Chorgesang ohne Stilgrenzen – von Renaissance bis Pop

Homburg · Eine große Bandbreite an Stilrichtungen, von Klassik über Musical bis zur Rockballade, boten die Chöre beim Neujahrskonzert des Landes-Chorverbandes. Die Zuschauer belohnten die Akteure mit reichlich Applaus und Zugabe-Rufen.

 Einer der insgesamt sieben Chöre, die beim Neujahrskonzert des Saarländischen Chorverbandes auftraten, war der Männergesangverein Josefstal St. Ingbert unter der Leitung von Friedel Hary, der auch eine Einlage mit der Melodica gab. Foto: Cornelia Jung

Einer der insgesamt sieben Chöre, die beim Neujahrskonzert des Saarländischen Chorverbandes auftraten, war der Männergesangverein Josefstal St. Ingbert unter der Leitung von Friedel Hary, der auch eine Einlage mit der Melodica gab. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

"Kommt, singt mit uns", hätte die Einladung zum Neujahrskonzert des Saarländischen Chorverbandes am Sonntag in der Stadthalle auch überschrieben sein können. Denn einige der sieben auftretenden Chöre warben beim Publikum für das, was ihre Mitglieder am liebsten machen, eben singen. Das kurzweilige Konzert lebte von der Vielfalt der Stilrichtungen, aber auch von der unterschiedlichen Zusammensetzung und Altersstruktur der Chöre , deren Gründungsjahre zwischen 1900 und 2015 liegen.

Zehn junge Damen machten als Leibniz Vocal Group (Leitung: Tim Uhrig) den Anfang mit "Gabriellas Song" aus dem Film "Wie im Himmel". In ihm geht es darum, die Herzen der Menschen durch Musik zu verbinden. Ein Titel also, der zum Einstieg für ein Chorkonzert nicht besser hätte gewählt werden können. Außerdem präsentierte der Chor "Tears in Heaven" von Eric Clapton und "La Nuit" von Jean Philippe Rameau. Das aus der "Westside Story" stammende "America" hatten nicht nur die singenden Mädels im Repertoire, sondern auch Coloured Voices aus Bliesmengen-Bolchen (Leitung: Frank Huppert). Außerdem zeigten die "Farbigen Stimmen", dass nicht nur die Comedian Harmonists ein kleines stachliges Gewächs "fachgerecht" in Töne kleiden können, sondern eben auch ein Frauenchor aus der Biosphäre. Andere Ohrwürmer, die sie beim Konzert sangen, waren "Hooray for Hollywood", "Something Stupid" und das Wiegenlied "Hushabye mountain".

Eher klassisch hielt es der Frauenchor St. Ingbert (Leitung: Natalya Chepelyuk), der den Zuhörern mit dem "Ungarischen Tanz Nr. 5" von Brahms und "An der schönen blauen Donau" von Johann Strauß eine Freude machte.

Der MGV Josefstal (Leitung: Friedel Hary) sang unter anderem Udo Lindenbergs "Hinterm Horizont geht's weiter", bei dem der Dirigent eine Einlage mit der Melodica beisteuerte.

Bei dem humorvollen "Was macht der Maier (im Himalaya)" gab es spontane Zugabe-Rufe des Publikums. Dass man vom Singen gar nicht genug bekommen kann, sah man schon daran, dass einige der Josefstaler später wieder in den Reihen des Becker-Chores (Leitung: Everard Sigal) auftauchten, der unter anderem ein Tessiner Volkslied, ein Shanty und zwei von Wilhelm Heinrichs Vagantenliedern sang. Der gemischte Chor des GV Germania (Leitung: Dorothee Bost-Kattler) wartete mit einem Stück von Hannes Wader, aber auch mit einem gesungenen Tanz der Renaissance, einem Tourdion, sowie den Liedern "Aux Champs-Elysées" und "Ich wollte nie erwachsen sein" aus Maffays "Tabaluga" auf.

Ein Highlight war der Chor des Chorleitungsseminars, der sich aus Sängern zusammensetzt, die die Chorleiterausbildung durchlaufen haben - singende Dirigenten oder dirigierende Sängerinnen und Sänger also.

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