Das Gruselige ist die Normalität

Homburg. Es wird spannend - und das nicht nur weil die neue Theatersaison startet. Gleich zu Beginn steht ein mörderischer Klassiker auf dem Programm. Am Donnerstag, 24. September, 20 Uhr, bringt das Berliner Kriminaltheater Joseph Kesselrings Krimikomödie "Arsen und Spitzenhäubchen" auf die Bühne. Und damit stellen sie sich in eine anspruchsvolle Reihe

Homburg. Es wird spannend - und das nicht nur weil die neue Theatersaison startet. Gleich zu Beginn steht ein mörderischer Klassiker auf dem Programm. Am Donnerstag, 24. September, 20 Uhr, bringt das Berliner Kriminaltheater Joseph Kesselrings Krimikomödie "Arsen und Spitzenhäubchen" auf die Bühne. Und damit stellen sie sich in eine anspruchsvolle Reihe. Schließlich ist wohl den Meisten der Hollywoodfilm mit Cary Grant, Priscilla Lane, Jean Adair und Josephine Hull geläufig, der auf Kesselrings Vorlage basiert. Auf der Bühne des Homburger Saalbaus zeichnet Wolfgang Rumpf für die Regie verantwortlich. Und zu sehen sind neben den aus dem Fernsehen bekannten Schauspielerinnen Renate Blume und Vera Müller auch Bibiana Malay, Gundula Piepenbring, Peter Groeger, Thomas Hailer, Ulrich Voß, André Zimmermann, Arne Lehmann und Klaus Rätsch. Familie ist die Hölle. Provinz ist die Hölle. So könnte Kesselrings Stück überschrieben sein, denn "Arsen und Spitzenhäubchen" handelt von einer Familie in der Provinz. Zur Personage gehören die beiden mörderischen, reizenden alten Damen Abby und Martha Brewster, ihr seelisch leicht desorientierter Neffe Teddy, der frustrierte Theaterkritiker Mortimer, zwei Berufsmörder, ein spätes Mädchen und ein Dorfpfarrer. Alle sind sie irgendwie miteinander verwandt oder verschwägert. Die Handlung dieses Klassikers des Schwarzen Humors besteht im Wesentlichen darin, dass eine Menge Leute versucht, eine Menge Leichen durch ein Haus zu manövrieren, ohne es einander merken zu lassen. Das Arsen macht dem Zuschauer dabei keine Angst, es sind die Spitzenhäubchen, die ihn amüsiert das Fürchten lehren. Denn das Gruselige sind nicht die Mordtaten, sondern die entsetzliche Normalität und Biederkeit der Täter. Nichts kann Angst einflößender sein als ein gepflegter Vorgarten. Nichts verbirgt mehr als eine reinliche Fassade. Und nichts ist komischer als eine klassische Kriminalkomödie mit allem, was dazu gehört: Leichen im Keller, Leichen in der Truhe, viele offene und verschlossene Türen und Bodenklappen. Treppen, Stiegen und Winkel. ust/redKarten kosten 20,50 und 18,50 Euro. Schüler, Studenten, Schwerbehinderte erhalten Ermäßigung. Info und Kartenvorverkauf: Kultur- und Verkehrsamt Homburg, Tel. (06841) 101166 und bei allen Pro Ticket Vorverkaufsstellen, Ticket-Hotline: (01803) 776 842.

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