Das Lesen als Kulturleistung entlarvt

Homburg · Zwei Gemeinschaftsschülerinnen aus Homburg durften jetzt ihr Können beim Wettbewerb „Jugend forscht“ unter Beweis stellen. Dabei zeigten sie in Versuchen, welche Leistungen das menschliche Gehirn vollbringen kann.

 Semra Dazdarevic (7c) und Ceyda Rauch (7c) an ihrem Infostand bei „Jugend forscht“. Die beiden Schülerinnen der Homburger Robert-Bosch- Schule haben mit ihrem Projekt einen Preis gewonnen. Foto: Barbara Neumann

Semra Dazdarevic (7c) und Ceyda Rauch (7c) an ihrem Infostand bei „Jugend forscht“. Die beiden Schülerinnen der Homburger Robert-Bosch- Schule haben mit ihrem Projekt einen Preis gewonnen. Foto: Barbara Neumann

Foto: Barbara Neumann

Ein aufregendes Projekt und ein toller Erfolg: Da staunten die beiden Schülerinnen Ceyda Rauch und Semra Dazdarevic aus der Klasse 7c der Robert-Bosch-Schule nicht schlecht, als sie beim Wettbewerb "Jugend forscht" in diesem Jahr als Teilnehmerinnen der einzigen Gemeinschaftsschule an den Start gingen. Dass sie dann am Ende zweier aufregender und auch anstrengender Tage in Saarbrücken auch noch einen Preis mit nach Hause nehmen durften, machte die Mädchen natürlich sehr stolz.

Die beiden beschäftigen sich im Rahmen der AG "Schüler experimentieren" seit geraumer Zeit unter der Anleitung von Christoph Krick von der Universität des Saarlandes mit der Arbeits- und Funktionsweise des Gehirns, schreibt die Schule weiter. Speziell ging es bei der Vorstellung ihres Forscherprojektes um das Thema "Lesen" und die Themenfrage: "Wie schnell ist unser Gehirn beim Blättern im inneren Wörterbuch?" Hierzu haben die Schülerinnen gemeinsam mit ihrem Projektbetreuer ein Computerspiel entwickelt, mit dem sie testen können, wie schnell das Gehirn beim Lesen verschiedener Wortbilder reagiert.

Begriffe mussten hierbei zugeordnet und "verwuselte" Wörter in die korrekte Schreibweise gebracht werden. Ceyda und Semra haben ihren Mitschülern erklärt, dass das Lesen eine Kulturleistung sei, die für das menschliche Gehirn ursprünglich gar nicht gemacht sei. Diese Fähigkeit müsse jeder Einzelne erst in der Schule lernen. Dabei wird im Gehirn ein Schriftbild mit gesprochenen Worten und deren Bedeutung verknüpft. Ceyda und Semra haben dann ihre Mitschüler getestet und jeder wollte natürlich ausprobieren, wie schnell er zuordnen kann.

Die Mädchen haben dann beispielsweise festgestellt, dass das Gehirn ihrer Mitschüler 436 Millisekunden mehr Zeit benötigt, wenn eine Wortbedeutung mit einem Wortfeld verknüpft werden soll. Ihre Ergebnisse haben sie dann in Saarbrücken vorgestellt und dort auch noch fleißig weitergetestet. "Das hat richtig Spaß gemacht" ist das Fazit der beiden Schülerinnen, die zurzeit damit beschäftigt sind, weitere Lern- und Gehirnforscherspiele zu entwickeln und an den Start zu bringen. "Beim nächsten Wettbewerb sind wir auf jeden Fall wieder mit dabei."

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