Waldpark Schloss Karlsberg Der Bärenzwinger soll saniert werden

Homburg · Als dritter Schritt im Groß-Projekt Waldpark Schloss Karlsberg soll nun auch der Bärenzwinger saniert werden, allerdings nur dann, wenn Fördergeld fließt. Der städtische Bauausschuss gab jetzt grünes Licht für weitere Planungen.

 Noch ist vom ehemaligen Bärenzwinger nur wenig zu sehen. Nun soll er saniert werden, unter anderem sollen zwei Ställe wieder aufgebaut werden.

Noch ist vom ehemaligen Bärenzwinger nur wenig zu sehen. Nun soll er saniert werden, unter anderem sollen zwei Ställe wieder aufgebaut werden.

Foto: Martin Baus/Foto: Martin Baus

Es muss atemberaubend gewesen sein, ein prächtiges Gebäude mit zahlreichen Fenstern, großen Toren. Doch das Schloss des Herzogs Karl II. August, das er auf dem Karlsberg erbauen ließ, ist vor mehr als 200 Jahren in Rauch aufgegangen und wird auch nicht mehr wiedererstehen, jedenfalls nicht real. Auch im Park des Herzogs war noch mehr Aufregendes versteckt. Zu sehen war lange Zeit  davon nicht so richtig viel, bis dann das Großprojekt Waldpark Schloss Karlsberg gestartet wurde, in dem sehr viele Spieler zusammenwirken. Mittlerweile gibt es einen so genannten Hörpfad (herunterladen kann man ihn unter www.schlos-karlsberg.de), der Audio­touren durchs Gelände bietet.

Schritt für Schritt überarbeitete man zudem Ruinenreste, sodass man zumindest ein bisschen ahnen kann, was hier einst stand. In den vergangenen Jahren wurden die Orangerie und das Tosbecken saniert, nun soll ein weiterer Schritt gegangen werden, indem der Bärenzwinger neu gestaltet wird. Mit diesem Thema befasste sich am Montagabend der Bauausschus der Stadt Homburg. Der hatte bei seiner Sitzung jede Menge abzuarbeiten, wohl auch der etwas längeren Sommerpause geschuldet. Neben dem Bärenzwinger stand etwa die Erschließung des Industrieparks Zundebaum, gemeint ist hier jedoch das ehemalige Erdbeerland, durch Straßen auf dem Plan sowie diverse Bauprojekte (Berichte folgen).

Zunächst aber ging es um den Bärenzwinger beziehungsweise das, was davon übrig ist. Vorrangiges Planungsziel sei die denkmalgerechte Präsentation mit Schutz des Bestandes, hieß es zu dem Vorhaben in den Unterlagen. Es wird aber auch neu gestaltet, um deutlich zu machen, welche Ausdehnung des Bauwerks einst hatte. Bei all dem und trotz etlicher sehr detaillierter Skizzen, die vorgelegt wurden: Im Ausschuss ging es zunächst einmal nur um weitere Planungen, die das städtische Bauamt übernehmen werde. Und dafür gab es dann auch einstimmig grünes Licht, wie Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthofff gestern weiter mitteilte. Die bisherigen Entwürfe, die bereits mit dem Landesdenkmalamt abgestimmt seien, sehen zweierlei vor: Zum einen soll etwas wieder aufgebaut werden, zum anderen werden Teile so rekonstruiert, dass man die Umrisse wieder sehen kann, erläuterte Kruthoff. Konkret sollen die Umrisse mit Stahl­elementen eingefasst werden, so wie das schon beim Tosbecken und der Orangerie geschehen sei. Verwendet werden soll beim Bärenzwinger auch so genannter Cortenstahl mit seiner rost-roten Patina. Eingefasst werden sollen darüber hinaus die Stallungen, die es hier gab. Zwei davon will man auch wieder aufbauen – mit Stahl und Schieferdach. Das, was hier bereits stehe, stamme dabei nicht aus der Zeit um 1780, sondern sei in den 1950er Jahren wieder aufgebaut worden, erklärte Kruthoff.

 Alte Formen nachempfunden wurden auch beim Tosbecken im Waldpark Schloss Karlsberg. Die barocke Beckeneinfassung wurde in Cortenstahl, einem wetterfesten Baustahl mit Rostpatina, nachgebaut. Dieser soll auch beim Bärenzwinger verwendet werden. 

Alte Formen nachempfunden wurden auch beim Tosbecken im Waldpark Schloss Karlsberg. Die barocke Beckeneinfassung wurde in Cortenstahl, einem wetterfesten Baustahl mit Rostpatina, nachgebaut. Dieser soll auch beim Bärenzwinger verwendet werden. 

Foto: Udo Steigner

Wann das Projekt umgesetzt werden könnte, ist unklar. Ein wichtiger Faktor ist die Finanzierung. Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind habe deutlich gemacht, dass hier nur dann etwas geschieht, wenn Fördergeld fließt. Die Stadt selbst hat, so Kruthoff weiter, im Haushalt 150 000 Euro dafür bereit gestellt. Konkrete Zahlen würden erst vorliegen, wenn weitere Planungen abgeschlossen sind. Eine erste Grobplanung habe gezeigt: Komme hier ein Förderanteil von in der Regel 70 Prozent der förderfähigen Kosten hinzu, könnte der Eigenanteil reichen. Dann würde man bei mehreren hunderttausend Euro insgesamt liegen. Die Anträge auf Fördermittel müssen beim Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr beantragt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort