Das Tierheim braucht jeden Euro

Erbach. Seit mehr als fünf Jahrzehnten versteht sich der Tierschutzverein Homburg und Umgebung als kompetenter Verfechter des Tierschutzes. Seit mehr als 20 Jahren ermöglicht das Ria-Nickel-Tierheim am Erbacher Bahnhaus dem Verein, Tiere aufzunehmen, zu versorgen, zu pflegen sowie ein Zuhause auf Zeit zu bieten

 Ellen Schöffler steht seit über 20 Jahren an der Spitze des Tierschutzvereins Homburg. Foto: Bernhard Reichhart

Ellen Schöffler steht seit über 20 Jahren an der Spitze des Tierschutzvereins Homburg. Foto: Bernhard Reichhart

Erbach. Seit mehr als fünf Jahrzehnten versteht sich der Tierschutzverein Homburg und Umgebung als kompetenter Verfechter des Tierschutzes. Seit mehr als 20 Jahren ermöglicht das Ria-Nickel-Tierheim am Erbacher Bahnhaus dem Verein, Tiere aufzunehmen, zu versorgen, zu pflegen sowie ein Zuhause auf Zeit zu bieten.Ein Zuhause für Tiere Doch das kostet alles viel Geld, Geld, auf das der Verein schon immer, aber besonders in seiner derzeitigen Situation dringend angewiesen ist. Aus diesem Grund sind die Spenden von Firmen und Privatpersonen gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Krise immer willkommen: "In einer Zeit des Spendeneinbruchs ist das Tierheim am Bahnhaus auf jeden Euro angewiesen", betonte Schöffler, seit über 20 Jahren Vorsitzende des rührigen Vereins. Das Geld werde für die Unterhaltungskosten der Tierheimbewohner, Futter- und Tierarztkosten dringend benötigt. "Wir sind eigentlich immer auf Spenden angewiesen, da Spenden für das Tierheim kontinuierlich zurückgegangen sind", schilderte die 62-Jährige die immer mal wieder brenzlige finanzielle Situation des Ria-Nickel-Tierheims. "Was das Thema Finanzen angeht, können wir uns derzeit jedoch einigermaßen über Wasser halten", so die Homburger Tierschützerin, die schon von Kindesbeinen an mit Tieren groß geworden ist und die Liebe zu allen Kreaturen bis auf den heutigen Tag bewahrt hat. Ellen Schöffler engagierte sich schon früh für den Homburger Tierschutzverein, der im Dezember 1955 von Ria Nickel und Richard Weber beim Amtsgericht Homburg offiziell eingetragen wurde. Seit dem Bau des Tierheims 1985 und der offiziellen Einweihung 1987 wurden zahlreiche Tiere hier aufgenommen, erinnerte sich Schöffler. Vorsitzende des Homburger Tierschutzvereins und Chefin im Tierheim wurde die gelernte kaufmännische Angestellte am Universitätsklinikum im April 1988. Ziel des Vorstandes sei es, in Not geratenen Tieren zu helfen und den Kassenbestand aufzubessern. Die Anforderungen an das Tierheim seien mit annähernd 280 000 Euro im Jahr ziemlich hoch, erklärte die Vorsitzende: "Wir sind inzwischen ein mittleres Wirtschaftsunternehmen geworden." Zum Glück gebe es aber noch zahlreiche Ehrenamtliche, die sich für die vielen armen Tiere engagierten. Neben Geldspenden freue sich das Tierheim auch über Futterspenden für Hunde und Katzen. "Im Moment haben wir wieder einmal volles Haus", meinte Schöffler. Da brauche man pro Monat annähernd 1000 Dosen Futter für die Katzen. Derzeit haben rund 40 Hunde im Tierheim ein Zuhause auf Zeit gefunden. Dazu kommen noch über 60 Katzen, für die die "Katzenmama" Atina Peil, die zweite Vorsitzende des Vereins, zuständig ist. Katzenbabys im SommerIm Sommer erwartet Schöffler wieder eine große Anzahl an Katzenbabys, die es zu versorgen und zu vermitteln gilt. Um das für die Unterhaltung der Tiere und des Tierheims notwendige Geld zu bekommen, führt das Tierheim mehrere eigene Veranstaltungen durch. So findet am 26. und 27. Juni wieder ein Tag der offenen Tür statt. Am 10. Oktober ist auf dem Gelände ein Oktoberfest geplant; im November wird zu einem Adventsbasar eingeladen. Schöffler freut sich, wenn Tierfreunde vorbeikommen, um mit den Hunden im nahe gelegenen Wald spazieren zu gehen. "Es kommen nicht nur Besucher aus Erbach, sondern auch aus dem ganzen Saarland und der Pfalz", lobte die Vorsitzende des Tierschutzvereins das Engagement dieser Besucher für die verlassenen Vierbeiner. Annähernd 500 Katzen und 200 Hunde werden über das Tierheim pro Jahr vermittelt. Schöffler erinnerte aber auch daran, dass man sich die Anschaffung eines Tieres gut überlegen sollte. Wünschen sich die Kinder zu Ostern meist ein Häschen, so sind es an Weihnachten vor allem die süßen Hunde- und Katzenbabys. "Nach dem Fest landet dann ein Großteil von ihnen bei uns im Tierheim", betont Ellen Schöffler. Sie könne sich jedes Jahr schon darauf einstellen. "Ich lebe gern in Erbach, weil ich hier geboren wurde, meine Familie hier lebt und ich hier meine Kinder großgezogen habe. Ich habe hier meinen Arbeitsplatz und alle lieben Freunde."Manuela Becker, Foto: Christian Schäfer/SOL.DE

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