Beim „Storchen“ geht es voran

Homburg · Gerüchte gibt es viele um das Projekt im ehemaligen „Storchen“ in Homburg. Nun machen Saarpfalz-Kreis und Stadt Homburg klar, dass die Planungen für ein Museum zur Stadtgeschichte und zur Freiheitsbewegung inmitten der Altstadt demnächst in die Tat umgesetzt werden.

 Mit der Sanierung des historischen „Storchen“ wird's jetzt was - dies bestätigte Landrat Lindemann nicht nur vorigen Sonntag, sondern auch nochmal gegenüber unserer Zeitung.Foto: Thorsten Wolf

Mit der Sanierung des historischen „Storchen“ wird's jetzt was - dies bestätigte Landrat Lindemann nicht nur vorigen Sonntag, sondern auch nochmal gegenüber unserer Zeitung.Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Als Saarpfalz-Landrat Clemens Lindemann am Sonntag bei der Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen der Siebenpfeiffer-Stiftung auf das Homburger Traditionshaus "Storchen" zu sprechen kam, hörten viele aufmerksam zu. Zumal sich Lindemann mehr als zuversichtlich zeigte, den "Storje" bald wieder nutzen zu können. Was soll dort passieren? Geplant sind derzeit ein Wiederaufleben der Gastronomie im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss eine Dauerausstellung zur Homburger Stadtgeschichte des 19. Jahrhunderts mit einem deutlichen Blick auf die Freiheitsgeschichte, das Wirken von Siebenpfeiffer und Wirth sowie die Geschichte des "Storchen" selbst. Im Dachgeschoss soll ein Versammlungsraum, auch als Ort wechselnder Ausstellungen, entstehen. So weit, so gut, so geplant.

Am Sonntag nun war der Landrat deutlich bemüht, diese Zukunftsperspektive näher an die Gegenwart zu rücken. "Ich höre in Homburg mancherlei Gerüchte, das Projekt würde nichts werden. Ich sage heute, hier und jetzt: Das Projekt ,Storchen' wird etwas. Wir werden dort nach vielen, vielen Jahren endlich mal eine Ausstellung zur Stadtgeschichte und der Freiheitsbewegung kriegen." Lindemann dementierte in diesem Zusammenhang auch Spekulationen, das Gebäude könnte für den symbolischen Preis von einem Euro zum Verkauf stehen. "Das stimmt nicht, das Projekt wird laufen, der ,Storchen' wird nicht verkauft. Und er wird ein Schmuckstück in der Homburger Altstadt."

Dies sah in der Vergangenheit aufgrund von Auflagen des Landesdenkmalamtes nicht unbedingt so aus - hatte man doch bei einer baugeschichtlichen Überprüfung historisch bedeutsames Balkenwerk gefunden (wir berichteten). So stellte sich am Sonntag für manchen Zuhörer die Frage, ob Lindemann seine Ankündigungen auf brandneue Entwicklungen gründete. Dem sei nicht so, wie sein Pressesprecher Udo Steigner gestern auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte. Vielmehr sei es Lindemann darum gegangen, den negativen Gerüchten um das Projekt an prominenter Stelle entgegen zu treten. Das Projekt liefe weiter wie geplant.

Dies bestätigte auch Klaus Kell, der auch für den Denkmalschutz zuständige Fachbereichsleiter der Homburger Stadtverwaltung.

Er erläuterte noch einmal in Kürze die Hintergründe des Abstimmungsbedarfs zwischen dem Landesdenkmalamt und der Standortentwicklungsgesellschaft Saarpfalz (Mehrheitseigner der Gesellschaft ist die Kreissparkasse Saarpfalz) als Eigentümerin des Gebäudes. "Bei der baugeschichtlichen Überprüfung wurden Balken gefunden, die auf das Jahr 1683 , also die Zeit Vaubans, datiert wurden."

Zum Hintergrund: Der französische Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban baute Schloss und Stadt Homburg in den Jahren ab 1680 zu einer starken Festung aus.

So habe man zwischen den Nutzungswünschen von Stadt, Kreis und Kreissparkasse als Initiatoren des Projektes und dem Landesdenkmalamt als Hüter der Baugeschichte einen Ausgleich finden müssen. Dieser Prozess sei beendet, "die erfolgreiche Abstimmung ist abgeschlossen", so Kell. "Nun läuft das normale Verfahren der Baugenehmigung."

Zum Thema:

Auf einen Blick Das historischen Homburger Gasthaus "Zum Storchen" soll in Zukunft wieder genutzt werden. Geplant sind Gastronomie, eine ständige Ausstellung zur Homburger Stadtgeschichte des 19. Jahrhundert einschließlich Freiheitsbewegung (erster Stock) sowie ein Konferenz- und Versammlungsraum (Dachgeschoss) mit der Möglichkeit, dort auch wechselnde Ausstellungen zu zeigen. thw

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