Blick über den Tellerrand erwünscht

Homburg · Große Resonanz beim ersten Biosphärengipfel in Niederwürzbach. Die Idee: ein Pendant zum Biosphärenfest.

 Zahlreiche Gäste waren zum ersten Biosphärengipfel, dem „Markt der Möglichkeiten“, nach Niederwürzbach gekommen. Der Biosphärengipfel soll so etwas wie ein Pendant zum Biosphärenfest werden. Foto: Erich Schwarz

Zahlreiche Gäste waren zum ersten Biosphärengipfel, dem „Markt der Möglichkeiten“, nach Niederwürzbach gekommen. Der Biosphärengipfel soll so etwas wie ein Pendant zum Biosphärenfest werden. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

"Die Biosphäre lebt. Sie ist bei den Menschen der Region verwurzelt, der Gedanke hat gegriffen." Zum ersten Biosphärengipfel der Biosphärenregion Bliesgau hatte Landrat Theophil Gallo, gleichzeitig auch für zwei Jahre Verbandsvorsteher des Biosphärenzweckverbands Bliesgau, nach Niederwürzbach in die dortige Würzbachhalle eingeladen. Und ganz, ganz viele waren gekommen, Ideengeber und Entscheider, politisch Verantwortliche und Partner der Biosphärenregion. Der Biosphärengipfel soll so etwas wie ein Pendant zum Biosphärenfest werden: "Ein kleiner Ausschnitt dessen, was sich in dieser Zeit entwickelt hat, welche Erfolge erzielt wurden und was uns aktuell beschäftigt", hatte der Verbandsvorsteher in seiner Einladung die Idee und deren Ziele umrissen. Er lade ein, den "Blick zu öffnen und sich begeistern zu lassen für das Weltnetz der Unesco-Biosphärenreservate, laufende Aktivitäten und Projekte im Biosphärenreservat Bliesgau kennenzulernen und mit den Akteuren der Region ins Gespräch zu kommen", so der saarpfälzische Landrat. Seine Hoffnung: "Vielleicht entwickeln sich daraus ja sogar Anknüpfungspunkte oder Partnerschaften für Ihre eigenen Ideen", so Gallo.

Und hier knüpfte auch Lutz Möller an, der stellvertretende Generalsekretär der Deutschen Unesco-Kommission. Morgens noch in Paris auf Dienstreise, am Nachmittag dann auf dem Biosphärengipfel in Würzbach, stellte Möller dem Biosphärenreservat Bliesgau ein hervorragendes Zeugnis aus: "Ich sehe hier ein sehr großes Engagement und halte den Biosphärengipfel für eine großartige Idee", so der Unesco-Vertreter begeistert.

Allerdings, in einem Bereich sieht man noch Möglichkeiten: Die Biosphärenregion sollte Ausschau halten nach internationalen Partnern. So erläuterte Möller dies am Beispiel der Rhön, die ein Partnerschaftsprojekt mit einer Biosphärenregion in Brasilien pflege: "Da profitieren dann ganz viele auf beiden Seiten", unterstrich der Unesco-Vertreter. Blieskastels Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener hob in ihrer Begrüßungsansprache die vielfältigen Bemühungen der Stadt Blieskastel in Sachen Biosphäre hervor, während Helga May-Didion vom Umwelt- und Verbraucherschutzministerium den Gästen beteuerte: "Es ist etwas Besonderes, Biosphärenregion zu sein, und ich bin mächtig stolz darauf".

Nach den Begrüßungsansprachen wurden dann exemplarisch vier Aktivitäten noch einmal besonders vorgestellt. Nach einer Kaffeepause gab es dann einen Rundgang und auf dem "Markt der Möglichkeiten" in Tischgesprächen sehr viel Austausch und Anregungen. Die Angebote reichten von Informationen über den Zweckverband bis hin zur Vorstellung vieler Verbände, Einrichtungen oder Initiativen. Die neue Biosphären-Mitarbeiterin Julia Saar (wir berichteten) etwa informierte über die Partnerbetriebe des Biosphärenreservates und über sanften, nachhaltigen Tourismus.

Im Rahmenprogramm hatte der Männergesangverein Liederkranz unter der Leitung von Dieter Schnepp die Gäste begrüßt und Niederwürzbachs Ortsvorsteherin Petra Linz die Vorzüge des gastgebenden Stadtteils hervorgehoben. Viel Applaus gab es zudem für die Samba-Trommelgruppe der Gemeinschaftsschule Rohrbach. Celina Fries vom Saarländischen Rundfunk hatte die Moderation der Veranstaltung übernommen.

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Vorbildlich auch für andere Biosphärenregionen seien die Partnerschaften in der Bliesgau-Biosphärenregion, hatte der stellvertretende Unesco-Generalsekretär Lutz Möller hervorgehoben. Julia Saar vom Biosphärenzweckverband informierte an ihrem Stand detailliert über die insgesamt 44 Partner, zusammengestellt in den sechs Kategorien Direktvermarktung, Gastronomie und Hotellerie, touristische Infostellen und Museen, Bildung und Erlebnis, Natur- und Landschaftsführer sowie Ferienwohnungen und Gästeunterkünfte.

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