Bahnfreunde mit Draisinen auf Tour

Beeden/Schwarzenacker. Geht es nach dem Wünschen der Eisenbahnfreunde in Homburg und Zweibrücken, kann die Bahnstrecke zwischen beiden Städten eines Tages wieder in Betrieb genommen werden. Fast auf den Tag genau, 155 Jahre nach der Eröffnung und rund 23 Jahre nach ihrer Stilllegung, war die Bahnstrecke Ziel zahlreicher Repräsentanten der Städte Homburg und Zweibrücken

 Zum ersten Mal seit der Stilllegung 1989 wurde der Abschnitt Beeden-Schwarzenacker auf der Strecke Homburg-Zweibrücken wieder befahren. Mit drei Draisinen waren Offizielle und Bahnfreunde aus Homburg auf den von Bewuchs befreiten, drei Kilometer langen Abschnitt gestartet. Foto: Michael Schneider

Zum ersten Mal seit der Stilllegung 1989 wurde der Abschnitt Beeden-Schwarzenacker auf der Strecke Homburg-Zweibrücken wieder befahren. Mit drei Draisinen waren Offizielle und Bahnfreunde aus Homburg auf den von Bewuchs befreiten, drei Kilometer langen Abschnitt gestartet. Foto: Michael Schneider

Beeden/Schwarzenacker. Geht es nach dem Wünschen der Eisenbahnfreunde in Homburg und Zweibrücken, kann die Bahnstrecke zwischen beiden Städten eines Tages wieder in Betrieb genommen werden. Fast auf den Tag genau, 155 Jahre nach der Eröffnung und rund 23 Jahre nach ihrer Stilllegung, war die Bahnstrecke Ziel zahlreicher Repräsentanten der Städte Homburg und Zweibrücken. Übereinstimmend befürworteten sie die Reaktivierung als Verlängerung der S-Bahn von Kaiserslautern nach Homburg, die dann bis Zweibrücken fahren würde.Treffpunkt war der ehemalige Haltepunkt Schwarzenacker. Mit drei pedalgetriebenen Draisinen hatten sich zuvor Homburger Repräsentanten vom früheren Haltepunkt Beeden aus nach Schwarzenacker auf den Weg gemacht. Das rund drei Kilometer lange Teilstück der stillgelegten Strecke war im Vorfeld von Bewuchs befreit worden. "Die Natur hatte sich einen Teil des Terrains zurückgeholt", berichtete Fritz Presl den Gästen der kleinen Feier in Schwarzenacker.

Oberbürgermeister Karlheinz Schöner aus Homburg, Bürgermeister Rolf Franzen aus Zweibrücken und Kurt Pirmann als designierter Zweibrücker OB sahen die Reaktivierung der Bahnstrecke als S-Bahn-Verlängerung als wünschenswert an. "92 Prozent der Zweibrücker sind dafür", zog Franzen Umfrageergebnisse heran.

Landrat Clemens Lindemann fand, dass die Region mit ihren Attraktionen und dem Biosphären-Reservat gut ins Angebot der Deutschen Bahn in Sachen Tourismus passe. Die Stilllegung von Strecken und das Ausdünnen des Angebots ist nach Ansicht von Karlheinz Schöner der für ihn nicht nachvollziehbaren Privatisierung des Nahverkehrs zu verdanken. Mit den dazu seinerzeit gefassten Beschlüssen habe der Bundestag dem Nahverkehr und den von ihm zu bedienenden Regionen einen Bärendienst erwiesen, so der Homburger OB sinngemäß.

Sein designierter Amtskollege Kurt Pirmann pflichtete dem bei und hatte auch ein Beispiel für fehlende Flexibilität der Bahn in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land parat.

Ungeachtet dieser Problematik schätzten die Redner die Reaktivierung der Strecke Homburg-Zweibrücken als realisierbar ein. Der sogenannte Oberbau (Schienen, Schwellen und Schotter) sei noch gut, so Bernhard Marschall vom Förderverein.

Notwendig sei die Schließung der Lücke im Gleis zwischen Schwarzenacker und Einöd, außerdem die Installation aktueller Signaltechnik. Wie Michael Heimann vom Träger der S-Bahn bestätigte, würde die Reaktivierung der Strecke keine Erhöhung der Fahrzeugkosten bedeuten. Die vorhandenen Triebwagen würden ausreichen, könnten ihre Fahrt über Homburg hinaus nach Zweibrücken fortsetzen und von dort nach Kaiserslautern zurück pendeln. Was sich nicht an diesem Tag erfüllte, war die Hoffnung der Gastgeber auf viele Besucher und auf viele Mitfahrer auf den drei Draisinen der Eisenbahnfreunde Saarland-Pfalz. Zeitweise starker Regen hielt den Publikumsandrang an beiden Tagen mit Draisinenfahrten in engen Grenzen. smi

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