Brotmarkt lockte viele Besucher und warb fürs Bäckerhandwerk

Homburg · Alle zwei Jahre ist Homburgs Marktplatz der Schauplatz für den saarländischen Brotmarkt. Am Samstag lockte die vierte Auflage viele Menschen. Für die Bäcker geht es darum, ihr Handwerk zu präsentieren.

 Für Landesinnungsmeister Hans-Jörg Kleinbauer ist der saarländische Brotmarkt in Homburg echte Image-Werbung. Foto: Thorsten Wolf

Für Landesinnungsmeister Hans-Jörg Kleinbauer ist der saarländische Brotmarkt in Homburg echte Image-Werbung. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

"Dieser Homburger Brotmarkt hat für uns einen hohen Stellenwert." Hans-Jörg Kleinbauer, Landesinnungsmeister der saarländischen Bäckerinnung, ließ am Samstagmorgen keinen Zweifel daran, worum es ihm und insgesamt elf ausstellenden Handwerksbetrieben aus der Region gehe. "Wir können unser Handwerk heute hier wirklich präsentieren. Wir wollen hier Image-Werbung machen." Dies habe in diesen Zeiten große Bedeutung, stehe das Bäckerhandwerk doch deutlich unter Druck, nachdem viele Discounter mit Backautomaten für spürbare Konkurrenz sorgten. "Jeder der will, kann inzwischen irgendwo und irgendwie Brötchen aufbacken und Brot warm machen." Dabei, so Kleinbauer, sei "frisch gebacken etwas völlig anderes als aufgebacken. Und wir als Bäckerhandwerk vertreten halt einfach die Auffassung, dass man frisch backen muss."

Ein Weg, um sich gegen die Angebote der Discounter zu behaupten, sei neben der Frische auch das Angebot, "wir wollen mit Spezialitäten überzeugen, die Backautomaten nicht liefern können." Auch sei die Flexibilität eines Handwerksbetriebs größer als die eines Discounters. Insgesamt, dessen war sich Kleinbauer sicher, werde es das traditionelle Handwerk des Bäckers auch weiterhin geben, "vielleicht in einer etwas anderen Form".

Eine weitere Herausforderung, und auch das bestätigte der Landesinnungsmeister, sei die erfolgreiche Suche nach nötigem Nachwuchs für das Handwerk . Dabei stünden nicht nur die Bäcker vor diesem Problem, auch andere Handwerke hätten hier Schwierigkeiten. Kleinbauer gestand ein: "Wir stehen in der Rangliste der Lieblingsberufe mit Sicherheit nicht ganz vorne, sondern eher hinten. Wir müssen nachts arbeiten und das teilweise an sieben Tagen in der Woche. Das ist natürlich schwer." Da sei es nötig, offen zu agieren und das Handwerk des Bäckers nach außen zu tragen.

Genau dies tat die Innung am Samstag beim nunmehr vierten saarländischen Brotmarkt in Homburg , der alle zwei Jahre auf dem historischen Marktplatz für ein paar Stunden sein Zuhause hat. In diesem Jahr war Wirtschaftsförderin Dagmar Pfeiffer in ihrer neuen Funktion als Mitverantwortliche für das Stadtmarketing zum ersten Mal Organisatorin. Sie war angesichts des Publikumsansturms sichtlich zufrieden: "Das läuft schon wirklich gut an." Auch deswegen gehe sie davon aus, dass es in zwei Jahren eine fünfte Auflage der Veranstaltung in Homburg geben werde.

Dem wollte Kleinbauer nicht widersprechen, zeigte er sich doch sichtlich begeistert davon, wie die Stadt die Bäcker aufnehme. "Es ist keine Selbstverständlichkeit, so gut behandelt zu werden und diese Unterstützung zu erfahren. Homburg ist für uns schon eine Art von Heimat".

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