Das Leben der römischen Frauen aus der Nähe bestaunen

Schwarzenacker · Ab kommenden Dienstag zeigt das Römermuseum in Schwarzenacker eine einzigartige Ausstellung. Gezeigt wird die Lebenswirklichkeit der römischen Frauen. Die reicht von Kleidung über Schmuck bis zum Parfüm.

 Bernadette Birgfeld, Maskenbilderin am Saabrücker Staatstheater, montierte gestern mit größter Präzision die von ihr gefertigten historischen römischen Frisuren. Foto: Thorsten Wolf

Bernadette Birgfeld, Maskenbilderin am Saabrücker Staatstheater, montierte gestern mit größter Präzision die von ihr gefertigten historischen römischen Frisuren. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Nein, eine solche Ausstellung wie "Feminae" (Lateinisch für "Frauen "), gespeist mit eigenen Funden des Römermuseums, habe es so in Schwarzenacker noch nie gegeben. Dies verdeutlichte Klaus Kell, Leiter des Amtes für Kultur und Tourismus der Stadt Homburg und Geschäftsführer der Stiftung Römermuseum Schwarzenacker , gestern im Gespräch mit unserer Zeitung nicht ohne Stolz. Mit diesem Stolz verband er aber auch einen ausdrücklichen Dank an die, die es ab kommenden Dienstag Besuchern des Edelhauses ermöglichen sollen, die römische Frau und ihre Rolle in der Gesellschaft besser kennen zu lernen: Neben dem eigentlich Team des Römermuseums mit Ausgrabungsleiterin Sabine Emser an der Spitze hätten sich, so Kell, in den zurückliegenden Monaten viele um einen Erfolg der Ausstellung bemüht. Wen Kell in seinem Dank mit einschloss? Zum Beispiel Bernadette Birgfeld, als Maskenbildnerin am saarländischen Staatstheater für die Rekonstruktion von römischen Damenfrisuren verantwortlich. Oder auch Nicole Kasparek, Diplom-Restauratorin für archäologisches Kulturgut am Landesdenkmalamt des Saarlandes. Sie ist verantwortlich für die Restaurierung und Präsentation all der Funde, die ab dem kommenden Dienstag im Dachgeschoss zu sehen sein werden. "Schwarzenacker hat mir schon vor rund drei Wochen die Funde, die nun ausgestellt werden, übergeben." Für eben diese Funde habe sie entsprechende Präsentations-Konstruktionen geschaffen und die antiken Stücke auch entsprechend aufbereitet. Doch wofür all diese Mühen? Das erläuterte Sabine Emser, einer der Motoren der Ausstellung, gestern bei bei den Aufbauarbeiten. "Römische Frauen werden als Thema der Geschichtsforschung immer wieder vernachlässigt. Wir wollen dies ändern." Dass man so das Römermuseum wieder mehr ins Rampenlicht rücken wolle, auch das sei ein Ziel von "Feminae".

Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich die Macher einiges einfallen lassen: Gezeigt wird die Lebenswirklichkeit: Kleidung , handgenäht von den Fachfrauen für Experimental-Archäologie Maria Castka und Christine Dietrich, wird ebenso gezeigt wie Schmuck , Tischkultur, Schönheitspflege und auch Parfüm , von Ulrike Praschmo nach einem Original-Rezept gemischt. Eine einfache Sache? Praschmo lacht. "Nein, wenn man ein bisschen zu viel Majoran nimmt, dann riecht's wie Pizza". Bis Ende November soll "Feminae" nun mit vielen Facetten vom Leben der römischen Frau künden - in einer Schau, die auch mit ihrer Lebendigkeit abseits trockener Wissenschaft überzeugen will.

Bilder von den Vorbereitungen zeigen wir auch auf unserer Facebook-Seite "Saarbrücker Zeitung/Homburger Rundschau".

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