Autofahrer müssen umdenken Fahrradfahren ist kein Randthema mehr

Die Straßen müssen die Autofahrer künftig stärker mit den Radlern teilen - gleichberechtigt. Ein Umdenken in der Bevölkerung ist deshalb mehr denn je angesagt.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: Robby Lorenz

Es ist immer ein bisschen schwierig, wenn einer etwas abgeben muss. Warum teilen, wenn es doch seit Jahrzehnten mir gehört? Das trifft nun auch die Autofahrer – sie sollen und müssen einen Teil des Platzes abtreten, den sie auf den Straßen einnehmen beim Fahren, beim Parken, in ihrem Selbstverständnis. Das geschieht zum einen dadurch, dass inzwischen zunehmend Wege und Bereiche für Radfahrer mitgedacht und angelegt werden. Aber auch durch eine Abstimmung auf zwei Rädern und Pedalen. Es fahren schlicht wieder mehr Menschen Rad. Und der Drahtesel ist nach einer langen Zeit, in der es rein um die Bedürfnisse der Pkw-Fahrer ging, deutlich auf dem Vormarsch – auch in seiner Variante als E-Bike. Das war schon vor Corona so, hat aber durch die Pandemie einen deutlichen Turbo erfahren. Da stand mancher erstaunt vor leer gefegten Fahrradabteilungen – als man wieder in die Läden durfte. Und als Russland die Ukraine angriff, was auch die deutsche Abhängigkeit von Gas und Öl deutlich machte, gab’s Turbo Nummer zwei. Wieder entschlossen sich viele, lieber in die Pedale zu treten, anstatt sich hinters Steuer zu setzen, angesichts der hohen Preise an der Tankstelle, aber auch weil man sich unabhängiger machen will von einem Despoten. Veränderungen beginnen im Kopf.