Bayern liegt wieder nur in Bayern

Homburg · Der Regen sorgte gestern für etwas weniger Publikum am Straßenrand: Es ist schon lieb gewonnene Gewohnheit, dass der Umzug durch die Innenstadt am Tag der Deutschen Einheit die Homburger Wiesn beschließt.

 Phil, Hannes, Thomas und Christin strahlten beim großen Wiesn-Festumzug in Homburg gegen das eher herbstlich-trübe Wetter an, gemeinsam mit den zahlreichen anderen Zugteilnehmern sorgten die Vier für einen zünftigen Wiesn-Abschluss. Foto: Thorsten Wolf

Phil, Hannes, Thomas und Christin strahlten beim großen Wiesn-Festumzug in Homburg gegen das eher herbstlich-trübe Wetter an, gemeinsam mit den zahlreichen anderen Zugteilnehmern sorgten die Vier für einen zünftigen Wiesn-Abschluss. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Sie ist vorbei, die Homburger Wiesn. Mit dem traditionellen Umzug zum Tag der Deutschen Einheit hat sich Bayern gestern zumindest für eine Weile wieder aus Homburg verabschiedet - wobei man davon ausgehen kann, dass so manches Dirndl und so manche Lederhose schon bald, nach Start der Fastnachtssession am 11.11., in der fünften Jahreszeit wieder Verwendung finden wird.

Doch nun ist erst mal Schluss mit "Feiern wie in Bayern". Und zum großen Finale hatten sich wie in den Jahren zuvor zahlreiche Marschgruppen schon rund um 12 Uhr auf dem Enklerplatz eingefunden, aus der ganzen Region waren die Teilnehmer angereist. Zu sehen gab es dort schon vor dem eigentlichen Start des Umzugs um 13.30 Uhr vieles. Zahlreiche Traktoren und Zugmaschinen machten Homburg ebenso ihre Aufwartung wie Schützenvereine, Musikgruppen und zahlreiche Oldtimer auf zwei oder mehr Rädern. So hatte auch der etwas zu bestaunen, der es mit bajuwarischer Lebensfreude weniger hat - alleine schon die ganzen ehrwürdigen Fahrzeuge lohnten den Weg nach Homburg und an die Strecke des Umzugs. Die führte, ganz traditionell, vom Startpunkt am Enklerplatz über die Talstraße und das "Beamtebrickelche" am Forum vorbei auf den Festplatz am alten Hallenband. An Rand des Weges hatten sich auch in diesem Jahr wieder einige hundert Schaulustige eingefunden, allerdings wohl nicht ganz so viele, wie man es aus der Vergangenheit gewohnt war. Das war dem Wetter geschuldet. Hatte sich das bis zum Start mit tiefen, grauen Wolken und niedrigen Temperaturgraden zufrieden gegeben, gab's nach Beginn dann doch Regen . Das hatte wohl schon der eine oder andere im Vorfeld befürchtet - und war sicherheitshalber im Trockenen geblieben.

Doch der Stimmung tat die vielleicht etwas dünnere Kulisse am Wegesrand keinen Abbruch. Als Festwirt und Wiesn-Veranstalter Thorsten Bruch zusammen mit seiner Ehefrau Eva auf dem ersten Wagen, natürlich stilecht gezogen von Pferden, auf der Talstraße ankam, gab's spontanen Applaus von den Zuschauern. Den hatte sich Bruch nach augenscheinlich sehr erfolgreichen Wiesn-Tagen aber auch verdient. Hinter Bruch und seinem Gespann reihten sich dann die anderen Zugteilnehmer wie Perlen an einer Kette auf, darunter auch die Oldtimer-Freunde Kirkel-Limbach. Auf einem der Traktoren: Thomas Bandner und Christin Omlor, die mit Phil und Hannes als Team dem schlechten Wetter trotzten und gemeinsam gegen die grauen Regenwolken am Himmel anstrahlten.

Überhaupt, Regenschirm hin, Regenschirm her: Dass der Wiesn-Umzug mit den Jahren einfach dazu gehört und sich einen Ruf als sehenswertes Spektakel "erarbeitet", das wurde gestern ganz deutlich. Zuschauerin Hanna Zwegel: "Egal wie das Wetter wird, wir sind hier. Da steckt so viel Mühe drin, dass muss man einfach toll finden!"

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