„Der Arbeitsmarkt entwickelt sich stabil“

Homburg · Die momentane Herausforderung auf dem Arbeitsmarkt besteht in der Integration von Flüchtlingen und ihrer Vermittlung. Für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz stehen die Chancen gut, doch noch einen Betrieb zu finden.

Im Mai waren 4512 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 95 mehr als im April und 412 mehr als vor einem Jahr (plus 10,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent erhöht. Im Bereich der Geschäftsstelle Homburg (Bexbach, Homburg, Kirkel) waren 2393 Personen arbeitslos gemeldet, plus 27 zum Vormonat.

Die Arbeitslosenquote lag hier bei 6,7 Prozent. Die Geschäftsstelle Blieskastel (Stadt Blieskastel, Gersheim, Mandelbachtal) verzeichnete 815 Arbeitslose (minus acht zum Vormonat), die Arbeitslosenquote lag hier bei 4,0 Prozent. "Der Arbeitsmarkt entwickelt sich stabil. Ein aussagefähiger Indikator dafür ist das konstant hohe Stellenniveau, das sich in den vergangenen Monaten verstetigt hat. Die besondere Herausforderung besteht für die Vermittlungsfachkräfte neben der Integration von Flüchtlingen vor allem darin, Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen und die offenen Stellen mit geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern zu besetzen. Der wachsende Bedarf an gut qualifizierten Fachkräften macht eines jedoch deutlicher denn je: Die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit ist eine solide Ausbildung", erläutert Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. Dabei appelliert er besonders an die Jugendlichen, die aktuell noch keinen Ausbildungsplatz in Aussicht haben: "Der Ausbildungsbeginn rückt spürbar näher, und der Ausbildungsmarkt bietet in nahezu allen Branchen noch Aufnahmepotenzial." Er rät denjenigen, die noch keine Zusage von einem Ausbildungsbetrieb haben, sich alternative Berufswünsche zu überlegen und mit der Berufsberatung Kontakt aufzunehmen. Ausbildungsbetrieben, die noch keine geeigneten Schulabgänger gefunden haben, empfiehlt er, sich durch den Arbeitgeber-Service über Alternativen bei der Gewinnung künftiger Fachkräfte beraten zu lassen.

Die Unterbeschäftigung lag im Mai bei 6033 Personen. Das waren 686 beziehungsweise 12,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Hierin werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden.

Die Arbeitslosigkeit ist in den vergangenen vier Wochen nur im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur gesunken. Hier lag die Zahl der Arbeitslosen mit 1396 um 46 niedriger als im Vormonat und um 95 niedriger als vor einem Jahr (minus 6,4 Prozent). Anders verhält es sich beim Jobcenter des Landkreises. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich gegenüber April um 141 und gegenüber Mai 2015 um 507 (plus 19,4 Prozent) auf 3116 erhöht. Grund sind vermehrte Arbeitslosmeldungen von Flüchtlingen.

Die Arbeitgeber haben der Agentur für Arbeit im Mai insgesamt 364 neue Stellen gemeldet. Aktuell stehen 1103 freie Jobs zur Verfügung. Besonders gesucht sind Arbeitskräfte im Dienstleistungsbereich, in der Zeitarbeit, im Handel, im Verarbeitenden Gewerbe, im Bereich Verkehr sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.

Im Saarpfalz-Kreis wurden seit Beginn des Ausbildungsjahres im vergangenen Oktober 868 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 28,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig suchten 707 junge Menschen eine Ausbildungsstelle, 14,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Am statistischen Zähltag im Mai waren noch 423 Stellen unbesetzt und 251 Jugendliche unversorgt.

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