Belegschaft und IG Metall wollen KSB-Werk in Homburg erhalten

Homburg · Der Frankenthaler Pumpenhersteller Klein, Schanzlin & Becker (KSB) will im Jahr 2015 sein Werk in Homburg schließen. Am Freitag lehnten Belegschaft und IG Metall auf einer Kundgebung diese Unternehmenspläne ab.

 IG Metall und KSB-Belegschaft machten am Freitag Front gegen die geplante Schließung des Homburger Werkes. Foto: Thorsten Wolf

IG Metall und KSB-Belegschaft machten am Freitag Front gegen die geplante Schließung des Homburger Werkes. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Schon im Juni diesen Jahres hatte der Pumpenhersteller Klein, Schanzlin & Becker (KSB) angekündigt, sein Homburger Werk zu schließen. Nun scheint klar: Zum Dezember 2015 soll die KSB-Geschichte in der Kreisstadt endgültig geschrieben sein - nachdem man 1999 schon mal die Absicht hatte, Homburg zu verlassen.

Am Freitag nun machten KSB-Belegschaft und IG Metall in einer Kundgebung gemeinsam Front gegen die Unternehmens-Entscheidung. Vor dem ehemaligen Werkstor von KSB an der Neuen Industriestraße (heute firmiert das gesamte Gelände nach dem Verkauf durch KSB als Sehn-Industriepark) fanden sowohl Ralf Reinstädtler, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Saarpfalz, als auch der KSB-Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Silzer deutliche Worte für die aus ihrer Sicht wirtschaftlich völlig unsinnige Entscheidung, den Standort Homburg zu Gunsten des KSB-Sitzes in Frankenthal aufzugeben und damit 80 Arbeitsplätze in der Kreisstadt abzubauen. "Das Unternehmen hat zwar angekündigt, 25 Arbeitsplätze mit nach Frankenthal zu nehmen. Das kann uns aber nicht trösten. Denn wir wollen nicht 25 irgendwo, sondern 80 in Homburg . Deswegen treten wir für den Erhalt des Standortes Homburg nachdrücklich ein", bekräftigte Ralf Reinstädtler die Position der IG Metall .

Dieser Erhalt sei auch unternehmerisch geboten, dies hätte ein vom Betriebsrat in Auftrag gegebenes Gutachten als Ergebnis erbracht. "Wenn man sich diese Analyse anschaut, dann sieht man: Homburg steht gut da. Schwarze Zahlen, volle Auftragsbücher." Auch andere Kennzahlen, so Reinstädtler, würden deutlich für Homburg sprechen. "Eigentlich kann man als Unternehmen auf diesen Standort stolz sein, denn die Belegschaft kriegt das hier anscheinend richtig gut hin." Umso unverständlicher sei die Entscheidung der Unternehmensleitung, das Homburger Werk zu schließen. Reinstädtler: "Aber es reicht bei KSB wohl nicht aus, besser zu sein. Vielmehr erscheint das sogar als ein Manko. Denn sonst käme man ja nicht auf den Gedanken, den Standort zu schließen."

Der Kundgebung war eine Betriebsversammlung vorangegangen. Aus der brachte Reinstädtler immerhin positive Signale mit. So sei für für den 19. November ein Verhandlungsgespräch mit der Unternehmensleitung vereinbart. "Damit hat KSB sieben Wochen Zeit, das Ganze noch einmal zu überdenken. Und wir haben sieben Wochen Zeit, Einfluss auf das Management und die Aktionäre zu nehmen und gerade denen zu verdeutlichen, dass der Vorstand einen Plan hat, der sie richtig Geld kostet." Grundsätzlich sei er, so Reinstädtler, optimistisch, dass das Unternehmen Korrekturen vornehmen werden, "alles andere wäre Wahnsinn".

Der KSB-Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Silzer zeigte sich nicht weniger kämpferisch als Ralf Reinstädtler. "Wir werden versuchen, auf die Arbeitgeberseite im Aufsichtsrat einzuwirken und umzustimmen."

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