Ausstellung „Love the waste“ Damit Essen nicht einfach im Müll landet

Homburg · Die Ausstellung „Love the waste“ thematisiert die Verschwendung von Lebensmitteln. Ein Thema, das gerade wieder stärker in den Fokus rückt. Zu sehen ist sie im Saarpfalz-Gymnasium.

 Schüler des Saarpfalz-Gymnasiums haben mit der Ausstellung „Love the Waste“ der Tafeln Deutschland aktuell die Möglichkeit, sich mit dem Problem der Lebensmittelverschwendung auseinanderzusetzen.

Schüler des Saarpfalz-Gymnasiums haben mit der Ausstellung „Love the Waste“ der Tafeln Deutschland aktuell die Möglichkeit, sich mit dem Problem der Lebensmittelverschwendung auseinanderzusetzen.

Foto: Thorsten Wolf

In Deutschland sind es, so der Bundesverband der Tafeln, 82 Kilo Lebensmittel, die pro Kopf und pro Jahr in den Mülleimer wandern, Elf Millionen Tonnen insgesamt. Noch dramatischer die Zahl zum weltweiten Wegwerfen von Lebensmitteln: 1,3 Milliarden Tonnen werden hier auch von der Welthungerhilfe genannt. Nun gibt es unterschiedliche Modelle, wie man dieser Verschwendung wichtiger Ressourcen Herr werden will, so mit dem Konzept des Foodsharing (wir berichteten). Auch die Tafeln stemmen sich mit ihrem Engagement gegen diese Vernichtung von buchstäblich Lebenswichtigem, deutschlandweit sind es gegenwärtig 60 000 ehrenamtlich Aktive, die ein zwingend einfaches Ziel verfolgen: Lebensmittel verteilen statt Lebensmittel verschwenden.

Die Homburger Tafel rund um ihren ersten Vorsitzenden Roland Best zeigt nun in Zusammenarbeit mit dem Saarpfalz-Gymnasium dort eine ganz besondere Ausstellung, der Titel „Love the Waste“ des Bundesverbandes der Tafeln macht schon klar, worum es auf den Schautafeln und in den vier unterschiedlichen Themenbereichen „Lebensmittelerzeugung- und Verarbeitung“, „Handel“, „Außer-Haus-Verpflegung“ und „Privatverbrauch“ geht: Zum einen zu erklären, warum überhaupt so viele Lebensmittel in den Müll wandern, Stichwort auch: Mindesthaltbarkeitsdatum, und wie man genau diese Verschwendung vermeiden kann.

„Lerne, Deine Lebensmittel wieder zu lieben“ ist die ausgesprochene Aufforderung an die Betrachter der Ausstellung. Diese wurde am Mittwochmorgen von Saarpfalz-Schulleiter Jürgen Mathieu und Roland Best offiziell eröffnet. „Wir sind gerne Gastgeber dieser Ausstellung, auch weil wir schon eine mehrjährige Partnerschaft mit der Homburger Tafel haben. Deswegen haben wir das Angebot dieser Ausstellung gerne angenommen, das Thema ist brandaktuell“, so Mathieu. „Wir waren froh, als sich Lehrer angesprochen gefühlt haben und diese Ausstellung mit ihren Kursen anschauen wollen – um sich mit dem Thema der Lebensmittelverschwendung, präsentiert von einer sehr seriösen Quelle, zu befassen.“

Roland Best unterfütterte die Schautafeln in seiner Eröffnung noch mit weiteren Zahlen, zusätzlich zu denen, die ein trauriges Bild von der Menge der verschwendeten Lebensmittel weltweit zeichnen. So lenkte er den Fokus auch auf den Ressourcen-Verbrauch für bestimmte und stark nachgefragte Lebensmittel. „Für die Herstellung eines Kilos Rindfleisch benötigt man 15 000 Liter Wasser“, zitierte Best Zahlen, die von Umweltschutzverbänden genannt werden. Vor diesem Hintergrund sei es Ziel der Ausstellung gerade im Saarpfalz-Gymnasium, junge Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren – habe die gegenwärtige Generation doch eher wenig mit der Verarbeitung von Lebensmitteln zu tun. Dies sei die Erfahrung der Tafel Homburg, wenn man dort vor Ort Schüler über die Einrichtung informiere.

Mit dem Thema des Ressourcen-Verbrauchs rückte Best die Vermeidung der Verschwendung von Lebensmitteln auch in den Bereich der „Fridays-for-Future“-Bewegung und dem Streben nach einer nachhaltigen Zukunftsgestaltung. Für Lehrerin Simone Lukas ist damit die Schule genau der richtige Ort, um mit einer Aufklärung zu beginnen, auch in Reflektion des Verhaltens der Schüler an der Schule selbst und mit dem Ziel, den jungen Menschen auch die Arbeit der Tafeln näher zu bringen.

Inhaltlich spannt die Ausstellung „Love the Waste“ den Bogen von praktischen Hinweisen aus der und für die Gastronomie (regionale Produkte verwenden, kleinere Serviergrößen anbieten) über Rezepte mit Lebensmitteln der Tafel und Infos zum Mindesthaltbarkeitsdatum bis hin zu Gründen für die Verschwendung von Lebensmitteln im privaten Haushalt (mangelnde Planung beim Einkaufen, mangelnde Kenntnisse bei der Zubereitung, unzureichende Lagerung).

Zu sehen ist „Love the Waste“ bis Donnerstag, 31. Oktober, im Homburger Saarpfalz-Gymnasium, danach wird die Ausstellung weiter durch ganz Deutschland wandern.

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