Das Klinikgelände verändert sich

Homburg. Bei der Feier zum 100. Geburtstag des Universitätsklinikums wurde es bereits angesprochen: In den kommenden Jahren wird sich auf dem Campus vieles verändern. Es gab bei der Feier keinerlei Krisen- sondern vielmehr Aufbruchstimmung innerhalb der Klinikleitung und dem saarländischen Wirtchafts- und Wissenschaftsministerium

Homburg. Bei der Feier zum 100. Geburtstag des Universitätsklinikums wurde es bereits angesprochen: In den kommenden Jahren wird sich auf dem Campus vieles verändern. Es gab bei der Feier keinerlei Krisen- sondern vielmehr Aufbruchstimmung innerhalb der Klinikleitung und dem saarländischen Wirtchafts- und Wissenschaftsministerium. Man hätte, so sagte Landrat Clemens Lindemann, den längst fälligen Umbau eigentlich schon vor Jahren machen sollen, "die Verzettelung ist praktisch untragbar geworden". Es wurden noch weitere Punkte erwähnt, die besonders für die über 5000 Mitarbeiter wichtig sind. So erteilte der Ärztliche Direktor, Professor Hans Köhler, der Privatisierung eine Abfuhr: "Es gibt keine rationale Grundlage für Privatisierungsspekulationen", betonte er. Obendrein macht der kaufmännische Direktor, Ulrich Kerle, vieles richtigt: Er schaffte es, dass das Klinikum schwarze Zahlen schreibt, ohne dass das Personal darunter deutlich leiden musste. Auch dies war ja eine Forderung der Landesregierung, damit die Modernisierungen zügig vorangehen kann. Das Verfügungsgebäude, mit dem in diesen Tagen begonnen wird, wird so ausgestattet, dass es nach und nach eine Abteilung nach der anderen aus dem Bereich Innere Medizin aufnehmen kann. Als erster wird Professor Frank Lammert aus der Inneren Medizin II (Magen- und Darmkrankheiten) ins Verfügungsgebäude einziehen. Und so wird es dann weitergehen, bis jede Abteilung einmal an der Reihe war. Am Ende steht dann ein fertiges Großprojekt für 100 Millionen Euro auf dem Campus. Die Innere Medizin, die bisher auf fünf Kliniken an 14 verschiedenen Standorten verteilt ist, wird unter ein Dach kommen mit der Orthopädie, die wiederum ein neues Gebäude an der Südseite der Chirurgie erhält, während Chirurgie und Innere einen gemeinsamen Eingang bekommen und fortan zusammengehören. Dies ist aber nicht alles, denn weitere 100 Millionen aus dem Landestopf stehen für weitere Projekte zur Verfügung, die zum Teil auch schon verwirklicht wurden, zum Beispiel eine Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und ein Neubau für Strahlentherapie. Es folgen weitere Neubauten, zum Beispiel ein zentrales Hörsaalgebäude für die Studenten, ein neues Gebäude für Physiologie und Biophysik, ebenso ein neues Haus für Anatomie-Pathologie und Rechtsmedzin. Das sei auch dringend notwendig, zumal das Haus der Rechtsmediziner zu den historischen Gebäuden zählt, was den teilweise recht prekären Aufgaben, die dort erledigt werden, baulich nicht unbedingt gerecht wird, heißt es auf dem Campus. Laut Masterplan wird es künftig eine Verstärkung der ohnehin schon angelegten Achse geben: Links von der Hauptstraße, die durch den Campus führt, werden die Forschungs- und Lehrgebäude errichtet, rechts die Funktions- und Kranken-Versorgungszentren. "Es gibt keine rationale Grundlage für Spekulationen über eine Privatisierung" Professor Hans Köhler, Ärztlicher Direktor

Auf einen BlickDas Homburger Klinikgelände wird bis 2020 die größte und teuerste Baustelle des Saarlandes. Allerdings in Abschnitten, damit die Patienten nicht über Gebühr strapaziert werden. Von 200 Millionen Euro aus dem Landestopf entfallen allein 100 Millionen auf das künftige Zentralgebäude Innere Medizin, Chirurgie, Labor- und Transfusionsmedizin und, südlich daran angehängt, Orthopädie. Die übrigen 100 Millionen dienen dazu, die Gebäude für Forschung und Lehre zu erneuern und Institute, die in unpraktisch gewordenen historischen Gebäuden untergebracht sind, grundlegend zu modernisieren.maa

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