtschaft. Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts sammelten die Honigbienen einen Großteil ihrer Nahrung auch aus den Wildkräutern,  die in den Getreidefeldern wuchsen. Die industrielle Landwirtschaft hat sämtliche Beikräuter als Unkraut von den Anbauflächen verbannt, selbst deren Samen sind im Ackerboden kaum noch zu finden.  Die Kulturlandschaft und auch die privaten Gärten sind insgesamt geprägt von kurz gehaltenen Rasenflächen und leicht zu pflegenden Grünanlagen.

Den Bienen, die seit Millionen von Jahren in Symbiose mit der blühenden Landschaft leben, haben davon den Nachteil.

Die aus Asien nach Europa eingeschleppte Varroa Milbe (Varroa destructor) ist ebenfalls eine große Gefahr für die Bienen. Auch medikamentöse Behandlungen gegen den Parasiten nützen nicht viel, denn die Mittel schwächen das Immunsystem der Bienen und nehmen ihnen zugleich die Möglichkeit,  eine natürliche Resistenz gegen Parasiten und Krankheitserreger aufzubauen.

  Bienen sind der letzte Schrei:  Nachdem den Vereinen erst der Nachwuchs ausging, kommt dieses Hobby wieder richtig in Mode.

 Bienen sind der letzte Schrei:  Nachdem den Vereinen erst der Nachwuchs ausging, kommt dieses Hobby wieder richtig in Mode.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Seit über 30 Millionen Jahren leben die Bienen in harmonischer Koexistenz mit dem Ökosystem unserer Erde. Durch Ihre große Anpassungsfähigkeit an oft  heftige klimatische Veränderungen und an die massiven widernatürlichen menschlichen Eingriffe haben sie den Fortbestand ihrer Art gesichert. Ergänzt wird die Aktion des Kreises durch eine Imkerausstellung im Foyer der Kreisverwaltung. Ziel ist es, auf die Probleme der Imker wie Bienensterben und Nachwuchssorgen aufmerksam zu machen. > Bericht folgt

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