Jugenddorf mit neuen Auszubildenden Das Jugenddorf mit seinem Internat ist ein Teil von Homburg

Homburg · Am 1. August kommen 160 junge Leute aus dem Saarland und der Pfalz nach Schwarzenbach.

 Das Christliche Jugenddorf bildet in 40 Berufen aus und betreibt auch mehrere eigene Werkstätten, in denen die jungen Leute ausprobieren können, was ihnen liegt. Hier arbeiten Azubis unter Anleitung in der Holzwerkstatt (v.l), Florian Ries, David King, Ausbilder Josef Biringer, Pascal Lay.

Das Christliche Jugenddorf bildet in 40 Berufen aus und betreibt auch mehrere eigene Werkstätten, in denen die jungen Leute ausprobieren können, was ihnen liegt. Hier arbeiten Azubis unter Anleitung in der Holzwerkstatt (v.l), Florian Ries, David King, Ausbilder Josef Biringer, Pascal Lay.

Foto: Iris Maurer

Nicht alle Jugendlichen sind gleich, die einen lernen schnell, die anderen brauchen etwas mehr Zeit. Aber was immer am Ende einer Berufsausbildung steht: Jugendliche wollen ihr Leben selbst gestalten und nicht vom Geld oder vom guten Willen anderer abhängig sein. Sie wollen arbeiten, anerkannt sein und auf eigenen Füßen stehen.

Doch was sich so selbstverständlich anhört, ist es in vielen Fällen nicht, zum Beispiel, wenn junge Leute gesundheitliche Probleme haben, wenn sie behindert sind oder unter einer psychischen Erkrankung leiden, zum Beispiel unter Depressionen oder unter ADHS, einer Aufmerksamkeitsstörung, die auch mit Hyperaktivität einhergehen kann.

Dann brauchen sie Hilfe, um auf dem Weg ins Berufsleben nicht zu scheitern. Diese Begleitung in den Beruf ist die Aufgabe des CJD Homburg, des Christlichen Jugenddorfes mit Sitz in Schwarzenbach.  In der kommenden Woche werden wieder rund 160 neue Auszubildende im Gemeinschaftszentrum des Jugenddorfes begrüßt werden:  „Wir haben 92 Anmeldungen für unsere betrieblichen Ausbildungsgänge und 66 Anmeldungen für das Berufsvorbereitungsjahr,“ erklärt Norbert Litschko, der Geschäftsführer des Homburger Jugenddorfes. Derzeit wohnen 180 Jugendliche im angegliederten Internat.

So sehr sich Litschko über das Interesse an seiner Einrichtung freut, noch mehr freut er sich, „wenn die Ausbildung, die die Jugendlichen bei uns durchlaufen, in einen betrieblichen Arbeitsplatz mündet.“ Im Moment gebe es „erfreulich viele Vermittlungen“, die Quote liege zwischen 60 und 70 Prozent, „so viel hatten wir schon lange nicht mehr.“

Litschko führt dies einerseits auf die Nachfrage der Wirtschaft nach Handwerksberufen zurück, andererseits auch auf die gute Arbeit, die im Jugenddorf geleistet wird. Vor allem die direkte Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben sei wichtig: „Wir haben direkten Kontakt zu den Ausbildungsleitern in den Firmen und können unsere jungen Leute entsprechend fit machen.“ Was sind die Lieblingsbereiche der jungen Leute? „Wir haben 40 Ausbildungsberufe im Angebot, da können sich die neuen Auszubildenden erst einmal in unseren eigenen Werkstätten umsehen und verschiedene Tätigkeiten ausprobieren“, so Litschko, „aber gewisse Vorlieben bilden sich schon heraus, zum Beispiel der Bereich Verkauf und Service bei den Mädchen und Lagerlogistik und Metallberufe bei den Jungen.“

Dies seien auch zukunftsträchtige  Ausbildungen,denn „die Metaller haben wir sofort vermitteln können, die anderen bald danach.“ Nun richtet sich die Ausbildung natürlich auch nach dem Grad des jeweiligen Handicaps, denn nicht jeder ist für alles geeignet. „Wir haben  mehrheitlich junge Leute mit psychischen Problemen“, sagt Litschko, „diese jungen Leute werden währen der gesamten Zeit bei uns von Psychotherapeuten begleitet. So dass sie am Ende eine gute Therapie und eine Ausbildung bekommen haben.“

Die eher schüchternen und introvertierten Charaktere entwickelten schnell eine Vorliebe für IT-Berufe, „da fühlen sie sich sicher. Und die Berufsaussichten sind sehr gut.“ Es ist ein großes Anliegen des Jugenddorfes, „nicht als abgeschlossene Einrichtung“ wahrgenommen zu werden, betont Regine Raskopp, die Teamleiterin des Gesundheitszentrums, „sondern als Teil des Lebens in Homburg, wie andere Schul- und Ausbildungseinrichtungen auch.“

 Norbert Litschko ist der Geschäftsführer des Jugenddorfes, Regina Raskopp leitet das gut ausgestattete Gesundheitszentrum der Einrichtung.

Norbert Litschko ist der Geschäftsführer des Jugenddorfes, Regina Raskopp leitet das gut ausgestattete Gesundheitszentrum der Einrichtung.

Foto: Christine Maack

Gerade über das Gesundheitszentrum mit seiner Top-Ausstattung, zu der auch ein Schwimmbad gehört, ist das Jugenddorf bestens mit Sportvereinen vernetzt: „Wir veranstalten Freundschaftsspiele, wir empfangen Jugendliche aus den Vereinen bei uns, wir helfen auch gerne bei den Vereinen mit.“ Auch mit dem Biosphären-Zweckverband bestehe eine gute Kooperation,  die soweit geht, dass nun Jugendliche aus dem Jugenddorf  den legendären Bliegauhocker herstellen.

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