HOMBURG Den Mensch nie aus den Augen verloren

HOMBURG · Peter Barrois aus Bexbach wurde nach 41 Dienstjahren bei der Arbeiterwohlfahrt in den Ruhestand verabschiedet.

 Peter Barrois (Fünfter von links) wurde von vielen Freunden und Wegbegleitern gebührend in den bevorstehenden Ruhestand verabschiedet.

Peter Barrois (Fünfter von links) wurde von vielen Freunden und Wegbegleitern gebührend in den bevorstehenden Ruhestand verabschiedet.

Foto: Stefan Holzhauser

Es war ein bunt gemischter Personenkreis, der den Direktor des Sozialpädagogischen Netzwerkes der Arbeiterwohlfahrt in den bevorstehenden Ruhestand verabschiedete. Peter Barrois feierte in der Awo-Kindertageseinrichtung am Universitätsklinikum in Homburg seinen großen Tag. Die Räume in der Von-Behring-Straße platzten förmlich aus allen Nähten.

Barrois kam gleich zu Beginn fast gar nicht mehr hinterher, die vielen Weggefährten vergangener Jahrzehnte zu begrüßen. Doch es war ihm ein großes Anliegen, jedem Einzelnen vor Beginn des offiziellen Teils die Hand zu schütteln. Und bei manch schöner Dankesrede sollten Barrois in den folgenden Stunden die Augen etwas feucht werden. Auch das Rahmenprogramm war hervorragend zusammengestellt. Es gab beispielsweise beachtliche Darbietungen von Kindern. Und auch die Musikstücke der Zweiten Chance Saarland e.V. sorgten jeweils für lang anhaltenden Applaus. Obwohl es etliche Redner gab, wurde das Programm äußerst kurzweilig zusammengestellt. Die beiden Moderatoren Birgit Luhmann und Salvatore Frasca führten gekonnt durch den Nachmittag.

Awo-Landesvorsitzender Marcel Dubois ging in seiner Begrüßungsrede unter anderem noch einmal auf den steilen Karriereweg von Peter Barrois ein, der am 25. April 1956 in Humes geboren wurde. Nach der Grundschule und dem Realgymnasium in Lebach schloss er 1972 eine Ausbildung zum Bürokaufmann ab. Es folgte eine Weiterbeschäftigung im Ausbildungsbetrieb. 1978 verweigerte Barrois den Wehrdienst, was zu dieser Zeit auch aufgrund der Gewissensprüfung mit Spruchkammer und detaillierter Befragung alles andere als ein Zuckerschlecken war. Sein Zivildienst bei der Awo im Kinderheim in Bexbach sollte dann der Einstieg in ein erfolgreiches Berufsleben werden. Mittlerweile ist Barrois 41 Jahre lang Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt. Während des Zivildienstes lernte er seine Kollegin Petra Vogelgesang näher kennen, die er später heiratete.

„Peter hat es in dieser Zeit vom Zivildienstleistenden, über den kaufmännischen Angestellten und Abteilungsleiter der Landesgeschäftsstelle bis zum Direktor unseres Sozialpädagogischen Netzwerkes, Geschäftsführer von Awo Südwest und zeitweiligen Vorsitzenden des Landesjugendhilfeausschusses des Saarlandes gebracht“, betonte Dubois. „Peter hatte die Gabe, meist einvernehmliche und für alle Beteiligten gute Lösungen zu finden“, sagte Dubois. Barrois habe stets intensive Kontakte zur Landes- und Kommunalpolitik gepflegt. Ihm sei es aber dabei stets gelungen, nie das Ziel der sozialen Arbeit aus den Augen zu verlieren: die Menschen, die Hilfe brauchen. Anschließend folgten weitere Reden, wobei es sich auch Petra Vogelgesang-Barrois nicht nehmen ließ, ihrem Ehemann noch einmal für die gemeinsame berufliche und private Zeit zu danken.

Als dann sämtliche Gäste zusammen den musikalischen Klassiker „Für dich soll’s rote Rosen regnen“ anstimmten, wurde es nicht nur für Barrois richtig emotional. Er bedankte sich in seiner Abschlussrede noch einmal für den tollen Nachmittag mit etlichen Überraschungen und wünschte seinem Nachfolger Salvatore Frasca „alles erdenklich Gute“. Am meisten sei er über die Rede seiner Frau überrascht gewesen. „Ich finde es toll, wie sie das gemacht hat. Ich wusste gar nicht, dass ich so gut bin“, sagte Barrois, was ein lang anhaltendes Lachen bei den Gästen nach sich zog. Auch über die Anwesenheit und Rede der saarländischen Ministerin für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot, zeigte sich Barrois „hocherfreut“. Auch der anwesende Landrat Theophil Gallo, der ebenfalls eine Rede hielt, hätte genau wie sein Vorgänger stets ein offenes Ohr für die Awo-Anliegen gehabt. Auch den weiteren Rednern wie Magnus Jung und Professor Sven Gottschling (per Videobotschaft aus Südafrika), Künstlern, Kindern und sämtlichen Beteiligten dankte Barrois. „Das einzige, was ich heute bedauere, ist, dass ich heute nicht die Zeit habe, mit jedem hier etwas ausführlicher zu sprechen“, erklärte Barrois. Er ist noch bis Ende Dezember im Dienst und will sich auch noch danach „für die gute Sache engagieren“.

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