Römermuseum in Homburg Bei den Römern wird weiter gespart

Homburg · Die Stadt Homburg setzt den Rotstift erneut im Bereich der Stiftung Römermuseum an. Auch die Kulturgesellschaft ist betroffen.

 Das Römermuseum in Schwarzenacker ist von den jetzt im Haushalt beschlossenen Sparmaßnahmen betroffen. Die Stadt ist aber der Überzeugung, dass diese Einsparungen für den Besucher selbst ohne Auswirkung bleiben. Foto: Thorsten Wolf

Das Römermuseum in Schwarzenacker ist von den jetzt im Haushalt beschlossenen Sparmaßnahmen betroffen. Die Stadt ist aber der Überzeugung, dass diese Einsparungen für den Besucher selbst ohne Auswirkung bleiben. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Anfang dieser Woche hat der Homburger Stadtrat den Haushalt für das laufende Jahr auf den Weg gebracht. Dort sind unter anderem auch Einsparungen im Bereich der Stiftung Römermuseum und im Bereich der stadteigenen Kulturgesellschaft vorgesehen (wir berichteten). In Zahlen sollen die Zuwendungen beim Römermuseum um 122 800 Euro sinken. 2018 sollen dann weitere 38 200 Euro weniger gezahlt werden. Die Homburger Kulturgesellschaft soll zunächst 2018 insgesamt 35 000 Euro weniger erhalten, in den beiden Folgejahren geht es um Kürzungen von 20 000 und 30 000 Euro.

Doch was bedeuten diese Zahlen konkret? Diese Fragen stellten wir der Stadt, die Antwort kam von Pressesprecher Jürgen Kruthoff. Er fokussierte dabei auf die Kürzungen im Bereich der Stiftung Römermuseum, seien doch die angekündigten Einsparungen im Bereich der Kulturgesellschaft noch nicht konkretisiert. Kruthoffs Botschaft zu den Einsparungen im Römermuseum ist, "dass es trotz der geplanten Kürzungen keine negativen Beeinträchtigungen des Museumsbetriebes und der Präsentation des Museums geben wird. Insofern werden die Besucherinnen und Besucher des Museum von diesen Einsparungen kaum etwas zu spüren bekommen."

Sparen ohne Schmerzen? Zumindest für die Besucher scheint diese Formel zu gelten. Doch wenn es keine für Dritte spürbaren Veränderungen gibt, wo wird dann gespart? Kruthoffs Antwort kommt auf den ersten Blick eher kryptisch daher und erklärt sich erst angesichts dessen, was an Zukunft im Römermuseum schon in der Vergangenheit aufgrund fehlender Finanzmittel hatte beerdigt werden müssen: Noch unter Oberbürgermeister Karlheinz Schöner sollte die Anlage in Schwarzenacker millionenschwere Aufwertungen erfahren, multimedial und modern werden. "Im Zuge für die Planungen der großen Erweiterungen mussten seitens der Stiftung die Auflagen des Landesdenkmalamtes erfüllt werden. Das bezog sich vor allem auf die Klärung der archäologischen Befunde vor Ort. Das bedeutete, dass Ausgrabungen und deren Dokumentation sowie die wissenschaftliche Auswertung abgesichert werden mussten. Hierzu wurden seitens der Stadt zusätzliche Mittel bereit gestellt, die in erster Linie für Personalkosten zur Verfügung standen, um Mitarbeiter für die Ausgrabungen, die archäologische Dokumentation und die wissenschaftliche Auswertung zu bezahlen."

Aber zu den von Kruthoff genannten "großen Erweiterung" kam es bekanntlich nicht, deswegen "konnte und wurde nun auch das Personal reduziert. Verträge wurden nicht verlängert, ein weiterer Mitarbeiter ist in den Ruhestand getreten. Dies führt dazu, dass der Bedarf an der Stiftung an Zuschüssen nicht mehr so hoch ist wie in der Vergangenheit." Immerhin könne trotz dieser Einsparungen die wissenschaftliche Auswertung weitergeführt werden.

Doch bei Touristenattraktionen wie dem Römermuseum kann sich der blanke Erhalt durchaus als eine Sackgasse erweisen - kann doch aus "Stillstand" ganz schnell auch "Rückschritt" werden. Und deswegen muss schon die Frage gestellt werden "Quo Vadis Römermuseum?". Ein Antwort blieb Jürgen Kruthoff da nicht schuldig. So sichere die weiterhin laufende wissenschaftliche Auswertung auch die Realisierung von zukünftigen Sonderausstellungen. Und: "Die bisherigen Projekte im Freilichtmuseum finden weiterhin uneingeschränkt statt. Es ist auch weiter beabsichtigt, einen Erweiterungsbau auf dem Areal des Museums gegenüber der Taverne des Capitolinus umzusetzen. Hierzu werden die Möglichkeiten einer Finanzierung durch das Land geprüft." Auch die Darstellung von Geschichte und Funden des Klosters Wörschweiler in den Räumen des Edelhauses sei möglich.

Ob das Alles am Ende reichen wird, um das Römermuseum als Ort der archäologischen Wissenschaft und als Touristenattraktion im Rennen zu halten - das wissen nur die Götter.

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