1. Mai am Weiher Am Brückweiher blieb alles gesittet

Jägersburg · Von den Trinkgelagen der vergangenen Jahre blieb diesmal wenig übrig. Das liegt wohl am veränderten Umfeld, das eher Familien als Raufbolde anspricht.

 Seit Jahren zeigen Sicherheits- und Rettungsdienste starke Präsenz am 1. Mai am Jägersburger Brückweiher, in der jüngeren Vergangenheit hat sich auch deswegen die Situation dort deutlich entspannt.

Seit Jahren zeigen Sicherheits- und Rettungsdienste starke Präsenz am 1. Mai am Jägersburger Brückweiher, in der jüngeren Vergangenheit hat sich auch deswegen die Situation dort deutlich entspannt.

Foto: Thorsten Wolf

Wie sich ein Maifeiertag am Jägersburger Brückweiher entwickelt? Die Antwort auf diese Frage ist nicht enfach zu finden und eigentlich auch erst dann abschließend zu beantworten, wenn der letzte Feiernde die große Wiese am Wasser am späten Nachmittag oder frühen Abend verlassen hat. Dann ziehen die Einsatzkräfte von Polizei, Deutschem Roten Kreuz, Technischem Hilfswerk, DLRG, städtischem Ordnungsdienst und privater Sicherheitsfirma Bilanz.

Wie oft musste man sich um zu stark Alkoholisierte kümmern, gab es handgreifliche Auseindersetzungen, mussten Platzverweise erteilt werden? Solche Kennziffern bestimmten über viele Jahre hinweg das Erscheinungsbild des 1. Mai am Jägersburger Brückweiher. In der jüngeren Vergangenheit allerdings nahm der „Trink-Gelage-Charakter“ deutlich ab, das Ganze entwickelte sich mehr und mehr in Richtung von „normalem“ Feier-Betrieb.

Da verwunderte es dann nicht, dass sich der 1. Mai in diesem Jahr in Jägersburg richtig ruhig anließ. Gegen 11 Uhr waren deutlich mehr Einsatzkräfte vor Ort als klassische, jugendliche Maifeierer. Stattdessen hatten sich viele Spaziergänger und Familien den Brückweiher zum Ziel genommen. Das Ganze wirkte ausgesprochen idyllisch und hatte zumindest mal bis zu diesem Zeit so gar nichts mehr zu tun mit dem, was noch vor fünf, sechs Jahren an alkoholisiertem und teils auch gewalttätigem Chaos die Szene dominiert hatte. Gäste des Naherholungsgebiets, die am Mittwoch zum ersten Mal den Brückweiher am Feiertag besucht hatte, glaubten sogar, das Aufgebot von Polizei, DRK und den anderen Blaulicht-Diensten sei eine Art Ausstellung. Gegen Mittag dann nahm die Zahl der jugendlichen Mai-Feierer zählbar zu. Doch wer da unterwegs, der machte gerade den Polizeibeamten auf den ersten und zweiten Blick erstmal keine großen Sorgen: Es waren gut gelaunten Jugendliche, die in erster Linie den wunderschönen Maifeiertag genießen wollten. Dass der eine oder die andere im Laufe des Tages wohl auch mit den Helfern des DRK Bekanntschaft schließen würde, das war eigentlich klar. Gegen Mittag machte sich auch Homburgs Bürgermeister Michael Forster ein Bild von der Lage vor Ort. Und das, was ihm Polizeihauptkommissar Gisbert Krämer berichten konnte, sorgte für sichtliche Entspannung. „Die Lage ist erfreulich ruhig“, konnte Krämer mitteilen. „Die Zahl der Teilnehmer hält sich auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau gegenüber den Vorjahren.“ Man habe, vor allem wegen des schönen Wetters, mit mehr Zuspruch gerechnet, schon um diese Uhrzeit. „Aber das kann natürlich noch kommen.“

Gefragt, ob man angesichts dieser – schon mal bis zu diesem Zeitpunkt – positiven Emtwicklung daran denken könne, den großen Personaleinatz der Sicherheitskräfte zu reduzieren, gaben sich sowohl Forster als auch Krämer zurückhaltend. „Die Stadt wird das Geschehen mittels des Ordnungsamtes weiterhin beobachten, wie sich die Lage entwickelt. Natürlich sind wir froh, wenn sich das alles in einem ruhigen, zivilsierten Verhalten widerpiegelt“, so Forster. Zum veränderten Erscheinungsbild der Maifeier am Brückweiher habe mit Sicherheit auch das veränderte Umfeld – Biergarten, Hotel, Kletterpark, Blockhaus – mit dazu beigetragen. „Wenn sich das Umfeld so verändert, dann kommen Leute, die hier die Naherholung suchen“, war sich Forster sicher. Grundsätzlich, so Gisbert Krämer, sei es im Vorfeld der Feier bei allen Beteiligten Konsens gewesen, die Präsenz der Sicherheits- und Rettungsdienste unverändert hoch zu halten. „Man kann nie wissen, was passiert. Deswegen waren wir alle der Meinung, dass wir es bei diesem Personalansatz lassen sollen.“

Gegen 16 Uhr zeigte sich die Lage noch so ruhig wie am Mittag. Auf Nachfrage unserer Zeitung sprach Gisbert Krämer von rund 500 Feierenden. Zwar steige der Alkoholpegel, für seine Beamten habe es bis dahin aber noch keinen Anlass gegeben, einzugreifen.

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