„Die Schönen“ im Mannlich-Gymnasiums Chanson-Konzert zum Pausenbrot

Homburg · Die Schönen traten am Donnerstagmorgen im Homburger Mannlich-Gymnasium auf – ganz zur Freunde der Schülerinnen und Schüler. Das Projekt „La chanson à l’école“ des Bildungsministeriums hat es möglich gemacht.

 Anne Schoenen, Frontfrau der Chanson-Formation Die Schoenen, servierte gestern beim Konzert in der Reihe „La chanson à l‘école“ am Homburger Mannlich-Gymnasium französische Feinkost in Noten.

Anne Schoenen, Frontfrau der Chanson-Formation Die Schoenen, servierte gestern beim Konzert in der Reihe „La chanson à l‘école“ am Homburger Mannlich-Gymnasium französische Feinkost in Noten.

Foto: Thorsten Wolf

Wenn die Sängerin einer richtig guten Chanson-Formation Anne Schoenen heißt, dann bietet das in Sachen Wortspielereien eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Man kann dann wortwörtlich von einem „schönen Konzert“ sprechen, davon, dass alle eine „schöne Zeit“ hatten – die Liste an schönen Formulierungen ließe sich beliebig verlängern. Das Beste: Kein so eingeleitetes Lob wäre gelogen, das bewies gestern ein ganz besonderes Konzert am Homburger Mannlich-Gymnasium. Dort hatten „Die Schoenen“ mit der Schoenen ihren Auftritt als diesjährigen Auftakt der der Reihe „La chanson à l‘école“. Seit dem Schuljahr 2013/14 gibt es dieses Projekt des saarländischen Bildungsministeriums, seitdem wurden mehr als 60 Konzerte für knapp 10 000 Schülerinnen und Schüler während der Unterrichtszeit veranstaltet. Nun war gestern das Mannlich dran – und was Anne Schoenen und ihre Mitmusiker ablieferten, das war richtig amtlich.

Nun mochte so mancher im Vorfeld vermuten, ein Chanson-Morgen würde sich eher träge dahin schleppen, irgendwo gefühlt dümpelnd zwischen Seine und Sacré-Cœur. Doch Die Schoenen ließen schon mit dem ersten Stück keinen Zweifel daran aufkommen, dass es alles andere als ein angestaubt-langweiliger Morgen in der Aula des Mannlich werden würde. Und genauso hatten es sich die Verantwortlichen gewünscht, allen voran Schulleiter Wolfram Peters, Heike Otto vom Bildungsministerium und Saarpfalz-Landrat Theophil Gallo. „Ich freue mich, dass dieses Konzert hier heute stattfindet. Und ich bin aus Sicht des Schulträgers auch ein bisschen stolz darauf“, versicherte Gallo.

Danach übernahmen dann „Die Schoenen“ in der Besetzung Anne Schoenen (Gesang), Endi Caspar (Gitarre), Vincenzo Carduccio (Akkordeon), Jörg Jenner (Bass) und Alex Huber (Schlagzeug) das Mikrofon. Und das mit einem Werk, dass aufgrund seiner Struktur und Textur fast schon eher an einen Blues, denn an ein Chanson erinnerte: Celine Dions „Je sais pas“. Getragen von Caspars feinem Gitarrenspiel (er ist auch der Arrangeur der Band), immer wieder auch mit gekonnten Soli, und der Stimme von Anne Schoenen wurde da schon mal der Maßstab für alles Folgende gesetzt. Und der war bestimmt von kraftvollem Spiel und kraftvoller Stimme – Chansons in einem modernen und zeitgemäßen Gewand.

Was die Schülerinnen und Schüler in der Folge erwarten sollte, das kündigte Anne Schoenen nach diesem beeindruckenden und von viel Applaus honorierten Auftakt dann auch gleich mal an. „Wir präsentieren euch heute ein Konzert, quer durch den Garten des französischen Chansons. Wir haben uns natürlich überlegt, was euch gut gefallen könnte und haben schon gleich den Opener aus dem Pop-Bereich gewählt.“

Nach dem Auftakt mit Celine Dion ging es nicht minder schwungvoll weiter, auf der Setliste fand sich „Chante la vie“ aus der Feder von Michel Fugain. Schon mit diesen beiden ersten Stücken bewiesen Die Schoenen die große inhaltliche und musikalische Vielfalt, die der französische Chanson bietet.

Natürlich durfte auch die Grande Dame des französischen Chanson nicht im Programm fehlen. Anne Schoenen: „Natürlich ist es so, dass die Liebe ein ganz großes Thema ist, in den deutschen und den französischen Liedern. Die Musik trägt die Emotionen weiter. Ich habe mir überlegt, euch das französische Liebeslied überhaupt vorzustellen.“ Und so erklang Edith Piafs „La vie en rose“ durch die Aula der Schule. Und auch hier bewiesen Die Schoenen mit einem wunderbaren Arrangement, hier getragen vor allem vom virtuosen Vincenzo Carduccio am Akkordeon, warum die Band einen so guten Namen hat. Von Piafs Klassiker spannte sie dann den Bogen hin zum Nouvelle-Chanson und zur Sängerin Zaz. Ihr Hit „Je veux“ aus dem Jahr 2010, bei dem auch schon mal mitgetanzt wurde, bewies dabei erneut, dass der Chanson zu den wandelbarsten Genres überhaupt gehört und erzählte die Geschichte eines nie altmodisch werdenden Kulturgutes gekonnt weiter.

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