Arbeiten aus der Homburger Jahresausstellung Kunst aus Nägeln und ein spiegelndes Auge

Homburg · Arbeiten aus der Homburger Jahresausstellung, die bisher nicht eröffnet werden kann. Diesmal: Eugen Waßmann

 In „Hotspot“ reagiert Eugen Waßmann auf die Coronasituation.

In „Hotspot“ reagiert Eugen Waßmann auf die Coronasituation.

Foto: Waßmann

Es bleibt dabei: Die Jahresausstellung Homburger Künstlerinnen und Künstler zum Motto „Spieglein, Spieglein…“ hängt in der Saalbau-Galerie, aber eben ohne Publikum. Damit man die Kunst dennoch kennenlernen kann, werden hier in loser Folge Arbeiten vorgestellt, diesmal sind es die von Eugen Waßmann. Für ihn habe sich das Thema der Schau, die Breite und Vielseitigkeit, die das Motto biete, erst während der Arbeit selbst gezeigt, schreibt er.

„Hotspot“ hat er seine Arbeit genannt, in der er versuche, auf die Corona-Situation zu reagieren, in der die Menschen noch alle Katastrophen, aktuell eben Viren, abwenden beziehungsweise abspiegeln können. Mit Nägeln arbeitet er dabei schon lange. Die Arbeit gehört zur Serie „Undurchdringlich“. Im Moment sei er mit einem Objekt, ebenfalls aus Nägeln, beschäftigt, das den Corona-Opfern gewidmet ist.

Der „Dummkopf II“, seine andere Arbeit, sei hingegen eine kleine Provokation. Der Betrachter sehe sich in dem kleinen Spiegel, der wie ein Auge im Holz und Nägelobjekt wird, schlicht selbst.

 Eugen Waßmann lebt in Frankenholz, ist in Homburg sehr präsent, kann auf sehr viele Ausstellungen zurückblicken. Er gibt zudem Kurse bei Artefix in Homburg, bei der Sommerakademie in Blieskastel und in der Kinder-Jugendkunstschule Zweibrücken. Seine Lebensgeschichte ist ziemlich beeindruckend. Er entstammt einer Aussiedlerfamilie und wuchs bei Tscheljabinsk am Rande des Ural auf. Seine Eltern waren hierhin zwangsumgesiedelt worden. Die Kunst hat er von der Pike auf gelernt. 1991 entschließt er sich in den Westen zu gehen, kommt schließlich ins Saarland. Zunächst muss er seine künstlerische Tätigkeit aufgeben, um die Familie zu ernähren. Unter anderem arbeitet er Jahre lang in einer Gießerei. Als er dann wieder zur Kunst kommt, entstehen die ersten Werke aus Resten aus der Gießerei. Das geschmolzene Eisen verarbeitet er zu kleinen Kunstwerken. Als er 2008 in der Finanzkrise entlassen wird, ist er eher froh darüber. Waßmann beginnt, sein vielfältiges Schaffen wieder aufzunehmen. Er gestaltet nicht nur Objekte aus Metall – und hier vor allem aus Nägeln– und Glas, sondern malt auch Aquarelle und Ölbilder.

Wer mehr wissen und sehen möchte, der findet Bilder und Infos auf seiner Internetseite.

 Ein Detailblick auf Eugen Waßmanns Arbeit. Foto: Waßmann

Ein Detailblick auf Eugen Waßmanns Arbeit. Foto: Waßmann

Foto: Waßmann
 Dummkopf II heißt diese Arbeit von Eugen Waßmann.

Dummkopf II heißt diese Arbeit von Eugen Waßmann.

Foto: Waßmann
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