Neuer „!Heliport“ am Homburger Uniklinikum Der erste Hubschrauber ist gelandet

Homburg · Mit der Landung des Rettungshubschraubers Christoph 16 wurde am Dienstag der neue Lande- platz am Uniklinikum in Betrieb genommen.

 Der erste Hubschrauber ist auf dem Klinik-Dach gelandet. Pflegedirektor Wolfgang Klein, Dekan Prof. Michael Menger, Kaufmännischer Direktor Ulrich Kerle (v.l.) und Ärztlicher Direktor Prof. Bernhard Schick (r.) im Gespräch mitThomas Schlechtriemen, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes Saarland.

Der erste Hubschrauber ist auf dem Klinik-Dach gelandet. Pflegedirektor Wolfgang Klein, Dekan Prof. Michael Menger, Kaufmännischer Direktor Ulrich Kerle (v.l.) und Ärztlicher Direktor Prof. Bernhard Schick (r.) im Gespräch mitThomas Schlechtriemen, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes Saarland.

Foto: Jennifer Klein

Selten wohl haben so viele Leute so konzentriert auf eine große, graue Freifläche geblickt wie am Dienstagmittag. Schauplatz des Geschehens: der neue Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach der neuen IMed (Innere Medizin, Gebäude 41) am Uniklinikum. Um Punkt 12.53 Uhr hatte Rüdiger Neu, Regionalleiter Südwest der ADAC Luftrettung, seinem Team die Order gegeben: „Ihr könnt jetzt losfliegen“ – dann hieß es: „12 Minuten ab jetzt“. Denn so lange braucht der in Saarbrücken stationierte Rettungshubschrauber Christoph 16 bis nach Homburg.

Für die Besatzung – an Bord war mit Dr. Thomas Schlechtriemen auch der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes Saarland – war der Flug denn auch ein etwas anderer „Einsatz“: Der leuchtend gelbe Eurocopter war der erste Hubschrauber, der auf dem neuen „Heliport“ landete.

Rund 200 Hubschrauber landen pro Jahr auf dem Gelände des Homburger Uniklinikums, davon sind rund 150 Flüge Notfälle, die übrigen Verlegungsflüge aus anderen Kliniken. Der „alte“ Hubschrauberlandeplatz auf der Anhöhe hinter der Lungenklinik/Innere Medizin V werde als Notfall- oder Ausweichlandeplatz weiter betrieben, erklärte Ulrich Kerle, Kaufmännischer Direktor des Uniklinikums. Den Landeplatz an eine zentralere Stelle des weitläufigen Campusgeländes zu verlegen, sei ein lange gehegter Wunsch gewesen, ergänzte Klinikdirektor Professor Dr. Bernhard Schick – nicht nur von Seiten der Verwaltung im Zuge des Neubaus, und weil das Standard in jedem großen Haus sei, sondern vor allem auch ein Herzenswunsch der Ärzteschaft.

Das bekräftigte auch Professor Dr. Tim Pohlemann, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand und Wiederherstellungschirurgie. Früher habe es teils bis zu 20 Minuten gedauert, bis die Patienten, die mit dem Hubschrauber ankamen, vor Ort in der entsprechenden Klinik waren. Das hieß: raus aus dem Hubschrauber, auf die Trage, in den Krankenwagen, zur Klinik, dort wieder auf die Trage bis in den Behandlungsraum. In der neuen IMed sind nun die Notaufnahme der Chirurgie und die Innere Medizin auch räumlich vereint. Vom Hubschrauberlandeplatz aus führen zwei Notfallaufzüge direkt nach unten in die IMed. Bis in den „Schockraum“, wo die Erstversorgung der Patienten stattfindet, sind es nur wenige Schritte, direkt angrenzend sind Diagnostik- und OP-Räume. Heißt: die Wege werden kürzer, die Patienten werden schneller und mit weniger Unbequemlichkeiten durch Transport und Umbetten versorgt.

Wenn die Rettungsleitstelle einen Notruf per Funk an die Uniklinik weitergibt, „dann müssen wir ganz schnell nach oben zur Plattform“, erzählte Marita Pontius, die die Ausbildung zur Flughelferin absolviert hat und vom Flugbeobachterraum aus gestern den An- und Abflug des Helikopters überwachte. „Wir überprüfen, ob der Landeplatz in Ordnung ist, dass zum Beispiel keine Äste darauf liegen, und schalten die Lichter ein“ – zu der umfangreichen „Befeuerungsanlage“ gehören nicht nur die Lichter auf der Fläche selbst, sondern zum Beispiel auch Waldrand-Signalleuchten auf Gebäude 51. Die Plattform ist beheizbar, dadurch frostsicher und verfügt über eine eigene Löschanlage. Sie ist auch ausgerüstet für Anflüge in der Nacht. Und natürlich darf keiner auf die Plattform, bis die Rotoren still stehen. Denn der vom Hubschrauber erzeugte Winddruck ist nicht zu unterschätzen.

Patienten und Personal in der darunter liegenden Etage dürften bei einer Hubschrauber-Landung nicht von Lärm oder Vibrationen gestört werden, ebensowenig medizinische Geräte, erklärt Architekt Wolfgang Heckmann vom Frankfurter Büro Wörner, Draxler und Richter, das auf Klinikbauten spezialisiert ist. Die Betondecke ist mit Puffern gesichert, die Schwingungen und Druck abfangen. Und selbstverständlich habe man sämtliche aktuellen Brandschutz- und EU-Verordnungen für Landeplätze in Kliniken berücksichtigt.

 Luftansicht des Klinikcampus: In der Mitte das neue IMed-Gebäude mit dem runden Landeplatz.

Luftansicht des Klinikcampus: In der Mitte das neue IMed-Gebäude mit dem runden Landeplatz.

Foto: Foto: Frank Kirchhoff/UKS
 Der erste Hubschrauber ist auf dem Klinik-Dach gelandet. Pflegedirektor Wolfgang Klein, Dekan Prof. Dr. Michael Menger, Kaufmännischer Direktor Ulrich Kerle (v.l.) und Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Bernhard Schick (r.) im Gespräch mit Dr. Thomas Schlechtriemen, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes Saarland.

Der erste Hubschrauber ist auf dem Klinik-Dach gelandet. Pflegedirektor Wolfgang Klein, Dekan Prof. Dr. Michael Menger, Kaufmännischer Direktor Ulrich Kerle (v.l.) und Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Bernhard Schick (r.) im Gespräch mit Dr. Thomas Schlechtriemen, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes Saarland.

Foto: Jennifer Klein

Nachdem der Probeanflug nun einwandfrei geklappt hat, fliegt die Luftrettung die neue Landeplattform ab 1. September an. Mit der Inbetriebnahme des Landeplatzes sei „ein weiterer Meilenstein beim Bau der Klinik für Innere Medizin“ erreicht, bilanzierte Ulrich Kerle.

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