Denken durch Handeln

Homburg. Derzeit sieht es an der Homburger Grundschule Sonnenfeld etwas anders aus als üblich. Wo sonst eher der klassische Charme von Schulfluren herrscht, stehen ungewöhnliche Anordnungen von ungewöhnlichen Dingen, 52 an der Zahl

Homburg. Derzeit sieht es an der Homburger Grundschule Sonnenfeld etwas anders aus als üblich. Wo sonst eher der klassische Charme von Schulfluren herrscht, stehen ungewöhnliche Anordnungen von ungewöhnlichen Dingen, 52 an der Zahl. Was auf den ersten Blick aussieht wie ein Sammlung moderner Kunst, ist eine ganz besondere Wanderausstellung mit eben 52 Experimentierstationen, die seit einiger Zeit als Miniphänomenta von Grundschule zu Grundschule im ganzen Saarland wandert. Initiiert durch den Verband der Metall- und Elektroindustrie im Saarland und Teil dessen Initiative "Für Technik begeistern" soll die Ausstellung dafür sorgen, dass Kinder ganz praktisch technische und naturwissenschaftliche Phänomene kennen lernen und im Experiment, ohne vorgefasste Anleitungen, erleben und verstehen. "Die Kinder sollen in dieser Ausstellung und mit den gezeigten Experimenten, die sich am Dynamikum in Pirmasens orientierten, wieder lernen, neugierig zu werden und durch das Handeln zu denken", erläutert die betreuende Lehrerin Susanne Schick den Hintergrund des ungewöhnlichen Projektes. Der zweiwöchige Erlebniszeitraum teilt sich in zwei unterschiedliche Herangehensweisen. "In der ersten Woche haben wir den Kindern im Umgang mit den Experimentierstationen völlig freie Hand gelassen. Dabei hat sich gezeigt, dass manche Kinder auf unglaublich gute Ideen kommen, andere dagegen haben schlichtweg verlernt zu denken. Auch deswegen werden wir im zweiten Teil mit den Klassen gezielt Experimente auswählen und dann besprechen." Dabei soll aber das selbstständige Auseinandersetzen mit den verschiedenen Phänomenen weiterhin im Zentrum bleiben. "Das wichtige ist, dass die Kindern handelnd entdecken." In der zweiten Woche sollen auch die Eltern einen Einblick in die Miniphänomenta an der Grundschule Sonnefeld bekommen - mit einem nützlichen Hintergedanken. Schick: "Die Eltern sollen diese Ausstellung für die Schule nachbauen. So wird, das ist das Ziel, das Ausstellungskonzept fester Bestandteil an den Schulen. So können wir immer mal wieder eine Miniphänomenta-Zeit einlegen. Die aktuelle Ausstellung selbst ist also ein Anschub, damit Eltern und Schule gemeinsam die Kinder wieder für Technik begeistern." Die Initiative des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie kommt dabei nicht von ungefähr, sollen so doch auf lange Sicht die von der Industrie dringend benötigten Fachkräfte gewonnen werden, ein Unterfangen, das für Susanne Schick zielführend ist. "Wenn wir keine Techniker, keine Ingenieure, keine Facharbeiter und keine Naturwissenschaft mehr haben, dann kriegen wir wirtschaftlich ein Problem." "Die Eltern sollen diese Ausstellung für die Schule nachbauen."Lehrerin Susanne Schick

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