Stadt Homburg reagiert auf Tierheim-Diskussion Forster: Homburg hat bei Tierheim Zeichen gesetzt

Homburg · Seit dem 1. Januar nimmt das Ria-Nickel-Tierheim in Erbach keine Fundtiere mehr auf – die Situation dauert nun schon mehrere Wochen an. Mit Ausnahme von Homburg müssen die Tiere in den jeweiligen Rathäusern beim Ordnungsamt abgegeben werden.

Das Tierheim Homburg braucht eine größere finanzielle Unterstützung.

Das Tierheim Homburg braucht eine größere finanzielle Unterstützung.

Foto: Laura Weidig

Dieser Hilferuf der Tierschützer angesichts finanzieller Probleme und verbunden mit der Forderung nach einer besseren Ausstattung hat zu großen Diskussionen geführt.

Nun meldete sich Homburgs Bürgermeister Michael Forster zu Wort. Er bewertet die frühzeitige Entscheidung der Stadt für eine größere finanzielle Unterstützung der Einrichtung als richtige Reaktion. „Ich denke, wir haben als Stadt unsere Hausaufgaben gemacht“. Der Stadtrat hatte sich nämlich bereits im späten Frühjahr 2023 auf seine Initiative hin einstimmig dafür ausgesprochen, das Ria-Nickel-Tierheim deutlich besser zu fördern. Konkret hatte der Rat dafür gestimmt, den im Konsortialvertrag vorgesehenen Beitrag pro Einwohner von 40 Cent auf jetzt einen Euro zu erhöhen.

Allerdings ist das Tierheim nicht nur für Homburg zuständig, sondern auch für alle Städte und Gemeinden im Saarpfalz-Kreis und für die Stadt Neunkirchen. Indem es sich um Fundtiere kümmert, übernimmt es eine gesetzliche Aufgabe der Kommunen. Diese haben deren Verwahrung mittels Konsortialverträgen an die Tierheime übertragen, so die Erläuterung der Tierschützer.

Der Konsortialvertrag ist nun allerdings zum Jahresende ausgelaufen. Das Tierheim fordert ein deutlich höheres finanzielles Engagement aller Kommunen, nicht nur von Homburg.

Mitte Dezember habe es eine Besprechung zum Thema gegeben. Zu dieser habe der saarländische Städte- und Gemeindetag (SSGT) Vertreterinnen und Vertreter der betroffenen Kreise und Kommunen zur Erörterung der Finanzierung der Tierheime im östlichen Saarland eingeladen, hieß es weiter in der Mitteilung der Stadt Homburg.

Das Tierheim hatte den nach seinen Angaben daraus resultierenden Vorschlag, als Übergangslösung 60 Cent pro Einwohner zu zahlen, als nicht akzeptabel abgelehnt und eben mit der rigiden Regel ab 1. Januar reagiert.

Im Nachgang zu dieser Zusammenkunft habe Forster dem Tierheim geschrieben, so heißt es weiter aus dem Rathaus. Er habe darin auch darauf hingewiesen, dass der Landestierschutzbeauftragte Arnold Ludes „die Moderation zwischen den Kommunen und den Tierheimen angehen wird“. Forster habe zudem deutlich gemacht: Homburg habe ein Zeichen gesetzt, indem der Beitrag pro Kopf der Bevölkerung mehr als verdoppelt worden sei. „Generell sollte es einzelnen Städten und Gemeinden wegen besonderer Betroffenheit vor Ort auch durchaus möglich sein, eine höhere Beteiligung vorzunehmen“, so Forster weiter. Bei Homburg sei das Engagement mit dadurch gegeben, da „das Ria-Nickel-Tierheim eben in unserer Stadt beheimatet ist“.

Forster unterstrich: Vom Betreiber des Tierheims werde allerdings Transparenz im Hinblick auf die Wirtschaftspläne und die Rechnungslegung gefordert. Das gelte auch für Offenheit und Ehrlichkeit hinsichtlich des Spendenaufkommens, gerade mit Blick auf den geplanten Um- oder Neubau.