Dem Nachwuchsmangel in der Medizin entgegenwirken

Homburg. Zwei Tage, 30 Studenten und ein klares Ziel: Die "Summerschool" der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) will für den Operateur als lohnendes Ziel eines Medizinstudiums und für den neuen Fachbereich Orthopädie/Unfallchirurgie werben

Homburg. Zwei Tage, 30 Studenten und ein klares Ziel: Die "Summerschool" der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) will für den Operateur als lohnendes Ziel eines Medizinstudiums und für den neuen Fachbereich Orthopädie/Unfallchirurgie werben. Mit Vorträgen, Beratungen und praktischen Übungen konnten sich bis gestern 30 Studenten aus ganz Deutschland vom Einsatz als Chirurg in diesem seit kurzem fusionierten Facharztprofil ein Bild machen. "Wir haben einen Nachwuchsmangel in der Medizin und dort vor allem im Bereich der Operateure. Das war der Hintergrund, warum die 2008 gegründete Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie diese sogenannte Summerschool anbietet, im vergangenen Jahr erstmalig in Freiburg, diesmal in Homburg", verdeutlichte Professor Tim Pohlemann, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Homburger Universitätsklinikum und im kommenden Jahr einer der beiden Präsidenten der DGOU, die Intentionen des Informations- und Weiterbildungsangebotes.An seiner Seite an den beiden Tagen der Summerschool: Professor Dieter Kohn, Direktor der Klinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und Pohlemanns Pendant im Fachbereich Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum. Er, der zusammen mit Tim Pohlemann im kommenden Jahr der DGOU vorstehen wird, beleuchtete die Chancen, die sich jungen Medizinern als Operateur in den Bereichen Unfallchirurgie und Orthopädie in der Zukunft bieten würden. "Es gibt für uns in den kommenden zehn bis 20 Jahren mit Sicherheit deutlich mehr zu tun." Dies läge zum einen an der Überalterung der Gesellschaft, zum anderen daran, dass heute Eingriffe möglich seien, die noch vor Jahren nicht umsetzbar gewesen wären. "Da gab es einen enormen Fortschritt." Einigkeit vermittelten Pohlemann und Kohn in den Möglichkeiten, die das kombinierte Fach für engagierte Ärzte bieten würde, ebenso einig waren sich beide aber auch, dass die Rahmenbedingungen für eine Tätigkeit als Operateur noch weiter verbessert werden müssten, gerade für Frauen, die heute 60 Prozent der medizinischen Studentenschaft stellen würden. Eines der Stichworte hier: Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Dies war auch ein Thema für Eva Bushuven, Studentin der Medizin in Aachen. Nach Famulaturen im In- und Ausland kann sie sich gut vorstellen, Chirurgin zu werden, aber "man will in seinem Beruf ja auch Erfolg haben. Deswegen werde ich mir, falls ich mich für eine chirurgische Laufbahn entscheide, genau anschauen, wo sich Beruf und Familie am Besten verbinden lassen." thw

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