warburgring Bauvorschriften wie’s gerade passt

Bebauung am Warburgring.

Der Infoabend zum Bauvorhaben der Woge Saar am Warburgring wird medienwirksam beworben. Es verspricht, ein informativer Abend zu werden. Informativ ja, und unterhaltsam zugleich. Oder gar sakral? Denn Teil einer wundersamen Vermehrung zu werden, diese Ehre wird nicht jedem Homburger Bürger zu Teil. Und damit sind wir bereits mitten im Geschehen, direkt vor der 13-stöckigen Skyline, den sogenannten Schwesternhochhäusern. So will es uns die Woge glauben lassen. Und ich falle bereits jetzt vom Glauben ab: 13 Stockwerke? Ist 13 das neue 10? Hat hier über Nacht eine wundersame Stockwerkvermehrung stattgefunden? Es kommt noch besser: Der untere Warburgring hat anstelle ein, plötzlich 2,5 Stockwerke.

Ich lerne zudem, dass fünfgeschossige Woge-Neubauten „4 + Staffelgeschoss“ heißen. Hier lässt die Woge dann auch ihre Muskeln spielen. Sinngemäß werden wir vor die Wahl gestellt: Bauvorhaben so wie gerade präsentiert oder Mietskasernen gemäß dem gültigen Bebauungsplan (1960er: max. 2,5 Stockwerke). Wieso sind Mietskasernen grundsätzlich schlecht, und wieso können diese nicht zeitgemäß gestaltet werden? Denn gerade mit dem Argument „nicht mehr zeitgemäß“ wurde der derzeit gültige Bebauungsplan originär in ein Änderungsverfahren überführt. Beim Thema Parkplätze pocht die Woge dann plötzlich auf geltendes Recht aus den 1970ern.

Hoffentlich erinnert sich die CDU Stadtratsfraktion an den Inhalt ihres Schreiben an die Büger vom 8. Mai, in dem steht, „dass eine Bebauung, die höher als die in dieser Gegend üblichen zwei Vollgeschosse plus Dachgeschoss ist, nicht gewünscht ist.“ Denn: wenn die CDU Wort hält  und andere Fraktionen auf Basis der aktuellen Sitzverteilung im Homburger Stadtrat, wie in der Stadtratssitzung vom 27. Mai angekündigt, mitziehen, ist das Thema „maximale Geschosshöhe der Woge Saar Neubauten am Warburgring“ auf 2,5 Stockwerke gedeckelt.

Dr. Daniel Müller, Homburg

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort