Das Beste von Hans Fallada bei der „Homburger Lesezeit“

Homburg · Michael Schikowski von der Universität Bonn stellt morgen im Bistro 1680 am Markt die zeitlosen Romane des bis heute beliebten Schriftstellers vor

 Eine undatierte Aufnahme von Hans Fallada. Foto: dpa

Eine undatierte Aufnahme von Hans Fallada. Foto: dpa

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Am morgigen Dienstag, 14. Februar, steht der nächste Leseabend in der Reihe der "Homburger Lesezeit" mit Michael Schikowski auf dem Programm. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Bistro 1680 am Marktplatz in der Homburger Innenstadt. Der Eintritt ist wie immer frei.

Bei diesem Leseabend wird das Beste von Hans Fallada zu hören sein. Michael Schikowski ist Lehrbeauftragter der Universität Bonn und seit vielen Jahren als leidenschaftlicher Vorleser unterwegs.

Hans Falladas Romane haben zu keinem Zeitpunkt ihre große Beliebtheit eingebüßt. Sein letztes Buch "Jeder stirbt für sich allein" von 1947 wurde 60 Jahre nach der Erstveröffentlichung von Kritik und Lesern als spektakuläre Wiederentdeckung gefeiert.

Nun erscheint Falladas Weltbestseller von 1932 "Kleiner Mann - was nun?" in der ungekürzten Urfassung, die zeigt, dass Falladas Blick auf Deutschland schärfer war, als man sich damals zu drucken wagte. Er erzählt in zum Teil rührend komischen Szenen von dem jungen Paar Emma und Johannes Pinneberg, das im Berlin der Wirtschaftskrise durchzukommen versucht.

Es sind Romane der großen Stadt, in der der Kleinbürger sein Glück zu machen sucht, in einer Zeit, in der nichts unwahrscheinlicher scheint, als ein Auskommen ohne den Verlust der moralischen Integrität. Es ist, wie Kurt Tucholsky in einer Besprechung zu "Bauern, Bonzen und Bomben" schrieb, "jener Brodem aus Klatsch, Geldgier, Ehrgeiz und politischen Interessen", den Falladas Romane auferstehen lassen. Und Hermann Broch schrieb über "Wolf unter Wölfen": "Da ist alles vorhanden, was ein gutes Buch ausmacht, da ist alles von innen angepackt, jeder Ihrer Menschen aus seinem Eigen-Sein entwickelt." Für seine aus unmittelbarer Anschauung geschöpften Portraits der deutschen Kleinbürger und Angestellten, ihrer Leiden und Freuden, ist Fallada berühmt.

Er arbeitete als Hofinspektor, Buchhalter und Annoncensammler. Seine genauen Schilderungen des Alltags der Familien sind bis heute amüsant zu lesen. Im Januar 2017 erscheint die neue Fallada-Biographie von Peter Walther, so die Veranstalter.

Das Projekt geht auf eine Idee aus dem Jahr 2015 der Mitinitiatorinnen der Homburger Lesezeit, Jutta Bohn vom Frauen-Kulturstammtisch, und Patricia Hans von der Akademie für Ältere bei der Volkshochschule Homburg zurück. Ihr Ziel war und ist es, in der Herbst- und Winterzeit ein Kompaktangebot von Lesungen mit Prominenten in Homburg anzubieten.

Die generellen Ziele sind: neue Ideen entwickeln, Austausch, Verständnis, voneinander lernen, aufeinander zugehen, über Diskussionen einen neuen Weg zueinander finden. Jutta Bohn und Patricia Hans: "Wir wollen über ein Buch miteinander ins Gespräch kommen." Noch an mehreren Terminen können Lesefreunde in Homburg Geschichten zuhören. Autoren und Menschen des öffentlichen Lebens greifen weiterhin zum Buch.

Und die Organisatoren - neben Jutta Bohn und Patricia Hans sind zwischenzeitlich Hom-Buch-Initiator Ulrich Burger und Andrea Sailer, Leiterin der Stadtbibliothek hinzugekommen - haben richtig etwas zu bieten in den nächsten Wochen und Monaten.

homburg.de

vhs-homburg.de

homburg-lesezeit.de

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