Heimatliches aus dem Saarpfalz-Kreis Karl Leibrock – der Dichter aus Kirkel

Der Literat machte aus der intensiven Bindung zu seiner saarpfälzischen Heimat keinen Hehl, vielmehr nutzte er sie quasi als Programm und Kulisse für sein vielfältiges literarisches Schaffen.

 Eigentlich sollte er Lehrer werden, aber daraus wurde nichts. Die Eisenbahn war von früher Jugend an die Leidenschaft von Karl Leibrock. Im Jahr 1906 kam er schließlich als Stationsvorsteher nach Einöd. Dort ist heute auch eine Straße nach ihm benannt.

Eigentlich sollte er Lehrer werden, aber daraus wurde nichts. Die Eisenbahn war von früher Jugend an die Leidenschaft von Karl Leibrock. Im Jahr 1906 kam er schließlich als Stationsvorsteher nach Einöd. Dort ist heute auch eine Straße nach ihm benannt.

Foto: Ortsarchiv Einöd/Repro: Martin Baus

Ihr sollt mir meinen Westrich nicht verachten, lernt ihn erst kennen, o dann liebt Ihr ihn! Nicht auf einmal und in überwältigender Schönheit bietet er sich dar; man muss um seine Gunst sich ernstlich mühen. Wer breite Heerstraßen zieht, wird seiner Reize nicht gewahr, ahnt seiner Schlichtheit Wärme nicht. Hinein in die heimlichen Waldtäler muss man sich wagen, will man des Westrichs Märchenbronnen rauschen hören! Wer je in deren Bann gelegen, wird nimmer frei! Ich fühle es: Die seit der Kindheit mir vertrauten Geister heller Quellen, düstrer Bronnen, verschwiegener Waldtälchen und die des alten Kirkeler Schlosses folgen mir überall hin, und sei es nur im Traume! Auch heute Nacht hielten sie Zwiesprache mit mir: Ein Raunen und Rauschen erfüllte das Zimmer. Zwischendurch glaubte ich, meine liebe Mutter zu hören, so wie sie immer uns Buben unermüdlich heimatliche Geschichten erzählte. Vor mir tauchten aus Dämmer und Dunkel in lenzendem Sonnenschein die sagenreichen, geheimnisvollen Bruchstrecken des Westrichs der Rheinpfalz, das liebliche Bliestal und die lauschigen Waldwinkel meines Geburtsortes, des Eschweilerhofes auf! Ich will Euch bannen, Ihr Geister! Und Dir, o Heimat, Dir weltverlornem, waldumrauschten Eschweilerhofe zum Preise klinge mein Lied!“.