Baustart für den Windpark

Homburg · Vier Windräder mit insgesamt 9,4 Megawatt Leistung sollen demnächst auf der Einöder Höhe stehen. Sie sollen knapp 200 Meter hoch sein. Das kündigte der neue Investor, ein großes baden-württembergisches Energieunternehmen an. Anfang August sollen die Fundamente errichtet werden.

 Bereits im März kommenden Jahres sollen auch in Homburg Windräder in Betrieb gehen. Für den Windpark „Auf der Weißen Trisch“ gibt es einen neuen Investor. Foto: Uwe Zucchi/dpa

Bereits im März kommenden Jahres sollen auch in Homburg Windräder in Betrieb gehen. Für den Windpark „Auf der Weißen Trisch“ gibt es einen neuen Investor. Foto: Uwe Zucchi/dpa

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Es ist eine Geschichte, um die viel Wind gemacht wurde und die zugleich auf eben diesen angewiesen ist. Seit langem ist der Windpark "Auf der Weißen Trisch" oberhalb von Einöd Diskussionsthema. In etlichen Stadtratssitzungen ging es um Änderungen, Bedenken, Baurecht und konkurrierende Baurechtsverfahren. Es gab eine Umfrage, in den angrenzenden Stadtteilen, die aber von der Kommunalaufsicht als rechtswidrig eingestuft wurde, da nicht alle Homburger befragt worden waren. Und es gab Verärgerung unter den Bürgern, aber auch wieder andere, die sich diese Form der Energiegewinnung wünschten.

Vor kurzem teilte die Stadtverwaltung mit, dass zwischenzeitlich Baurecht , erteilt durch das Landesumweltamt auf Basis des Bundes-Immissionsschutz-Gesetzes, bestehe. Und sie bestätigte auch, dass der Energieversorger Energie Baden-Württemberg (EnBW) in das Projekt eingestiegen ist (wir berichteten kurz).

Und der will nun Nägel mit Köpfen machen: Mit der Einrichtung der Baustelle habe der Bau des Windparks "Auf der Weißen Trisch" begonnen, heißt es in einer Mitteilung des Versorgers, der zu den größten Energieunternehmen in Deutschland zählt. In den nächsten Monaten sollen, so heißt es weiter, südwestlich von Kirrberg vier Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 9,6 Megawatt errichtet werden. Die Anlagen mit einer Leistung von je 2,4 Megawatt "werden künftig den jährlichen Strombedarf von rund 7500 Haushalten decken und den CO-Ausstoß jährlich um rund 20 000 Tonnen verringern", versprechen die Baden-Württemberger.

Die Windräder verfügen über eine Nabenhöhe von 141 Metern, die Gesamthöhe belaufe sich auf 199 Meter. Als erster Schritt stünden Arbeiten für den Wegebau und für die Netz- und Datenanbindung auf dem Programm, so das Unternehmen. Was städtische Flächen betreffe, sei hier alles abgeklärt, so Homburgs Pressesprecher Jürgen Kruthoff. Es sei alles genehmigt und gestattet, wenn es etwa gelte, hier stadteigene Grundstücke zu betreten.

Voraussichtlich ab Anfang August werde mit der Errichtung der Fundamente begonnen, die Turmerrichtung kann danach ab Anfang Oktober erfolgen, teilte der Energieversorger weiter mit. Voraussichtlich Ende März 2017 sollen die Anlagen in Betrieb gehen. Letztlich werde nun damit ein positiver Stadtrats-Beschluss pro Windräder an dieser Stelle umgesetzt, teilte Pressesprecher Kruthoff mit. Der Bebauungsplan gebe auch eine gewisse Sicherheit, denn er habe den Vorteil, dass mit vier Windrädern auf Homburger Gebiet die Obergrenze erreicht sei. Ganz am Anfang seien mehr Windräder im Gespräch gewesen, so Kruthoff.

Der baden-württembergische Investor hat nach eigenen Angaben das im Februar genehmigte Projekt im Mai als "Windpark ,Auf der Weißen Trisch' GmbH" vom bisherigen Projektentwickler aus Zweibrücken erworben - und zwar nur das, was auf dem Homburger Teil passieren soll. "Wir freuen uns, mit Energy 3k einen kompetenten Partner aus der Region gefunden zu haben, der den Windpark bis zur Genehmigung entwickelt hat und uns auch bei der weiteren Projektrealisierung als Dienstleister zur Verfügung stehen wird", betont Michael Lüer, Teamleiter der EnBW-Unternehmens-Niederlassung in Trier. In der Grobplanung für das Vorhaben aus dem Jahr 2012 sollten sich auch auf Zweibrücker Seite Windräder drehen. Yvette Stoppiera, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, wertete es in einer Pressemitteilung positiv, "dass demnächst Strom aus Wind auch in Homburg erzeugt wird." Die Grünen bedauerten zugleich, dass nun "einer der "großen Vier" am deutschen Strommarkt alles übernimmt". Das erschwere eine Bürgerbeteiligung "durch Menschen unserer Region, die auch für größere Akzeptanz vor Ort sorgen würde", hieß es. Gesteuert werden die Saarland-Projekte des baden-württembergischen Investors von der Niederlassung in Trier, hieß es. Es ist nicht der erste Windpark, der von dem Energieversorger hier umgesetzt wurde: Zuletzt sei im Sommer 2015 der Park St. Wendel-Niederlinxweiler mit zwei Windrädern errichtet worden.

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