Ausstellungsserie Kleine Kunst mit einem großen Effekt

Saarbrücken/Homburg · Der Bundesverband Bildender Künstler Saar hat eine besondere Kunst-Aktion in Saarbrücken.

 Vera Loos befüllt eine der „Stationen“ neu mit den besonderen Postkarten. Die Aktion des BBK Saar ist bei Kartensammlern sehr beliebt.

Vera Loos befüllt eine der „Stationen“ neu mit den besonderen Postkarten. Die Aktion des BBK Saar ist bei Kartensammlern sehr beliebt.

Foto: Silvia Buss

(sbu) Alle vier Jahre ruft der Bundesverband Bildender Künstler (BBK) seine Landesverbände dazu auf, zeitgleich ein Ausstellungsprojekt zu realisieren. Die Ausstellungsserie, die derzeit bundesweit in über 30 Städten stattfindet, steht in diesem Jahr unter dem Motto „post-digital – von a nach b nach a“.

Der saarländische BBK hat sich für das Zeitgleich-Projekt etwas ganz Besonderes ausgedacht. „In den meisten Landesverbänden haben die Künstlerinnen und Künstler für das Projekt Werke geschaffen, Malerei, Fotografien, Installationen, die in Ausstellungen präsentiert werden“, sagt Vera Loos, die stellvertretende Vorsitzenden des BBK Saar. „Wir haben als BBK Saar aber immer das Problem, dass wir keine eigenen Ausstellungsräume haben“, fügt die Malerin hinzu.

Was also tun? Bei einem Brainstorming im kleinen Team kam dann die erlösende Idee. Und die lautete: „Wir machen die kleinste Ausstellung und gleichzeitig die mit der größtmöglichen Verbreitung im Raum“. Wie die Idee aufgeht, kann man derzeit an 400 Orten im Saarland und in Rheinland-Pfalz bis hin nach Luxemburg sehen.

19 BBK-Künstlerinnen und -Künstler aus dem Saarland, auch aus dem Saarpfalz-Kreis, aus Homburg, haben jeweils eine Kunstpostkarte entworfen, die als Free Cards oder City Cards in Ständern in Kultur-Räumen und -Kneipen stehen. Wem eine oder mehrere der Kunstpostkarten gefallen, der oder die darf zugreifen und kann sie mitnehmen.

„Wir haben das Motto post-digital quasi wörtlich genommen, indem wir auf ein analoges Netzwerk zurückgreifen“, erläutert Loos schmunzelnd. Der zweite Teil des BBK-Mottos, „von a nach b nach a“ wird außerdem im Saarland durch dieses Konzept noch erweitert. „Wir wissen, dass die City Cards regelrecht Kult sind“, sagt Loos und zeigt zum Beweis auf den Ständer im Nauwieser Werkhof. Wenige Stunden, nachdem sie ihn befüllt hat, sind manche Karten schon bis auf drei, vier Exemplare weggegangen.

 Heiß begehrt sind die Kunst-Postkarten.

Heiß begehrt sind die Kunst-Postkarten.

Foto: Silvia Buss

Was macht man damit? „Manche sammeln sie, manche WG tapeziert damit ihre Küche“, weiß Loos. Manche verschicken die Kunstpostkarten sicherlich auch als Grüße, obwohl man auf die Rückseite wegen der abgebildeten Sponsoren des Projekts nicht viel mehr als eine Adresse schreiben kann. Beteiligt an dem Projekt haben sich bildende Künstler und Künstlerinnen aus fast allen saarländischen Landkreisen. Manche sind mehr, manche weniger bekannt, das City-Card-Projekt ist daher eine gute Chance, sie kennen zu lernen. Am 27.Oktober lädt der BBK Saar zur Finissage im Beisein von Regionalverbandsdirektor Peter Gillo ab 11 Uhr ins Saarbrücker Schloss ein, wo alle Kunstpostkarten als Collage ausgestellt sind.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort