Brunnen in neuem Gewand

Homburg · 2016 wird das Jubiläum „500 Jahre Reinheitsgebot“ gefeiert. An diesem Tag, dem 23. April, soll der Brunnen auf dem historischen Marktplatz in Homburg komplett saniert sein. Die Arbeiten dazu haben mittlerweile begonnen.

 Seit kurzem laufen die Sanierungsarbeiten am Karlsberg-Brunnen auf dem historischen Marktplatz, bis zum 20. April sollen die mit rund 130 000 Euro veranschlagten Arbeiten abgeschlossen sein. Foto: Thorsten Wolf

Seit kurzem laufen die Sanierungsarbeiten am Karlsberg-Brunnen auf dem historischen Marktplatz, bis zum 20. April sollen die mit rund 130 000 Euro veranschlagten Arbeiten abgeschlossen sein. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Der Karlsbergbrunnen gehört zum historischen Marktplatz und zur Homburger Altstadt wie ein Topf zum Deckel. In der Vergangenheit machte das Wahrzeichen aber mehr durch seine nicht unbedingt sehenswerte Erscheinung und nicht nur optischen Mängel von sich reden. Nun rückt man dem Bauwerk aber endlich zu Leibe. Die Liste der nötigen Arbeiten ist dabei lang, ein Ende der Arbeiten zudem fest terminiert.

Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff: "Zu den Arbeiten gehören Betonwerksteinarbeiten für die Brunnenschale und die tragenden Elemente. Dazu kommen Natursteinarbeiten, mit der die vorhandenen Platten und Zierelemente, so die Fische, aus denen das Wasser kommt, ausgebessert oder erneuert werden." Damit, so Kruthoff, sei es aber noch lange nicht getan. "Weiter müssen Abdichtungsarbeiten durchgeführt werden. Dazu kommen Arbeiten im Bereich der Wegstrecke vom Übergabeschacht bis zum Technikraum einschließlich der Anlagenteile. Der Technikraum befindet sich übrigens im alten Rathaus am Marktplatz." Auch müssten verdeckte Rohrleitungen und Verkabelungen eingebaut werden. So sollen die vorhandenen eingegossenen Rohrleitungen vom Brunnenkörper bis zum Versorgungsschacht getrennt und erneuert werden. Doch wie bei allen Bauarbeiten, so spielt auch beim Brunnen auf dem Marktplatz die Witterung eine entscheidende und mitunter hinderliche Rolle. Um die kräftig runter zu spielen, will man auf "Nummer sicher" gehen. "Vorgesehen ist auch ein Überbau über der Baustelle mit einer Zeltkonstruktion und Beheizung, um einen witterungsunabhängigen Baufortschritt gewährleisten zu können."

Dieser Entschluss mit Blick auf die Dauer der Arbeiten kommt nicht von ungefähr, hat man doch für das Ende der Sanierung ein nicht ganz unbedeutendes Datum im Auge. So sollen die Arbeiten bis zum 20. April abgeschlossen sein, damit der Brunnen zu den geplanten Feierlichkeiten am 23. April, dem "Tag des deutschen Bieres" und der Feier "500 Jahre Reinheitsgebot", wieder funktionstüchtig sei, erläuterte Kruthoff. Dass an diesem besagten Tag allerdings Freibier aus dem Brunnen fließen werde, das schloss er mit einem Augenzwinkern aus, das sei mit Hygiene-Vorschriften wohl kaum zu vereinbaren.

Wenn schon kein Bier, dann wird es zumindest wieder Wasser sein, das dem Brunnen Leben gibt. Und der wiederum erzählt jede Menge Geschichte . 1953 hatte die Karlsberg-Brauerei der Stadt den Brunnen gestiftet. Anlass war das 75-jährige Bestehen des Unternehmens. Das von Günter Maas gestaltete Kunstwerk dokumentiert in einem Relief die Geschichte Homburgs: Wenn man um das Bauwerk mir seiner Grundform des Karlsberg-Sterns herum geht, dann kündet jede der zwölf Seiten des Brunnens von einem für die Stadt wichtigen Ereignis: von der Erhebung Homburgs zur Stadt 1558, der Zerstörung des Schlosses Karlsberg 1793 und einigen wichtigen Marken in der Geschichte mehr.

Die jetzt laufende Sanierung ist keine Premiere, schon im Jahr 2000 hatten sich Mitarbeiter des städtischen Baubetriebshofes unentgeltlich aufgemacht, um dem Zahn der Zeit, der schon zu dieser Zeit kräftig am Brunnen genagt hatte, Einhalt zu gebieten. Damals wurden die Bodenplatten rund um das Wahrzeichen instand gesetzt.

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Auf einen Blick Gegenwärtig werden die Kosten für die Sanierung des Brunnens auf dem historischen Marktplatz mit rund 130 000 Euro veranschlagt. Dazu könnten noch, je nach Witterungslage in den kommenden Wochen, 8000 Euro für den Betrieb des Schutzzeltes samt Heizkosten hinzukommen. Bis zum 20. April sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, damit das Wahrzeichen der Homburger Altstadt am 23. April auch funktionstüchtige Kulisse für den "Tag des deutschen Bieres" sein kann. thw

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