Besuch aus La Baule Austausch von Sprache und Kultur

Homburg · 23 Schülerinnen und Schüler aus der Partnerstadt La Baule sind zurzeit Gäste am Homburger Saarpfalz-Gymnasium.

 Die   Austauschschüler aus La Baule trafen mit ihren Partnerschülern vom Saarpfalz-Gymnasium zusammen. Mit von der Partie (erste Reihe von links nach rechts): Organisatorin Simone Lukas, Bürgermeister Michael Forster, Schulleiter Jürgen Mathieu, drei französische Deutschlehrer und der Kulturbeigeordnete Raimund Konrad.

Die   Austauschschüler aus La Baule trafen mit ihren Partnerschülern vom Saarpfalz-Gymnasium zusammen. Mit von der Partie (erste Reihe von links nach rechts): Organisatorin Simone Lukas, Bürgermeister Michael Forster, Schulleiter Jürgen Mathieu, drei französische Deutschlehrer und der Kulturbeigeordnete Raimund Konrad.

Foto: Sebastian Dingler

Auch in diesem Jahr wird der seit langem bestehende Schüleraustausch des Saarpfalz-Gymnasiums mit der Homburger Partnerstadt La Baule gepflegt. Die Lehrerin für Geschichte und Bildende Kunst, Simone Lukas, ist dabei federführend. Wer sonst, möchte man fast fragen, denn Lukas ist verantwortlich für diverse Austauschprogramme und seit vier Jahren auch von der Stadt Homburg beauftragt für die Pflege der Städtepartnerschaften. Wenngleich sie das Fach Französisch nicht unterrichtet, besitzt die Lehrerin doch eine starke Verbindung zu Frankreich – ihr Mann ist Franzose. Er war ebenso dabei beim Eintreffen der 23 Schülerinnen und Schüler aus La Baule wie Bürgermeister Michael Forster und der Kulturbeigeordnete Raimund Konrad.

Nach ihrer etwas verspäteten Ankunft begrüßte Schulleiter Jürgen Mathieu die französischen Gäste, unter denen sich auch drei Deutschlehrer befanden. „Ihr seid ein wichtiger Baustein im Prozess der deutsch-französischen Begegnung“, gab Mathieu den Jugendlichen mit auf den Weg. Forster betonte in seiner Begrüßung, dass das Wichtigste bei dem Austausch sei, das Nachbarland kennenzulernen, die Sprache und die Kultur. Das Kennenlernen anderer Nationen trage zum Zusammenwachsen von Europa bei.

Dass in diesem Jahr nur 23 Jugendliche aus Frankreich nach Homburg gekommen sind, liegt laut Simone Lukas daran, dass vor drei Jahren in Frankreich beschlossen wurde, dass es keine bilingualen Klassen mehr gibt. Jetzt sei das wieder rückgängig gemacht worden, weshalb sie für die Zukunft wieder mit größeren Zahlen rechnet. Manchen Schülern habe sie zwei deutsche Partner gegeben, damit mehr Homburger am Programm teilnehmen können. Die französischen Jugendlichen kommen aus den Klassen acht bis elf, die deutschen aus den Stufen sieben bis elf. Auf dem Programm standen nach der Ankunft zunächst ein gemeinsames Frühstück und danach Kennenlernspiele. Nachmittags fanden eine Stadtrallye sowie der Besuch des Nikolausmarktes statt.

Weitere Programmpunkte waren eine Fahrt nach Speyer, ein Besuch der Eishalle in Zweibrücken, ein Einsatz bei der Homburger Tafel, eine Fahrt nach Saarbrücken sowie die Besichtigung eines Bergwerks in St. Ingbert. Dazwischen nehmen die französischen Schüler am Unterricht teil, backen mit ihren Partnern Crêpes, kochen gemeinsam oder basteln etwas aus Wegwerfmaterial.

Die jungen Franzosen haben vor zwei bis vier Jahren mit dem Deutschunterricht angefangen. Allerdings wird Deutsch, im Gegensatz zu Französisch am Saarpfalz-Gymnasium, nur als zweite Fremdsprache unterrichtet. Die Schüler dort beginnen mit Englisch und können dann zwischen Spanisch und Deutsch wählen. Außerdem findet der Deutschunterricht nur zwei oder drei Stunden pro Woche statt. „Wir müssen immer etwas Werbung für Deutsch als zweite Fremdsprache machen“, sagte Sylvie Riou, eine der Deutschlehrerinnen, die mitgekommen war. Spanisch sei einfach beliebter. Schon seit fünf Jahren begleitet sie den Austausch. „Die Schüler möchten nach Deutschland, möchten auch mal deutsche Jugendliche kennenlernen, sich mit ihnen vertraut machen, das gefällt ihnen“, meinte sie. Simone Lukas stellte fest, dass viele Jugendliche zwar heute die Gelegenheit hätten, durch die ganze Welt zu reisen. Dennoch sei es nicht einfach, sie für das Abenteuer zu begeistern, in eine fremde Familie mit einer fremden Sprache zu gehen - wenn auch nur für kurze Zeit. „Es braucht dazu engagierte Lehrkräfte auf beiden Seiten, die Schulleitungen müssen das unterstützen. Sonst können diese Austausche einfach nicht stattfinden.“ Die Politik spreche zwar oft von der deutsch-französischen Freundschaft, aber die müsse man auch mit Leben füllen. Da sei dieser Austausch vorbildhaft. Die Lehrerin wünschte sich, dass auch Sportvereine die Städtepartnerschaft nutzten - „gerade im Sportbereich kann man mit Jugendlichen sehr viel machen.“ Die Austauschschüler haben viel erlebt und werden nun wieder an die Atlantikküste zurückkehren.

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