Beate Ebel tritt aus dem Hintergrund ins Rampenlicht
Homburg. Eigentlich scheut sie die Öffentlichkeit, doch zum 40. Dienstjubiläum lässt sich die 58-jährige Chef-Sekretärin Beate Ebel des Instituts für medizinische Mikrobiologie und Hygiene dann doch über die Schulter blicken. Seit 40 Jahren arbeitet Ebel in diesem Institut. Seit 1969 setzt sie Briefe auf, verwaltet Konten, organisiert Termine und studentische Vorlesungen
Homburg. Eigentlich scheut sie die Öffentlichkeit, doch zum 40. Dienstjubiläum lässt sich die 58-jährige Chef-Sekretärin Beate Ebel des Instituts für medizinische Mikrobiologie und Hygiene dann doch über die Schulter blicken. Seit 40 Jahren arbeitet Ebel in diesem Institut. Seit 1969 setzt sie Briefe auf, verwaltet Konten, organisiert Termine und studentische Vorlesungen. Schon nach einem Jahr, im Alter von 19, wurde sie Chef-Sekretärin. Drei Chefs hat sie in dieser Zeit erlebt. "40 Jahre, da ist mir schon etwas komisch", meint Beate Ebel beim Besuch in der Homburger SZ-Redaktion. Das höre sich so wahnsinnig lange an, sei ihr aber nicht so lange vorgekommen. "Denn die Arbeit hat immer großen Spaß gemacht", sagt Ebel. Ein Glücksfall sei es eben gewesen, dass sie mit allen drei Chefs gut ausgekommen sei. "Die Atmosphäre war immer sehr menschlich und nicht von oben herab". Wie eine große Familie sei das mit den Jahrzehnten geworden, weil man so viele Leute kenne und sich dort heimisch fühle. "Und selbst, wenn es privat mal nicht so gut lief, hat mir das Institut geholfen und mich aufgefangen", erinnert sich Ebel an die Zeit, als sie sich um ihre kranken Eltern kümmern musste. Große Veränderungen hat Beate Ebel vor allem im technischen Bereich erlebt, als nach und nach Computer die Schreibmaschinen ersetzten. Ein Prozess, der Ebel unheimlich war. "Ich hatte große Angst vor Computern. Anfangs wollte ich die Maus nicht benutzen, weil ich an Tastatureingaben gewöhnt war, bis ich merkte, dass es mit der Maus viel einfacher geht". Trotzdem hängt sie an ihrer Schreibmaschine, die immer noch auf ihrem Schreibtisch steht. Darauf tippt sie gelegentlich noch - weil das schneller sei, als im Computer nach Formularen zu suchen. Auch für das Institut habe die Vernetzung vieles einfacher gemacht. Laborergebnisse müssten nicht mehr im Kuvert abgeholt werden, sondern könnten digital abgerufen werden. Und auch auf dem Gebiet der Keime habe sich viel verändert, so Ebel. Wegen der Gefahr durch biologische Giftanschläge sei ein spezielles Sicherheitslabor eingerichtet worden. Pilze, Parasiten, Würmer, Tuberkulose, Borreliose sind Begriffe, mit denen Beate Ebel einiges anfangen kann, auch wenn sie keine Fachfrau ist. "Man kriegt schon einiges mit und liest viel". Nach jahrelanger Routine könne sie auch Befunde lesen und im Prinzip verstehen. Ans Aufhören denkt die Chef-Sekretärin, die zwei erwachsene Söhne hat, jedoch noch nicht. Nicht, so lange sie gesund ist und sich morgens auf die Arbeit freut. Dass sie "oben am Uniklinikum" angefangen hat, habe sie nie bereut, sagt Ebel. Am morgigen Mittwoch, 4. November, wird Beate Ebel an der Jubilarfeier des Uniklinikums teilnehmen. 107 Mitarbeiter werden geehrt, davon acht für 40 Jahre. 159 Mitarbeiter sind eingeladen, von denen 52 verabschiedet werden. mwiDie Jubilarfeier findet um 19 Uhr im Personalkino (Gebäude 32) des Uniklinikums statt.